Die Blut-Prinzessin
verschwanden durch die Tür, während ihr Boss seine Waffe noch einmal anhob.
Jetzt zielte er auf den Kopf.
»Deinen Schädel wird es zerreißen!«, schrie er die Blut-Prinzessin an. »Die nächste Kugel jagt dir das Gehirn weg!« Er lachte schaurig, dann streckte er wieder beide Arme aus, hielt den Revolver so fest wie er konnte – und...
Von der Seite her fielen sie ihn an.
Drei Frauen, die keine mehr waren, sondern unter einem schrecklichen Fluch standen.
Ogomba wurde davon überrascht. Sie rissen ihn einfach um. Zwei andere Hände zerrten seine Arme in die Höhe. Zähne hackten in seine Gelenke. Er musste den Revolver fallen lassen, und er erkannte, dass er sich übernommen hatte. Schon sehr bald spürte er, dass gegen die Kräfte dieser Furien kein Kraut gewachsen war. Er fiel zu Boden, Kerzenständer fielen um, und Ogomba spürte brutale Schläge und Tritte, die seinen Körper überall trafen und auch sein Gesicht. Die Nase platzte bei ihm auf wie eine reife Frucht. Wahnsinnige Schmerzen peinigten ihn, und irgendwo in seiner Nähe lauerte bereits unsichtbar der Sensenmann.
Hände griffen und zerrten ihn in die Höhe. Er stand zwar, aber er schwankte in den Griffen der Frauen, die dafür sorgten, dass er nicht fiel.
Die normale Welt um ihn herum sah er wie durch einen Schleier, der alles verschwimmen ließ. Er wusste nicht mehr, wo er sich befand, sein Denken war so gut wie nicht mehr vorhanden, und so bekam er auch nicht mit, wohin er geschleift wurde.
Bis zu dem Zeitpunkt, als er unter seinem Rücken etwas Hartes spürte. Da erinnerte er sich an den Altar, der nun nicht mehr leer war.
Ogomba riss die Augen auf und sah die fast nackte Person, die sich neben dem Altar aufgerichtet hatte.
So wie er vorhin seinen Revolver mit beiden Händen umklammert hatte, so hielt sie jetzt den Dolch, und dessen Spitze schwebte genau über der Stelle, wo sein Herz in der Brust schlug. Er sah auch das Gesicht der Blut-Prinzessin.
Seine Schultern und auch die Beine wurden von Nuba’s Helferinnen gegen die Unterlage gedrückt. Er war nicht mehr in der Lage, sich zu wehren, aber er hörte, was die so fremde Frau zu ihm sagte.
»Du hast dich zu weit vorgewagt. Dein Blut wird fließen, und du wirst in die Hölle fahren!«
Es waren die letzten Worte, die er in seinem Leben hörte. Dann rammte die Klinge nach unten, und das nicht nur einmal...
***
Wir hatten Marlene zwischen uns genommen, damit sie keine Chance für eine Flucht bekam. Und wieder gingen wir durch ein Treppenhaus, in dem uns kein Mensch begegnete. Die Bewohner blieben in den Wohnungen, um uns das Feld zu überlassen.
Besser hätte es nicht laufen können, und Marlene unternahm auch keinen Fluchtversuch.
Meine innere Stimme sagte mir, dass wir so viel Zeit nicht hatten. Alles drängte auf ein Finale hin, und so zerrten wir Marlene fast die Treppe nach unten.
Dann sahen wir den Zugang zum Keller. Er wirkte völlig normal. Wir wunderten uns nur ein wenig darüber, dass hinter der Tür bereits Licht brannte.
Ich ging als Erster die Stufen hinab. Suko und Amos folgten mir. Sie hielten Marlene fest, damit sie nicht letztendlich doch noch entkam.
Plötzlich erschienen zwei Kerle, die uns bekannt vorkamen. Die beiden Leibwächter hatten uns noch nicht entdeckt. Sie waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Der Typ, der die Treppe nach unten gefallen war, ging nicht, sondern kroch mehr, und er wusste Bescheid, als er in die Mündung meiner Beretta blickte.
»So sieht man sich wieder.« Ein schneller Blick zeigte mir, dass sich der zweite Typ bei Suko und Amos in guter Obhut befand, aber das war nicht alles, was mir auffiel.
Trotz des düsteren Lichts war zu sehen, dass sich die Männer verändert hatten. Von einem normalen Gesichtsausdruck konnte man bei ihnen nicht mehr sprechen. Was wir da in ihren Augen lasen, war die reine Angst.
Ich wollte fragen, was sie so entsetzt hatte, als der Typ bei Suko anfing zu sprechen. Es war nicht leicht zu verstehen, was er sagte, doch es ließ uns die Haare zu Berge stehen.
Er und seinem Kumpan war es gelungen, aus einer regelrechten Horrorwelt zu fliehen. Sie hatten auch Nuba gesehen, und wir hörten, dass sie bewaffnet war.
»Ist sie allein?«, fragte Suko.
»Nein, da sind noch drei!«
Wir brauchten nicht mehr zu fragen. Für uns stand fest, was wir tun mussten.
Suko nahm unsere Gefangenen in einen harten Griff und stieß sie vor. Ich steckte die Beretta nicht mehr weg. Amos Durban blieb dicht hinter mir. Ich
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