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Die Blutlinie

Die Blutlinie

Titel: Die Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyn
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Blase.
    Selbstverständlich hat es zahlreiche verschiedene Theorien darüber gegeben. Und natürlich sind all diese Theorien falsch. Niemand hatte die Vision, den Plan meines Vorfahren zu begreifen. Ich verrate ihn Ihnen, also passen Sie gut auf:
    Jack wusste, dass seine Blutlinie, die vergangene wie die zukünftige, von außergewöhnlicher Beschaffenheit war. Sie stammt von den alten Raubtieren ab. Den echten Jägern. Sie steht über dem gewöhnlichen Vieh, das sich Menschheit nennt. Er wusste, dass es seine Pflicht war, sein Wissen und seine Macht an künftige Generationen weiterzugeben und unsere heilige Mission zu erklären.
    Und so nahm er viele Andenken. Er nahm Teile von diesen Huren und versiegelte und konservierte sie. Er verfügte, dass sie weitergegeben werden sollten, von Generation zu Generation, als Erinnerung an das, was er begonnen hatte.
    Ich sagte Ihnen bereits, dass ich einen Beweis für meine Behauptung liefern würde, Agent Barrett. Ich bin ein Mann, der sein Wort hält, und so überreiche ich Ihnen heute eines der heiligen Andenken meines Vorfahren. Den konservierten Uterus von Annie Chapman.
    Beeindruckend, finden Sie nicht? Führen Sie Ihre Tests durch. Wenn Sie damit fertig sind, wird es Ihnen vermutlich schwerer fallen, nachts zu schlafen. Denn dann wissen Sie, dass ein Nachkomme des Schattenmannes aufgetaucht ist und seine Arbeit macht.
     
    »Stimmt das, was er schreibt, Gene? Ist das ein menschlicher Uterus in diesem Glas?«
    Gene lächelt. Ein weiteres kryptisches Lächeln. »Dazu kommen wir noch. Lesen Sie zuerst den Brief zu Ende.«
     
    Der Schattenmann. Es gibt nur ein einziges Original, doch sicher sind Ihnen schon viele Thronanwärter begegnet, nicht wahr, Agent Barrett? Jene, die in den Schatten leben und in ihrem Schutz töten. Mein Vorfahre wurde in den Schatten geboren. Sein Erbe war die Dunkelheit.
    Er liebte die Schatten, und die Schatten … nun ja, sie liebten ihn. Er war ihr reinstes Kind.
    Aber ich schweife ab.
    Ich habe eine weitere CD für Sie beigefügt, Agent Barrett. Ich habe die Mission meines Vorfahren fortgeführt. Ich habe die Erde von einer weiteren Hure befreit, eine weitere Pestbeule entfernt.
     
    »Verdammt!«, rufe ich.
     
    Genießen Sie es. Ich bin ziemlich stolz auf meine Arbeit.
    Das wäre für den Augenblick alles, Agent Barrett. Seien Sie versichert, dass ich mich wieder melden werde. Vielleicht auf eine persönlichere Weise. In einer Woche. Tick-tack, tick-tack.
    From Hell
    Jack Junior
     
    Ich lege den Brief nieder und sehe Gene an. »Spucken Sie’s aus.«
    Er reibt sich die Hände. »Nachdem ich diesen Brief gelesen hatte, haben wir selbstverständlich zuerst das Glas untersucht. Ich habe eine Reihe einfacher Tests durchgeführt, und dabei habe ich es gefunden.«
    »Was?«
    Er macht eine Pause, um die Wirkung seiner nächsten Worte zu steigern. »Es ist kein menschliches Gewebe in diesem Glas, Smoky. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, es stammt von einem Rind.«
    Die Überraschung verschlägt mir die Sprache. »Heilige Scheiße!«, entfährt es mir schließlich.
    Er grinst. »Genau. Unser Knabe denkt, dass er etwas von Jack the Ripper weitergegeben hat, doch er irrt sich. Er hat ein Stück Rindfleisch, weiter nichts. Er hat ein ganzes Glaubensgebäude auf einem Stück Rindfleisch aufgebaut und keine Ahnung, dass es eine Lüge ist.«
    Mein Verstand arbeitet auf Hochtouren. »Es ist alles Unsinn. Irgendjemand hat ihm einen riesigen Bären aufgebunden. Er ist kein Nachfahre von Jack the Ripper. Er ist …«
    »Nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Serienkiller«, sagt Callie und vervollständigt meinen Gedankengang. Sie hebt die Augenbrauen. »Nicht schlecht, wie? Keine greifbare Spur, die zur Identifikation unserer Knaben führt. Dafür ein verräterisches Charakteristikum.«
    »Gute Arbeit, Gene. Können Sie einen Bericht anfertigen?«
    »Selbstverständlich. Er ist heute Abend fertig.«
    Ich wende mich an Callie. »Wir müssen das Team informieren. Sofort.« Wir setzen uns in Bewegung, wollen zur Tür.
    »Äh – Agent Barrett?«
    Ich drehe mich um und sehe, dass Gene mir etwas in einer behandschuhten Hand hinhält.
    Scheiße. In der Aufregung habe ich die CD völlig vergessen. Meine Hochstimmung schwindet.
    Zeit, einen weiteren Mord anzusehen.

KAPITEL 37
    Wir sind zurück im Büro.
    »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht«, sage ich.
    »Wie lautet die gute?«, fragt Alan.
    Ich berichte ihnen vom Inhalt des Briefes und ende

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