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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Appetit war ihr in dem Augenblick vergangen, als sie gesehen hatte, welchen Eindruck Ansible und Karigan machten.
    Karigan stocherte ein wenig in ihrem Essen herum, aber selbst diese Anstrengung schien zu viel für sie zu sein. Everson nahm sich ein großes Stück Braten und verspeiste es genussvoll. Zwischen den einzelnen Bissen erzählte er, wie er und seine Leute die Delegation mehrere Meilen hinter der Nordstraße gefunden hatten.
    »Sie boten einen jämmerlichen Anblick«, sagte er. »Von den zweihundert waren dreiundvierzig übrig geblieben. Davon die Hälfte oder mehr verwundet, und davon wieder die Hälfte so schwer, dass sie nicht laufen oder reiten konnten. Zehn sind auf dem Weg gestorben. Ich finde es bemerkenswert,
dass sie allein überhaupt so weit gekommen sind. Wir haben das Lager aufgeschlagen, sodass sich unser Heiler um die Verwundeten kümmern konnte. Reiter G’ladheon hier hat mir und ein paar Spähern die Lichtung gezeigt, auf der der Kampf stattgefunden hat.« Everson schüttelte den Kopf. »Schrecklich. Unsere Leute waren in ein Massengrab gelegt worden, aber es wimmelte nur so von Aasvögeln, die sich an Erdriesen und Pferden labten. Auch andere Tiere waren da, und sie fauchten uns aus dem Schatten des Waldes an, als wir sie störten.«
    Karigan schob ihren Teller weg und senkte den Blick, als Everson die Szene beschrieb. Laren hatte sie noch nie so leblos gesehen; es schien, als wäre sie überhaupt nicht anwesend.
    Kein Wunder nach allem, was sie durchgemacht hatte … Und nun brachte Everson alle Erinnerungen wieder zurück, als er die Lichtung beschrieb.
    »Eleter haben uns mit den Toten geholfen«, meldete sich Hauptmann Ansible zum ersten Mal zu Wort. »Sie haben uns geholfen, sie zu begraben, und auch noch andere Dinge für uns getan. Wenn ihre Arzneien nicht gewesen waren, hätte ich mindestens mein Bein verloren und wahrscheinlich auch noch mein Leben, wegen des Wundfiebers. Es wären noch mehr Leute gestorben, wenn sie uns nicht geholfen hätten.«
    »Ich würde gern mehr über die Eleter hören«, sagte Zacharias, »aber vielleicht sollten wir ganz von vorne anfangen.«
    »Ich bin vielleicht nicht derjenige, der vom Anfang erzählen kann«, sagte Ansible mit einem raschen Seitenblick zu Karigan. »Als die Riesen angriffen, lag ich in meinem Feldbett und schlief. Es war ein Abend wie so viele andere zuvor …«
    Er beschrieb weiter, wie er von Geschrei und Kampfgeräuschen geweckt worden war und wie er sich rasch in den
Kampf gestürzt und versucht hatte, seine Soldaten Schulter an Schulter in einem Kreis auf der Lichtung aufzustellen, sodass sie sich und die Adligen und Diener, die in der Mitte des Kreises Zuflucht gesucht hatten, verteidigen konnten.
    »Es hat funktioniert«, sagte er. »Unsere Linien hielten stand. Wenn ein Verteidiger fiel, nahm ein anderer seinen Platz ein. Ich sah nicht, wer meinen einnahm, als die Klinge eines Riesen mein Bein zerfetzte.« Zerstreut legte er die Hand auf seinen bandagierten Oberschenkel und schüttelte den Kopf. »Der Riese hat mir wohl das Leben gerettet.«
    Laren beugte sich vor, wollte eine Erklärung für diese seltsame Bemerkung hören. Ein merkwürdiger Ausdruck trat in die Augen des Hauptmanns, und er schauderte.
    »Ich bitte um Verzeihung«, murmelte er. »Ich hatte zu diesem Zeitpunkt große Schmerzen und war halb betäubt. Aber selbst jetzt fällt es mir noch schwer zu glauben, was geschehen ist.«
    »Lasst Euch Zeit«, sagte Zacharias.
    Ansible nickte zum Dank und trank einen großen Schluck Wein aus dem Becher, der vor ihm stand. Er befeuchtete sich die Lippen und begann erneut.
    »Ich war nach vorn gefallen, praktisch vor die Füße der Riesen. Ich lag flach auf dem Boden. Und dann spürte ich, wie er zitterte – der Boden bebte von dem Donner, und als ich aufblickte, war es … es war, als hätten sich alle Blitze des Himmels auf dieser Lichtung gesammelt. Ich kann die Hitze immer noch spüren … Meine Haare sträubten sich, und ich konnte auf der Haut spüren, dass irgendeine Kraft freigesetzt worden war.« Er schüttelte den Kopf. »Ich sah, wie es direkt durch meine Soldaten ging – durch alle in seinem Weg. Durch jeden auf der Lichtung. Die Eleter sagten später, es sei Magie gewesen. Magische Schutzzauber, die zerbrachen.
« Er machte das Zeichen des Halbmonds. »Und dann … und dann …«
    »Dann erschien der Geist«, ergänzte Karigan. »Die Schutzzauber waren aktiviert worden, als er aus dem Grabhügel

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