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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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sollte ein solches Geschöpf Euch kennen, Reiter? Und seid Ihr sicher, dass es Euch so genannt hat? Ein Kampf kann einen ziemlich durcheinanderbringen.«
    »Ja, ich bin sicher, dass der Geist mich ›Verräter‹ genannt hat. Ich habe keine Ahnung, warum oder woher er mich kennen sollte. Mir ist klar, wie seltsam sich das alles anhört … es war auch seltsam für mich. Es war ein schrecklicher Augenblick, ein Albtraum. Ich …« Wieder rang sie nach Worten. »Ich habe lange darüber nachgedacht, aber ich weiß immer noch nicht, was es zu bedeuten hat.«
    Zacharias begann, auf und ab zu gehen, den Kopf nachdenklich gesenkt. »Der Name … G’ladheon ist zweifellos eine verkürzte Version einer älteren Form. Vielleicht war auch ein
Irrtum in den Aufzeichnungen einer Volkszählung ausschlaggebend, und die Familie hat den Namen in dieser Form beibehalten. Oder er hat sich einfach verändert, wie es im Lauf von Generationen eben geschieht. Zweifellos verfügt dieser Geist über Fähigkeiten – magische Kenntnisse, die wir nicht einmal ahnen können. Wir haben es hier mit einer vollkommen unbekannten Art von Gefahr zu tun.«
    Das schwache Leuchten der Lampen schien das Gewicht der Nacht nicht heben zu können. Hinter den Fenstern war es schwarz, und überall in den Ecken und um die Dachbalken des Thronsaals hatten sich dunkle Schatten niedergelassen.
    »Wie seid Ihr diesem Geist entkommen?«, fragte Colin Karigan.
    »Das bin ich nicht. Die Eleter sind erschienen. Sie haben ihn offenbar verscheucht, obwohl ich nicht sicher bin, ob ›verscheuchen‹ der angemessene Begriff ist.« Sie hielt inne, versunken in eine Erinnerung, und berührte die verheilende Wunde an ihrer Wange. Dann fuhr sie fort und beschrieb die Begegnung mit Telagioth und wie er sie unter den Grabhügel und in die Gruft geführt hatte.
    Zacharias war stehen geblieben, und er verzog zornig das Gesicht. »Zu welchem Zweck? Wieso hat er Euch ins Grab dieses Geschöpfs gebracht? Das war ein unnötiges Risiko. Wer weiß, was sonst noch da unten lauerte?«
    Karigan war immer noch in Erinnerungen versunken und schien nicht zu bemerken, wie zornig Zacharias darüber war, dass der Eleter sie vielleicht in Gefahr gebracht hatte. »Er wollte mir zeigen, dass dieses Grab tatsächlich eher ein Gefängnis war. Der Geist, sagte er mir, war einmal ein Mensch gewesen, ein Favorit von Mornhavon, dem zum Dank für seine Dienste eine endlose Existenz gewährt wurde. Telagioth
wollte mich davor warnen, dass auch andere Wesen aus der Vergangenheit wiedererwachen werden.«
    Karigan drehte sich ein wenig um, um Zacharias direkt anzusehen. »Exzellenz, er hat mich gebeten, Euch Folgendes zu sagen.« Und mit dem, was Laren die »Botenstimme« zu nennen pflegte, tat Karigan, wozu sie ausgebildet war: Sie rezitierte die Botschaft so dicht am Original wie möglich. »Er sagte, dass die Eleter in friedlicher Absicht durch Sacoridien ziehen, dass sie nur beobachten. Sacoridien liegt auf dem Weg von allem, was durch den D’Yer-Wall kommt. Er sagte, Ihr müsstet Eure Aufmerksamkeit dem Wall zuwenden und nicht Eletia. Eletia werde mit Euch verhandeln, wenn der angemessene Zeitpunkt gekommen sei.«
    »Die D’Yers behalten den Wall im Auge«, sagte Zacharias. Er schien immer noch zornig zu sein. »Die direkteste Gefahr besteht im Norden. Ich traue diesen Eletern nicht.«
    »Aus gutem Grund«, murmelte Laren und musste an Shawdell denken, der versucht hatte, den D’Yer-Wall einzureißen.
    »Sie haben uns geholfen, Sire«, erinnerte Ansible sie. »Wenn sie nicht gekommen wären, wer weiß, was der Geist mit den Überlebenden gemacht hätte? Die Tatsache, dass dieser böse Geist vor den Eletern geflohen ist, sollte einiges über sie aussagen, und ich habe bereits erwähnt, wie sehr sie uns nach der Schlacht geholfen haben.«
    »Es gibt unterschiedliche Grade von gut«, sagte Colin, »und die Verachtung, die sie uns gegenüber an den Tag legen, indem sie unsere Grenzen überschreiten, ohne den König um Erlaubnis zu bitten, sagt noch mehr über sie. Zu erklären, dass sie verhandeln werden, wenn sie den Zeitpunkt für angemessen halten, ist ausgesprochen hochmütig.«
    »All das hätte vermieden werden können«, sagte Major
Everson und schnitt sich ein Stück Käse ab, »wenn Statthalterin Penburn so vernünftig gewesen wäre, auf diesen Waldläufer zu hören.«
    »Das hier ist nicht der Zeitpunkt, andere zu verurteilen«, sagte Zacharias, »sondern um zu trauern. Sie hat nur das Beste

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