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Die Blueten der Freiheit

Die Blueten der Freiheit

Titel: Die Blueten der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Anthony
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Kindes in ihre, bevor sie der Erschöpfung nachgab. »Nehmt sie mit. Bitte.«
    Doch die Hebamme griff bereits nach dem Kind. »Ich muss darauf bestehen, dass ich sie bekomme, Herrin. Ich muss sicherstellen, dass alles …«
    »Nein!« Das Geschlecht des Kindes war einzig und allein durch mich festgestellt worden.
    »Ich muss die Nabelschnur durchtrennen.«
    Ich drückte das Kind an meine Brust und ging auf die Tür zu. »Meine Herrin hat mir das Kind anvertraut.«
    »Lasst mich bloß …«
    » Ich werde es tun.« Ein lang vergessener Eigensinn ließ meinen Mund hart werden, auch wenn es mir den Magen vor Übelkeit zusammenzog.
    Die Hebamme gab mir ein Messer.
    Ich nahm es in die eine Hand, während ich mit der anderen das Kind an mich drückte. »Was soll ich … wie soll ich …«
    »Also wirklich, Herrin!« Die Hebamme trat ans Bett und sah die Marquise flehend an.
    »Ich werde es machen. Ich brauche Eure Hilfe nicht.« Meine Worte klangen selbstbewusst, obwohl ich nichts dergleichen empfand. Ich legte das Kind auf den Tisch der Marquise und öffnete das Laken, in das ich es gewickelt hatte. Das Kleine wand sich und schrie und fuchtelte mit seinen Fäusten und winzigen Beinchen durch die Luft. Die Nabelschnur lag über seinem Bauch. Sie war lang und sah aus wie aus Wachs. Ich schaffte es kaum, sie zu berühren, geschweige denn, sie durchzuschneiden. Ich hätte beinahe laut aufgelacht, so absurd war die Situation. Wie hatte ich jemals in Erwägung ziehen können, das Kind zu töten, wenn ich es nicht einmal schaffte, die Nabelschnur zu durchtrennen? Ich biss die Zähne zusammen und atmete tief ein, bevor ich die Nabelschnur endlich durchschnitt und das Kind wieder in das Laken wickelte.
    »Ihr müsst sie sauber machen, Herrin.« Die Hebamme reichte mir eine Schale mit einer körnigen Mixtur.
    »Bei mir zu Hause machen wir das nicht so.« Ich versuchte, überzeugend zu klingen, obwohl ich nicht die geringste Ahnung hatte. Und die Haut des Kindes war tatsächlich voller weißer, schmieriger Krümel. Ich stieß die Frau mit dem Ellbogen zur Seite, während ich mit dem Kind auf die Tür zueilte.

    Was sollte ich nun mit dem Kind anfangen? Ich schob den Vorhang meines Bettes mit dem Ellbogen zur Seite und legte ihn auf die Überdecke. Sein winziges Gesicht zog sich zusammen, und er schrie herzzerreißend.
    Ich hob ihn wieder hoch, legte ihn an meine Schulter und benutzte ein Taschentuch, um ihn sauber zu machen.
    Es klopfte an der Tür.
    Ich drückte ihn an meine Brust.
    Das Dienstmädchen betrat zusammen mit einer weiteren Frau den Raum. Die beiden verbeugten sich. »Das ist die Amme, Herrin.« Nachdem sie die andere Frau vorgestellt hatte, verließ das Dienstmädchen den Raum.
    Die Amme sah sich in der Kammer um und steuerte schließlich auf den Stuhl neben dem Kamin zu. Sie ließ sich darauf nieder und öffnete ihr Mieder. Danach zog sie ihr Hemd nach unten, so dass zwei riesige Brüste herausfielen. Sie streckte die Arme in meine Richtung.
    »Ich kann nicht …«
    Sie stand auf und nahm mir das Kind ab. Dann legte sie ihn an ihre Brust, und er begann zu nuckeln.
    Das Dienstmädchen kam bald darauf mit einigen Lappen zurück. »Für das Kind, Herrin.« Sie verbeugte sich noch einmal und verschwand wieder.
    Sobald sie das Kind fertig gefüttert hatte, gab ihn mir die Amme wieder, kleidete sich an und ging ebenfalls. Es dauerte jedoch nicht lange, bevor der Graf, ohne zu klopfen, den Raum betrat und die Tür hinter sich zuzog.
    Ich stellte mich vor das Bett. Das Kind schlief friedlich hinter meinem Rücken.
    Er nagelte mich mit seinem Blick fest. »Sie sagen, es sei ein Mädchen.«
    »Es ist tatsächlich ein Mädchen, mein Herr.« Und Gott möge mir diese Lüge vergeben, denn sie war meiner Meinung nach besser als die Alternative.
    Der Graf sah mich mit zusammengekniffenen Augen an, während er auf mich zukam. »Dann wollen wir es uns doch einmal ansehen, nicht wahr?« Er schob mich zur Seite und wollte nach dem Kind greifen.
    Ich ließ mich auf das Bett fallen und streckte die Hand nach dem Kind aus. »Tut das nicht, mein Herr! Ihr weckt es auf.«
    Von der Tür aus drang ein Husten zu uns.
    Der Graf fuhr vom Bett herum.
    Ich erhob mich und verbeugte mich, als ich den Marquis sah.
    Er nickte. »Die Marquise sagte mir, dass sie das Kind in Eure Obhut gegeben hat.«
    Der Graf ging lächelnd auf seinen Vater zu. »Ich gratuliere Euch. Trotz Eurer Pläne, die Ihr gemeinsam mit Kardinal St. Florent geschmiedet habt,

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