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Die Blume von Surinam

Die Blume von Surinam

Titel: Die Blume von Surinam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Belago
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hoffentlich inzwischen verstanden, dass er ein … schwieriger Mensch war und sehr viel Unglück über unsere Familie gebracht hat.«
    Martin nickte, und Julie meinte, ein Glitzern in seinen Augen zu sehen. Sie ließ ihren Blick zu Jean wandern, der sich nun an Inika wandte, die sichtlich zusammengesunken neben Martin saß.
    »Inika, ich möchte dir nur eines mit auf den Weg geben: Wenn du in unserer Familie eines Tages Vertrauen und Achtung erlangen willst, dann darfst du nie wieder hinter unserem Rücken solche Intrigen spinnen.«
    Inika nickte und tupfte sich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln.
    Julie fing Jeans bedeutungsvollen Blick auf und nickte. Sie hätte noch so vieles sagen wollen, aber die Zeit würde alles richten. Jetzt war es erst einmal wichtig, dass die Mädchen ihre Kinder gesund zur Welt brachten und Ruhe in der Familie einkehrte.
    »Na dann.« Jean stand auf und schenkte sich und den Jungen einen Dram ein. »Auf die Zukunft. Martin, wie ich hörte, plant Thijs mit Sarina eine Reise und will dir Watervreede anvertrauen. Aber darüber wird er sicher selber noch mit dir sprechen. Auf gutes Gelingen!« Er hob sein Glas und prostete Martin zu. »Unddu – Sohn«, wandte er sich mit einem breiten Lächeln an Henry, »wirst mir hoffentlich ab jetzt hier auf Rozenburg zur Seite stehen.«
    »Ja, Vater.« Henry lächelte ihn an und klopfte ihm auf die Schulter. Julie kannte ihren Mann gut genug, um zu wissen, dass diese Antwort ihm viel bedeutete.
    Julie betrachtete ihre kleine Familie und fühlte, wie eine Welle der Zärtlichkeit sie durchlief. Dann öffnete sich die Tür, und Wim und Erika kamen mit Helena an der Hand herein.
    »Dürfen wir?«
    »Natürlich!« Julie breitete die Arme aus, und ihre Tochter flog hinein. Glücklich schloss sie das kleine Mädchen in die Arme. Hoffentlich würden Helena eines Tages mit ihren Neffen oder Nichten solch turbulente Zeiten erspart bleiben.

Nachwort
    Surinam, das kleinste Land Südamerikas, unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht stark von seinen großen Nachbarn. Ganz besonders auffällig sind, als Folge der interessanten und wechselvollen Geschichte dieses Landes, die bunte Zusammensetzung der Bevölkerung sowie die Vielfalt an Sprachen.
    Surinam erlangte erst 1975 die Unabhängigkeit vom niederländischen Königreich. Die Amtssprache in Surinam ist noch heute Niederländisch, und auch sonst sind die Spuren der ehemaligen holländischen Kolonialzeit unübersehbar. So tragen viele Örtlichkeiten, Straßen sowie Viertel niederländische Namen, und die Architektur der Hauptstadt Paramaribo ist geprägt von weißen Gebäuden im niederländischen Kolonialstil.
    Daneben finden sich allerorten Zeichen des Einflusses der Hindustanen, deren Vorfahren einst als Kontraktarbeiter in das Land gebracht wurden. So gibt es in der Stadt zum Beispiel zahlreiche Hindutempel, es wird ein dem Hindi ähnlicher Dialekt gesprochen, indische Kräuter sowie Gewürze finden Verwendung in der alltäglichen Küche, und auch die surinamische Musik ist, dank Instrumenten wie Sitar, Tabla oder Dhantal, stark indisch geprägt. Die im 19. Jahrhundert als Kontraktarbeiter angeworbenen Inder stellen heute mit siebenundzwanzig Prozent die mit Abstand größte Bevölkerungsgruppe in Surinam.
    Neben den Hindustanen leben zahlreiche weitere Bevölkerungsgruppen in Surinam, unter ihnen Kreolen und Javaner. Die Nachkommen der im 18. Jahrhundert in das Landesinnere geflohenen schwarzen Sklaven, die Maroons, stellen heute zirka zehn Prozent der Bevölkerung. Europäer dagegen machen nur noch etwa ein Prozent der Bevölkerung aus.
    Ein großer Einschnitt in der Geschichte des Landes war die Abschaffung der Sklaverei am 1. Juli 1863. An diesem Tag kamen zirka 35000 Sklaven frei und wurden unter eine zehnjährige Staatsaufsicht (Arbeitspflicht) gestellt. Den Plantagenbesitzern wurden pro gemeldetem Sklaven 300 Gulden Entschädigung zugeteilt, den einstigen Sklaven hingegen nur je 60 Gulden.
    1873, nach Ablauf dieser Frist, entstand eine gewisse Unruhe im Land. Viele Kolonisten sahen ihre Existenz bedroht und verließen Surinam, ebenso wie viele ehemalige Arbeitssklaven die Plantagen endgültig verließen. Der Mangel an Arbeitskräften war aber nicht das einzige Problem der Zuckerrohrplantagenbesitzer in Surinam. Der Anbau von Zuckerrüben in den europäischen Ländern ließ die Importe aus Übersee deutlich einbrechen. Bei anderen Kolonialgütern wie Tabak, Baumwolle und Kakao dominierten im Anbau

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