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Die Blueten der Freiheit

Die Blueten der Freiheit

Titel: Die Blueten der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Anthony
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auf sein Hinterteil. Das Pferd zuckte zusammen und sprang mit einem Schnauben an mir vorbei. Menschen schrien auf, und mein Herr glitt durch die Menge, bevor er schnell in eine andere Straße abbog.
    Ich trottete hinter ihm her.
    Mein Herr blickte in jedes Fenster, an dem er vorbeikam, und warf einen Blick in jede Gasse. Ich bellte einmal, in der Hoffnung, er würde dann vielleicht langsamer gehen, doch das tat er nicht. Am Ende der Straße hatte jemand verschiedenfarbige Kleider zum Trocknen über die Büsche gehängt, und ich entdeckte einen großen Kessel, unter dem ein Feuer brannte. Mein Herr hielt inne. Eine Frau rührte in dem Kessel. Als sie sich bückte, um nach dem Feuer zu sehen, streckte mein Herr die Hand aus und zog einen Mantel von einem der Büsche. Er warf ihn sich über die Schultern und zog die Kapuze über seinen Kopf.
    Als er um die Ecke bog, geschah plötzlich etwas Eigenartiges. Er begann zu humpeln und zog ein Bein nach. Während er voranschritt, schien er immer mehr in sich zusammenzusinken.
    Ich bellte und zerrte an seinem Mantel. Dann bellte ich wieder.
    »Sei still, chiot! «
    Ich winselte.
    »Es geht mir gut. Ich möchte bloß nicht erkannt werden.«
    Ich schlich neben ihm her, als wir zu einem geschäftigen Platz kamen. Die Männer waren bereits vor uns da gewesen. Sie hielten jeden auf, der an ihnen vorbeikam.
    Wir traten in den Schatten, den der Turm der Kathedrale auf den Platz warf, und schlichen uns an einem der Männer vorbei, der stehen geblieben war, um sich mit jemandem zu unterhalten. »Er war sehr groß. Und er hatte einen Hund bei sich.«
    Mein Herr winkte mir zu und deutete auf die gegenüberliegende Seite des Platzes.
    Ich warf einen Blick in die Richtung, in die er zeigte. Es war weit, sehr weit von ihm entfernt.
    Ich setzte mich auf die Hinterbeine.
    Er deutete wieder in dieselbe Richtung.
    Ich legte mich vor seine Füße.
    Nachdem er einen weiteren Blick auf den Mann geworfen hatte, ging er denselben Weg zurück, den wir gekommen waren, und begab sich in eine ruhigere Ecke des Platzes. Dann hielt er inne und beugte sich zu mir herunter. Er schnalzte mit der Zunge. »Komm hierher, chiot. «
    Ich ließ mich auf den Boden sinken und wedelte mit dem Schwanz.
    »Komm hierher!«
    Warum klang er so verärgert? Ich winselte, bevor ich es verhindern konnte. Ich hörte, dass die Männer hinter uns her waren. Sie drängten sich durch die Menge. Und sie kamen immer näher.
    »Komm hierher, mon cher! «
    Moncher! Ich jaulte auf und sprang meinem Herrn in die Arme.
    Er drückte mich gegen seine Brust. Dann zog er die Kapuze über unsere Köpfe und hielt mich mit einer Hand fest an sich gedrückt. Mit der anderen zog er den Mantel über mich, so dass ich die Umgebung nicht mehr sehen konnte.
    Aber ich brauchte ohnehin nichts sehen. Was ich brauchte, war ein Nickerchen. Und etwas Sahne.
    Mein Herr bewegte sich wieder auf diese seltsame neue Art vorwärts.
    Überall um uns herum waren Menschen. Ich konnte sie hören, auch wenn ich sie nicht mehr sehen konnte. Plötzlich stolperte mein Herr. Er schien in etwas hineingelaufen zu sein.
    »Verzeihung.« Er streckte den Arm aus, und einen Augenblick lang sah ich eine Frau. Sie schrie auf und bückte sich, um etwas vom Boden aufzuheben.
    Während sie sich bückte, griff mein Herr schnell nach ihrem Eimer mit der Schöpfkelle. Er taumelte vor ihr zurück, und ich krallte mich mit den Beinen an seinem Oberkörper fest, um nicht von seinem Arm zu rutschen.
    »Hab Geduld, chiot. Du hast mir damals das Leben gerettet. Ich versuche bloß, dir diesen Gefallen zu erwidern. Ich muss wie ein Aussätziger aussehen. Und sie würden den Hund eines Aussätzigen sofort töten. Mit ein wenig Glück …«
    In diesem Eimer – war Sahne! Ich konnte sie riechen. Ich wehrte mich gegen seinen Griff, um zum Eimer zu gelangen.
    » Merde! Wenn sie dich entdecken, sind wir beide verloren! Hier.« Er wechselte den Eimer in die Hand, mit der er mich festhielt.
    Es war tatsächlich Sahne!
    »Vorsichtig! Du wirst noch alles verschütten.«
    Etwas Sahne schwappte über den Rand des Eimers, bevor ich sie auflecken konnte. Und dann begann mein Herr, mit der Kelle gegen den Eimer zu schlagen.
    »Es tut mir leid, mon cher. Ich brauche den hier für andere Zwecke.« Er drehte den Eimer um und leerte die Sahne auf den Boden. Ich hätte gebellt, doch etwas Sahne war im Eimer geblieben. Wenn er bloß aufgehört hätte, auf den Eimer zu schlagen, hätte ich sie auflecken

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