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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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pingelig sein und trank den Kaffee tapfer.
    Der Deputy hatte wieder hinter seinem Schreibtisch Platz genommen und nuckelte ebenfalls an der Brühe. Er sah nicht eben aus wie der große Held. Man sah es ihm an, dass er sich ärgerte, aber er konnte auch nichts an den Gegebenheiten ändern.
    Ewig würden wir auch nicht warten. Irgendwann mussten wir uns auf den Weg machen, um eine Spur aufzunehmen, und wenn wir dort anfingen, wo der Sheriff auf die Blutsaugerin getroffen war. Bei der Witwe Prudomme.
    Dann klingelte das Telefon. Obwohl es ein normales Geräusch war, schraken wir zusammen, so gespannt waren die Nerven bereits. Der Deputy traute sich nicht, abzuheben. Erst als Douglas ihm zunickte, nahm er den Hörer in die Hand.
    »Deputy Jeff...«
    Weiter kam er nicht. Sein Gesicht erstarrte. Dabei flüsterte er den Namen des Sheriffs. »Wo... wo... bist du denn?«
    Suko reagierte am schnellsten. Er drückte auf den Knopf, der dafür sorgte, dass die Lautsprecheranlage eingeschaltet wurde, und nun vernahmen wir alle die Stimme eines Mannes, den wir vom Aussehen her gar nicht kannten.
    »Ich habe sie gefunden, Jeff. Verdammt, ich weiß, wo sie sich aufhält.«
    »Wen meinst du?«
    »Jessica!«
    »Was?«
    »Sie rief mich ja an. Erst glaubte ich an einen Scherz und...«
    Douglas riss dem Deputy den Hörer aus der Hand. »Hier spricht Abe Douglas. Wo stecken Sie, Rifkin?«
    »Am Hafen. Das alte Lagerhaus. Da hat sie mich hinbestellt. Verdammt, ich weiß, dass sie hier ist. Ich hätte nicht gehen sollen. Ich muss aufpassen und Schluss machen. Kommen Sie...«
    Es war vorbei. Keine Chance mehr. Nichts.
    Abe Douglas gab Corner den Hörer zurück. »Sie bleiben hier, Jeff.« Er wandte sich an Suko und mich. »Habt ihr alles gehört?«
    »Sicher«, sagte Suko.
    Abe wandte sich noch an den Deputy. Er wollte wissen, wo genau das Lagerhaus lag.
    Mit hektischer Stimme bekamen wir die Beschreibung, mit der wir etwas anfangen konnten.
    Danach hielt uns nichts mehr...
    ***
    Don Rifkin hatte kein Wort mehr gesagt. Er fühlte sich in einer Falle und gab zu, dass er daran selbst einen Teil der Schuld trug. Er hätte auf diesen Anruf nicht so schnell reagieren sollen, aber es war plötzlich über ihn gekommen.
    Zwar hatte er kurz an seine Besucher gedacht, auf der anderen Seite aber wollte er jede Chance nutzen, denn er hatte nicht vergessen, was ihm im Haus der Toten widerfahren war. Und das wollte er irgendwie zu seinen Gunsten entscheiden. Da fühlte er sich verpflichtet.
    Es war sie gewesen. Jessica Flemming. Sie hatte ihn angerufen und in das Lagerhaus gelockt, wobei er eigentlich hätte misstrauisch werden müssen. Ein altes Lagerhaus war kein normaler Treffpunkt. Das roch immer nach Konspiration und etwas Geheimnisvollem, und gerade in einer Situation wie er sie erlebt hatte, konnte es gefährlich sein, sich darauf einzulassen.
    In diesem Fall hatte er alle Bedenken über Bord geworfen. Er fühlte sich gedemütigt. Er hatte eine Niederlage erlitten, und die wollte er ausmerzen, auch wenn es sich dabei um einen Gegner handelte, der nicht in den Reigen der Menschen gehörte und praktisch nicht von dieser Welt war. Ein unheimliches Wesen, ein Angstmacher, der eigentlich nur in Legenden und Filmen vorkam. So recht glauben konnte er es noch immer nicht. Zwar hatte er auf Jessica geschossen, sie auch getroffen, sie dabei nicht mal verletzt, er hatte auch ihre beiden Blutzähne gesehen und entsprechende Konsequenzen daraus gezogen, aber der richtige Vampirglaube fehlte ihm. Da wollte er noch einen Beweis erbringen, um sich nicht zu blamieren vor seinen Kollegen aus New York. Zu dritt wollten sie gleich kommen, das hatte ihm dieser FBI-Mann Douglas erklärt.
    Das alte Lagerhaus stand zwar nicht leer, aber es wurde kaum benutzt. Heute hatte man andere Logistiksysteme erfunden. Wer seine Schiffe beladen ließ, der brauchte keine Packer mehr. Alles lief automatisch ab. Da wurden Container von einem Ort zum anderen geschafft über Transportbänder oder hingen an irgendwelchen Schienen oder unter Kränen, die sie auf die entsprechenden Schiffe schafften.
    Nach dem Eintreffen war er in die dämmrige Welt der Halle eingetaucht. Den Strom hatte man abgestellt. Licht drang nur durch die Fenster unter dem Dach. Diese sahen aus wie breite Balken, und das Tageslicht erreichte nur mit Mühe den Boden. Ansonsten war es fast finster. Es roch nach Staub und nach altem Holz.
    Dieser Geruch erwischte Don Rifkin besonders stark. Er hockte im Schatten einer

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