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Die Botschaft des Feuers

Die Botschaft des Feuers

Titel: Die Botschaft des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Neville Charlotte Breuer Norbert Moellemann
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ging runter wie flüssiges Feuer. »Die Baskische Brigade, das sind in Wirklichkeit Derwische?«, fragte ich, obwohl ich allmählich zu kapieren begann.
    »Sie warten schon sehr lange, die Sufis, seit den Zeiten von al-Dschabir«, sagte Rodo. »Meine Leute in den Pyrenäen arbeiten schon seit mehr als zwölfhundert Jahren mit ihnen zusammen. Erinnere dich an das Motto, das über meiner Küchentür steht: 4+3=1. Wenn man die Zahlen addiert, ergibt das 8, ein Spiel, das deine Mutter sehr gut kennt. Damals vor zehn Jahren, als Galen ihr die Wahrheit über den Tod deines Vaters und die Spaltung, die dadurch in der weißen Mannschaft erzeugt wurde, geschildert hat, ist sie sofort zu mir gekommen.«
    »Spaltung?«, fragte Wartan. »Sie meinen die Spaltung, die von Rosemary Livingston betrieben wurde?«
    »In gewisser Weise hat sie sie ausgelöst«, erwiderte Rodo. »Als Rosemarys Vater getötet wurde, war sie noch ein Kind.
Kurz davor hatte sie deine Mutter kennengelernt, und Kat hat ihr anscheinend eine kleine weiße Dame aus einem Steckschachspiel geschenkt - was ihren Vater, El-Marad, irrtümlich zu der Annahme verleitet hat, Kat sei eine weiße Spielerin, obwohl er schon bald das Gegenteil erfuhr. Von dem Augenblick an, als du mit dem Schachspielen angefangen hast, hat Rosemary dir, obwohl sie sich nie wirklich sicher war, welche Rolle du spieltest, nachgestellt wie ein Raubtier seiner Beute. Sie ist eigentlich noch ziemlich jung für eine solch rücksichtslose Spielerin, aber keiner konnte ahnen, wie unbarmherzig sie wirklich sein kann.
    Als Galen March und Tatjana Solarin, seine Nachfahrin, die er gerettet hatte, erkannten, dass man, um die Figuren zusammenzubringen, wie es ursprünglich von al-Dschabir vorgesehen war, die Spieler zusammenbringen musste, begriffen sie, dass sich das am besten bewerkstelligen ließe, wenn sie Tatjanas Sohn Alexander, und durch ihn auch seine Frau Kat, zurück ins Spiel brachten. Taras Petrossian war das Instrument, durch das dieser Plan in die Tat umgesetzt wurde. Nachdem sie erfahren hatten, dass ein Endspiel in Sagorsk stattfinden würde, brachten sie die schwarze Dame dorthin, um sie auszustellen. Niemand war sich darüber im Klaren, dass das genau die Gelegenheit war, auf die Rosemary und Basil Livingston warteten: Sie drehten den Spieß um, ließen Solarin erschießen, bevor er mit der Information verschwinden konnte, und erbeuteten selbst die schwarze Dame.«
    »Soll das heißen«, bemerkte Wartan, »dass mein Stiefvater, Petrossian, nicht in diesen Anschlag verwickelt war?«
    »Schwer zu sagen«, erwiderte Rodo. »Das Einzige, das wir mit Sicherheit wissen, ist, dass er dabei geholfen hat, das Leben von Alexandras Vater zu retten, indem er ihn von dort weggebracht hat. Aber kurz darauf musste Petrossian aus
Russland fliehen, allerdings hat Livingston anschließend noch mindestens eins seiner Schachturniere in London unterstützt.«
    »Wenn die Livingstons also die schwarze Dame in Sagorsk gestohlen haben - wo haben sie sie denn danach die ganze Zeit über versteckt? Wie hat Petrossian sie in seinen Besitz gebracht, damit er sie an meine Mutter weiterreichen konnte?«
    »Galen March hat sie irgendwie zu Petrossian geschmuggelt, der sie deiner Mutter schicken sollte«, sagte Rodo. »Aus diesem Grund hat Kat auch die Geburtstagsfeier in Colorado arrangiert, als sie erfuhr, dass Petrossian ermordet worden war. Sie war verzweifelt. Sie musste unbedingt alle Spieler von dem Ort abziehen, wo die Figur jetzt versteckt war, bis sie irgendwie zu dir Kontakt aufnehmen konnte. Und was die Washington Post betrifft, die ich vor einer Woche an deiner Tür deponiert habe: Deine Mutter wollte, dass wir dich warnten, als Bagdad besetzt wurde, aber ohne großes Tamtam. Sie war davon überzeugt, dass du selbst auf den Zusammenhang kommen würdest. Als wir dann jedoch die Unterhaltung mit deinem Onkel abhörten, wurde uns klar, dass wir etwas übersehen haben mussten, was in der Zeitung erwähnt worden war - der Angriff auf die russischen Diplomaten, die Bagdad verlassen wollten. Die Livingstons wussten, dass sie von jemandem verraten worden waren, allerdings nicht, von wem. Galen und ich haben den Zeitungsartikel für diejenigen kopiert, die diese wichtige Information unbedingt erhalten mussten.«
    Er schwieg eine Weile, denn er merkte, dass ich jetzt die Antwort auf fast all meine Fragen gefunden hatte.
    »Natürlich!«, rief ich aus. »Rosemary hat die schwarze Dame in Bagdad versteckt! Die

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