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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gesäumten Straße in New York hingeschlachtet.
    Zwei der Gesichter waren der Öffentlichkeit vertraut. Das erste gehörte dem alternden Senator aus Colorado, das zweite Brigadegeneral I. A. Crawford - Irwin Arthur, frei übersetzt Iron Ass, Eisenarsch - der anerkannte Sprecher der Militärischen Abwehr und der Verteidiger der Datenbänke von G-2. Die anderen zwei Männer waren praktisch unbekannt, sah man einmal von den Korridoren ihrer eigenen Organisationen ab. Der eine war ein Marineoffizier in mittleren Jahren und ein Mitarbeiter von Information Control, 5th Navel District. Der vierte und letzte Mann war ein sechsundvierzigjähriger Veteran der Central Intelligence Agency, ein schlanker, elastisch wirkender Mann, dem man die aufgestaute Wut anmerkte. Er ging am Stock, weil ihm eine Granate in Südostasien den Fuß weggefetzt hatte; er war damals Geheimagent der Operation Medusa gewesen. Sein Name: Alexander Conklin.
    In dem Raum stand kein Konferenztisch; es war ein ganz gewöhnliches Doppelzimmer mit dem üblichen Bett, einer Couch, zwei Armsesseln und einem Beistelltisch. Ein höchst eigenartiger Ort, um an ihm eine Besprechung von solcher Bedeutung abzuhalten; da gab es keine kreisenden Computer, die dunkle Bildschirme mit grünen Buchstaben erfüllten, keine elektronischen Fernmeldeeinrichtungen, die die Verbindung zu ähnlichen Anlagen in London, Paris oder Istanbul herstellen konnten. Ein ganz gewöhnliches Hotelzimmer, in dem vier Köpfe saßen, die die Geheimnisse von Treadstone Seventy-One hüteten.
    Der Senator saß am einen Ende der Couch, der Marineoffizier am anderen. Conklin ließ sich in einen Armsessel sinken und streckte das unbewegliche Bein weg, hielt den Stock zwischen den Beinen, während Brigadegeneral Crawford stehen blieb, das Gesicht gerötet, das Kinn vorgeschoben.
    »Ich habe den Präsidenten erreicht«, sagte der Senator und rieb sich die Stirn. Man merkte, daß er nicht ausgeschlafen war. »Das mußte ich; wir treffen uns heute abend. Sagen Sie mir alles, was Sie können. Jeder von Ihnen. Fangen Sie an, General. Was in Gottes Namen ist passiert?«
    »Major Webb hatte seinen Wagen um dreiundzwanzig Uhr an die Ecke Lexington- und Zweiundsiebzigste Straße bestellt. Der Zeitpunkt lag fest, aber er erschien nicht. Um dreiundzwanzig Uhr dreißig begann der Fahrer wegen der Entfernung bis zu dem Flugplatz in New Jersey unsicher zu werden. Der Sergeant erinnerte sich an die Adresse - in erster Linie, weil man ihm aufgetragen hatte, sie zu vergessen -fuhr hin und ging an die Türe. Die Sicherheitsriegel waren beschädigt, und die Tür ließ sich öffnen; sämtliche Alarmanlagen waren kurzgeschlossen worden. Der Boden im Foyer war blutbespritzt, auf der Treppe lag die tote Frau. Er ging den Korridor hinunter und fand die Leichen.«
    »Dieser Mann hat sich eine Beförderung verdient«, sagte der Marineoffizier.
    »Warum sagen Sie das?« fragte der Senator.
    Crawford beantwortete die Frage: »Er besaß die Geistesgegenwart, das Pentagon anzurufen und bestand darauf, mit der geheimen Sendestelle Inland zu sprechen. Er nannte die Zerhackerfrequenz, den Zeitpunkt und den Ort des Empfangs und gab vor, mit dem Sender sprechen zu müssen. Er sagte zu niemandem ein Wort, bis er mich am Telefon hatte.«
    »Stecken Sie ihn in die Militärakademie, Irwin«, sagte Conklin grimmig und klammerte sich an seinem Stock fest. »Er ist intelligenter als die meisten Clowns, die Sie dort drüben haben.«
    »Das ist nicht nur unnötig, Conklin«, ermahnte der Senator, »sondern offenkundig aggressiv. Bitte, fahren Sie fort, General.«
    Crawford wechselte Blicke mit dem Mann vom CIA. »Ich erreichte Colonel Paul McClaren in New York, befahl ihm, sich an den Schauplatz des Massakers zu begeben und absolut nichts zu tun, bis ich einträfe. Dann rief ich Conklin und George an, und dann sind wir gemeinsam hingeflogen.«
    »Ich habe ein Abdrucksteam des Büros in Manhatten angerufen«, fügte Conklin hinzu. »Eines, das wir schon früher benutzt haben und dem wir vertrauen können. Ich verlangte, daß sie das ganze Haus durchsuchen und alles, was sie fanden, mir geben sollten.« Der CIA-Mann hielt inne, hob seinen Stock und richtete ihn auf den Marineoffizier. »Dann hat George Ihnen siebenunddreißig Namen durchgegeben, alles Männer, deren Abdrücke in den Akten des FBI sind. Sie fanden den Namen, den wir am allerwenigsten erwarteten ... «
    »Delta«, sagte der Senator.
    »Ja«, nickte der Marineoffizier. »Die Namen,

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