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Die Blutgabe - Roman

Die Blutgabe - Roman

Titel: Die Blutgabe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franka Rubus
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er schnell hinzu.
    Sarah hob überrascht die Brauen. Dann lachte sie.
    »Ach so. Na ja – er ist der, der uns für die Außeneinsätze ausbildet. Klettern, springen, rennen und so. Und Bluter schießen natürlich.«
    Red hörte schlagartig auf zu kauen. Hatte er gerade richtig gehört?
    »Außeneinsätze?« Sein Herz begann, wie wild zu schlagen. »Du meinst, ihr geht regelmäßig in die Stadt?«
    Wo die Vampire sind?
    Wo Blue ist?
    Sarah schob den letzten Rest ihres Fladens in den Mundund spülte ihn mit dem letzten Schluck Kaffee hinunter. »Na klar«, meinte sie. Vor Aufregung wäre Red am liebsten sofort aufgesprungen und losgestürmt, doch Sarah schien das gar nicht zu bemerken. Sie stand auf und trug ihr Geschirr zum Spülbecken.
    »Jeden Freitag. Aber das erkläre ich dir später.« Sie griff nach der Türklinke. »Also, ich gehe jetzt nach oben und ziehe mich um. Wenn du wirklich mitmachen willst beim Training, komm in einer Stunde zum Übungsgelände. Und sei bloß nicht zu spät. Tony wartet nicht gern.«
    Red nickte und zwang sich, ruhig zu bleiben. Außeneinsätze! Er würde nach draußen gehen, in die Stadt, und dann konnte er auch nach Blue suchen! Er selbst! Das hatte Céleste also gemeint!
    Sarah lächelte ihm noch einmal zu. »Gut, dann bis später.«
    Leise zog sie die Tür hinter sich zu.
    Red blieb noch etliche Augenblicke sitzen und starrte auf den halb aufgegessenen Fladen und den Kaffee, der langsam kalt wurde.
    Außeneinsätze … Er würde so schnell wie möglich alles lernen, was er brauchte, um bald mitgehen zu können – worin auch immer diese Einsätze bestehen mochten. Er musste unbedingt zu diesem Tony. Heute, egal wie müde er sich noch fühlte …
    In diesem Moment fiel ihm auf, dass er Sarah nicht gefragt hatte, wo das Übungsgelände überhaupt war. Hastig warf Red einen Blick auf die Uhr. Dann stürzte er entschlossen den nur noch lauwarmen Kaffee hinunter. Fünfundfünfzig Minuten. Das musste reichen, um dieses Übungsgelände zu suchen.
    Er würde auf keinen Fall zu spät kommen.

Kapitel Sechs
    Insomniac Mansion, Kenneth, Missouri
    »Es muss doch seltsam sein, sich mit Vampiren anzufreunden, meinst du nicht? Glaubst du, dass das überhaupt geht?«
    Der Garten hinter den sauber gepflegten Gemüse- und Kräuterbeeten war ebenso verwildert, wie Red die menschlichen Bewohner des Hauses bisher empfunden hatte. Feuchtes Sonnenlicht hing zwischen den Zweigen und tropfte in hellen Flecken auf den schmalen Pfad, der ihn durchs dichte Unterholz führte.
    Als Red sich noch einmal umwandte und zurückblickte, sah er zum ersten Mal das Haus der
Bloodstalkers
von außen. Es war ein Gebäude, wie Red, der nur die symmetrischen Kastenbauten der Farm kannte, noch nie eins gesehen hatte. Es hatte nur zwei Stockwerke und ein spitzes Dach, das mit schmutzig braunen Schindeln gedeckt war. Ein schmaler Turm erhob sich an der Vorderseite. Dort hatte er Céleste getroffen, wenn ihn nicht alles täuschte. Reds Magen zog sich leicht zusammen, wie in einer schwachen Erinnerung an die Musik der Vampirin und die Sehnsucht, die sie in ihm geweckt hatte. Er fragte sich, wann er sie wiedersehen würde. Und ob sie noch einmal von ihm trinken würde …
    Energisch riss er sich von dem Gedanken los und setzte seinen Weg fort. Er konnte nicht ewig hier stehen bleiben. Er musste dieses Übungsgelände finden.
     
    Der Pfad endete schließlich recht abrupt zwischen zwei Ginsterbüschen. Als Red die Zweige zur Seite schob, öffnete sichder Blick auf einen großen Sandplatz. Verschiedene merkwürdige Gerätschaften waren über die weitläufige Fläche verteilt aufgebaut, die entfernt an die Sportanlagen der Farm erinnerten. Am Rand des Platzes stand eine alte, aber offensichtlich gut gepflegte Hütte.
    Das musste es sein, dachte Red erleichtert. Er hatte kaum damit gerechnet, das Gelände so schnell zu finden. Er war höchstens eine Viertelstunde unterwegs gewesen.
    Unschlüssig machte er ein paar Schritte auf die Fläche hinaus. Niemand war zu sehen – natürlich nicht, es war ja noch viel zu früh. Ob er einfach warten sollte? Auf der anderen Seite des Platzes entdeckte er einen zweiten Pfad, der wieder ins Dickicht hineinführte. Red überlegte. Es konnte sicher nicht schaden, sich noch ein wenig in der Umgebung umzusehen. Genug Zeit hatte er schließlich.
    Kurzentschlossen überquerte er die Sandfläche und tauchte erneut in das grünliche Zwielicht zwischen den hohen Bäumen.
    Aber er kam nicht besonders

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