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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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ihrem Umhang verborgen gewesen war.
    Das hier war tatsächlich eine sorgfältig geplante Demonstration, dachte Laren. Es ging allerdings nicht darum, zu zeigen, was aus Karigan geworden war, sondern was sie aufgeben würde.

    Dann fiel Karigan vor Zacharias auf die Knie, und der dunkelblaue Rock blähte sich um sie. Sie verbeugte sich. »Ich biete dem König meine Dienste als Grüner Reiter an.«
    Larens Herz sang vor Freude, und sie sah das Aufblitzen von Triumph in Zacharias’ Augen. Er kam vom Podium herunter, nahm Karigans Hand und zog sie hoch. »Angenommen. «
    In Karigans Miene sah sie nicht nur Resignation, sondern auch Erleichterung – Erleichterung, es endlich getan zu haben.
    Nachdem Karigans verdutztes Gefolge den Thronsaal verlassen hatte und bevor der Oberste Reiter sie holen konnte, um sie auszustatten und in die Unterkunft zu bringen, überreichte Karigan Laren einen Umschlag mit dem G’ladheon-Siegel darauf.
    »Von meinem Vater«, sagte sie.
    Laren öffnete den Umschlag viel später in ihrem Quartier und fand eine schlichte, direkte Botschaft vor:
     
    Passt auf sie auf.
     
    Nun, beinahe ein Jahr später, als Karigan wieder in diesem Thronsaal vor ihr stand, war Laren überzeugt, dass Stevic G’ladheon überhaupt nicht mit ihr zufrieden wäre. Als die drei näher kamen, bemerkte sie weitere Einzelheiten – eine rosafarbene, heilende Narbe auf Karigans Wangenknochen und auf ihrer Jacke Flecken, die vielleicht von Schlamm stammten, vielleicht aber auch von getrocknetem Blut. War es Karigans Blut oder das ihrer Feinde? Sie verzog das Gesicht und stellte sich Stevic G’ladheons Zorn vor.
    Dennoch, sie sollte Karigan nicht verwöhnen, ganz gleich, was ihr Vater sich wünschte. Es war Karigans Pflicht zu dienen,
genauso wie die anderen Reiter dienten, selbst wenn das bedeutete, sich unsäglichen Gefahren zu stellen. Selbst dem Tod.
    Everson verbeugte sich mit großer Geste vor dem König.
    Ansible gelang ein Nicken. Als Karigan sich verbeugte, sah sie so erschöpft aus, dass klar war, welch starke Schmerzen sie hatte.
    »Willkommen daheim, meine Freunde«, sagte Zacharias. Er hatte die Maske des Königs fallen gelassen, bemerkte Laren, und verbarg weder seine Sorge noch seine echte Freude über ihre Rückkehr.
    »Ich bin froh, aus diesem Wald heraus zu sein«, sagte Everson und hakte die Daumen in den Gürtel. »Ein schönes, offenes Feld ist für einen direkten Angriff im Galopp so viel besser geeignet.«
    Lauren hatte das intensive Bedürfnis, sich die Kringel an den Enden seines Schnurrbarts um die Finger zu wickeln und fest daran zu ziehen. Ihre eigenen Reiter beschwerten sich nie – oder beinahe nie – über die schwierigen Ritte durch das dichte Waldland von Sacoridien. Die Leichte Reiterei war nach Larens Ansicht ein bisschen zu verwöhnt, wie es sich wohl auch für ein Regiment von Bevorzugten gehörte. Nur wenige Nichtadlige schafften es in die Ränge der Kavallerie; sie bestand überwiegend aus den jüngeren, nicht erbberechtigten Söhnen von Adligen. Diese Leute versuchten oft, sich in der Armee einen Namen zu machen, und sie neigten dazu, es als Kavalleristen zu versuchen. Es brauchte eine besondere Empfehlung durch eine wichtige Persönlichkeit, um überhaupt in dieses Regiment aufgenommen zu werden, und so etwas war für einen Adligen viel einfacher zu bekommen als für einen Bürgerlichen.
    Vor vielen Jahren, während der Herrschaft der Sealender-Dynastie,
war der Hauptmann der Grünen Reiter dem Kommandanten der Leichten Reiterei unterstellt gewesen, aber das hatte mit König Smidhes Herrschaft ein Ende gefunden, wofür Laren ausgesprochen dankbar war. Der König hatte die Reiter zu einer unabhängigen Truppe gemacht, die nur ihm und seinen Nachfolgern unterstellt war, genau, wie es der Erste Reiter geplant hatte, als er den Botendienst gründete.
    Die Reitertradition erkannte die Hierarchie der regulären Armee nicht an – nur die Autorität ihres Hauptmanns und selbstverständlich die des Königs –, und der Botendienst verfügte über größere Unabhängigkeit als andere Zweige des Militärs. Wenn man die geheime Natur von einigen Aufträgen bedachte, die Zacharias seinen Reitern gab, war das nur gut so.
    »Setzt euch doch bitte«, sagte Zacharias. »Ich weiß, wie müde ihr sein müsst« Er klatschte in die Hände, und Diener zogen den Tisch und die Stühle vor den Thron. Wein wurde eingegossen und Fleisch aufgetragen. Selbst Laren durfte sich endlich hinsetzen, aber der

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