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Die Botschaft des Feuers

Die Botschaft des Feuers

Titel: Die Botschaft des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Neville Charlotte Breuer Norbert Moellemann
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geheimen Gemächer im Flughafen von Bagdad! Basils russische Verbindungen! Die Dinnerparty
am letzten Montag im Sutalde mit all den Ölmagnaten - sie müssen sie einberufen haben, als sie erfuhren, dass die Dame nicht mehr in Bagdad war, dass Galen sie vielleicht geholt hatte und dass sie sich möglicherweise schon in den Händen meiner Mutter befand.« Über meinen nächsten Gedanken musste ich tatsächlich lachen. »Rosemary muss ja gerast sein wie ein geölter Blitz, um von hier nach Colorado und wieder zurück zu kommen, als ihr klar wurde, dass meine Mutter diese heiße Schachfigur irgendwie, irgendwo mir übergeben würde.«
    In dem Moment traf mich die nüchterne Erkenntnis, was genau das bedeutete.
    »Wenn Rosemary meinen Vater in Sagorsk töten lassen wollte, um die Dame in die Finger zu bekommen und zu verhindern, dass er irgendjemanden über ihre Existenz unterrichtete«, sagte ich, »und wenn sie Petrossian zehn Jahre später, nachdem sie von seinem Verrat erfahren hatte, aus demselben Grund töten ließ - um zu verhindern, dass er irgendjemandem auf dem Schachturnier erzählen konnte, wohin er die Dame geschickt hatte, bevor sie selbst an diesem Zielort eintreffen konnte …«
    Ich schaute Wartan an, dessen Gesichtsausdruck wie versteinert war. Da wir beide wussten, dass Teile des Rätsels sich in meinen Händen befanden - die Zeichnung des Schachbretts und die Information darüber, wo die Figuren versteckt waren, vor allem die schwarze Dame -, musste ich das Offenkundige nicht erst aussprechen.
    Ich bin die Nächste .
    Rodo tat es an meiner Stelle. »Vorerst bist du in Sicherheit«, sagte er ruhig, goss uns noch einen Brandy ein, als läge die Gefahr weit außerhalb dieses Zimmers. »Nachdem deine Freundin Nokomis sich den Scherz erlaubt hatte, uns in der
Hotelsuite einzusperren, versuchte Nim, der sofort aufgesprungen war, mit der einen Hand die Tür aufzubrechen und mit der anderen per Handy den Sicherheitsdienst zu verständigen, aber Galen March packte ihn am Arm und hielt ihn von beidem ab. In diesem Moment hat Galen es uns erzählt.«
    »Was hat er erzählt?«, fragte Wartan.
    »Dass Alexandras Mutter das alles geplant hatte«, fuhr Rodo fort. »Er hatte ja schon gesagt, dass Key die neue weiße Dame ist. Er meinte, das sei jetzt eine ganz neue Runde, aber eine mit völlig neuen Regeln. Dass Alexandra eine Zeichnung des Schachbretts hätte und schon bald wüsste, wo die Figuren versteckt sind.«
    » Was hat er gesagt?«, keuchte ich, als ich aus dem Augenwinkel bemerkte, dass Wartan zusammenzuckte.
    Das war ja noch schlimmer, als ich es mir hätte träumen lassen! Mr Galen March hatte mich königlich reingelegt. Und da war auch noch etwas anderes, oder? Ich durchforstete mein Gehirn, um die Situation im Vier Jahreszeiten in dem Augenblick zu rekonstruieren, als wir hinausgegangen waren: mein Onkel Slawa, Galen und Rodo …
    Und Sage Livingston.
    Sage Livingston, die an ihrem Tennisarmband herumspielte.
    »In Sages Armband war die ganze Zeit eine Wanze versteckt!«, sagte ich zu Rodo.
    » Mais bien sûr «, erwiderte er mit seiner grenzenlosen Gelassenheit. »Wie sonst hätte dich deine Mutter die ganzen Jahre über beschützen können - wie hätte sie die Livingstons wissen lassen können, was sie glauben sollten -, ohne Sages unwissentliche Mithilfe?«
    »Ihre unwissentliche Mithilfe?«, wiederholte ich.

    Ich war entsetzt. Rosemary hatte Sage dazu gedrängt, sich mit mir anzufreunden, und meine Mutter hatte sie benutzt, um unter anderem das Grundstücksgeschäft zu deichseln, das Galen March in Colorado ins Mittelfeld gerückt hatte. Und was genau hatte Rodo mit »die ganzen Jahre über« gemeint? Hatte Sage dieses Mata-Hari-Armband schon in der Schule getragen?
    »Aus diesem Grund war Galen zuvor schon beunruhigt gewesen«, fuhr Rodo fort. »Als deine Mutter plötzlich verschwand und Galen keinen Kontakt zu ihr aufnehmen konnte, plante er gemeinsam mit Nokomis Key, dich und deinen Onkel heimlich zu treffen und alles offenzulegen. Als Sage sich allerdings wie eine Klette an ihn heftete, bat er mich um Hilfe. Aber als er mitbekam, wie du Sage im Vier Jahreszeiten in die Umkleidekabine gezerrt hast, um sie unter vier Augen auszufragen, wurde er nervös und ging die Treppe wieder runter. Er fürchtete, ihr könntet einander unbeabsichtigt etwas preisgeben, was in andere Ohren außerhalb der Kabine gelangen und alles ruinieren würde. Als Nokomis schließlich eintraf und Sage sah, entschloss sie

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