Die Blutlinie
Tür und steigt aus.
»Ich danke Ihnen, Mr. Patterson. Bitte gehen Sie zu Agent Washington, er wird die Abdrücke machen.«
Ich deute auf Alan, während ich dies sage, und ich bemerke, wie Patterson erschrickt. »Keine Sorge«, sage ich amüsiert. »Er ist groß und kräftig, aber er ist nur für die bösen Jungs gefährlich.«
Patterson leckt sich über die Lippen, starrt den Berg von einem Mann an. »Wenn Sie es sagen.« Er folgt Alan ins Gebäude.
Jetzt kann ich mich auf die Sendung konzentrieren. Reggie Gantz steht bereits vor dem Lieferwagen und hat seine Ausrüstung unter dem Arm. Er sieht immer noch gelangweilt drein.
»Fertig?«, fragt er.
»Fangen Sie an«, sage ich.
Er geht zur Rückseite des Wagens, öffnet die Türen. Wir haben Glück – bis auf drei Sendungen sind bereits alle ausgeliefert. Er findet das an mich adressierte Paket sofort.
Ich sehe zu, wie er sein Notebook hochfährt und das mobile Röntgengerät aktiviert. Augenblicke später sehen wir den Inhalt des Pakets auf dem Bildschirm des Notebooks.
»Sieht aus wie eine Flasche mit irgendwas drin. Außerdem vielleicht ein Brief – und noch etwas, flach und rund. Könnte eine CD sein. Das ist alles. Ich muss den Schnüffler aktivieren, um sicher zu sein, dass die Flüssigkeit in der Flasche kein Sprengstoff ist.«
»Ist das wahrscheinlich?«
»Nein. Fast alle flüssigen Sprengstoffe sind instabil. Das Paket wäre wahrscheinlich bereits auf dem Weg hierher in die Luft geflogen.« Er zuckt die Schultern. »Aber wir verlassen uns nicht auf Mutmaßungen.«
Ich bin froh über Reggies Anwesenheit, doch ich denke auch, dass er verrückt sein muss, so eine Arbeit zu machen. »Fangen Sie an«, sage ich zu ihm.
Er zieht einen Wattebausch hervor und wischt damit über das Paket. Ich sehe ihm zu, wie er den Bausch in den Schnüffler schiebt. Das Spektrometer fängt an zu arbeiten. Innerhalb weniger Minuten liegt das Ergebnis vor. Er sieht mich an. »Sieht sauber aus. Ich würde sagen, es ist ungefährlich, das Paket zu öffnen.«
»Danke, Reggie.«
»Kein Problem.« Er gähnt. Ich schüttele den Kopf, während ich zusehe, wie er mit seiner Ausrüstung zu seinem Wagen zurückwandert. Leute gibt es.
Jetzt bin ich mit meinem Paket allein. Ich sehe es an. Es ist nicht besonders groß. Gerade groß genug für seinen Inhalt. Ein Glas oder eine Flasche, ein Brief, eine CD. Wahrscheinlich eine CD. Ich will hineinsehen. Brenne vor Neugier.
Ich kehre zur Vorderseite des Lieferwagens zurück. Alan ist fertig mit Mr. Jedediah Patterson, dessen Fingerspitzen jetzt schwarz sind. Ich winke Alan zu mir.
»Das Paket ist sauber«, sage ich. »Lasst es uns ins Labor schaffen.«
»Nichts wie los«, nickt Callie.
Gene Sykes leitet das kriminologische Labor, und als er uns durch die Tür kommen sieht, breitet sich auf seinem Gesicht ein Ausdruck der Resignation aus.
»Hallo Smoky. Wie lange hab ich?«
Ich grinse ihn an. »Kommen Sie, Gene. So groß ist es doch gar nicht.«
»Aha. Also reden wir von gestern, wie?«
»So ist es.«
Er seufzt. »Informieren Sie mich.«
»Es wurde durch einen Zustelldienst geliefert, stammt definitiv von unserem Täter. Wir hatten einen Bombentechniker da, der es überprüft hat. Der äußere Teil wurde also abgewischt. Wir haben außerdem die Fingerabdrücke des Zustellers, um sie unterscheiden zu können.«
»Wissen Sie, was drin ist?«
»Der Bombentechniker hat es durchleuchtet. Sieht aus wie ein Glas oder eine Flasche; dazu ein Brief und vielleicht eine CD.«
»Woher wissen Sie, dass es von Ihrem Täter ist?«
»Weil er uns wissen ließ, dass er uns heute ein Paket zustellen würde.«
»Das war sehr entgegenkommend von ihm.« Sykes denkt ein paar Sekunden lang über die Informationen nach. »Sie haben bereits eine Tatortanalyse durchgeführt?«
»Ja.«
»Irgendwas gefunden?«
Ich erzähle ihm von den Fingerabdrücken, die wir unter Annies Bett gefunden haben.
Gene kratzt sich am Kopf, während er nachdenkt. Sich mehr und mehr in das Problem versenkt.
»Sie müssen dieses Paket wirklich gründlich absuchen, Gene«, sage ich. »Und das so schnell wie möglich.«
»Sicher. Sie sagen, er sei vorsichtig, deswegen bezweifle ich, dass wir sichtbare oder gar plastische Abdrücke finden. Aber manchmal erleben wir Überraschungen.«
Es gibt drei Sorten von Fingerabdrücken, die Täter hinterlassen: plastische, sichtbare und latente. Plastische und sichtbare sind uns am liebsten. Plastische Abdrücke entstehen,
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