Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Aktionen überprüft, und eine dieser Einzelheiten war ein Angestellter, der während einer dieser Aktionen Dienst gehabt hatte. Ein solcher Mann mußte überprüft und dann befragt werden; das ist nicht schwierig. Es genügte, ein Messer oder eine Pistole zu zeigen. Die Informationen würden dann förmlich über die zitternden Lippen des Mannes sprudeln, und anschließend konnte Carlos seine Armee anweisen, sich in der Stadt auszubreiten, jedes Viertel würde in Sektoren aufgeteilt werden, und überall würde man nach einem ganz bestimmten schwarzen Renault suchen. Eine mühsame Suche, aber nicht unmöglich, leichter gemacht durch die Nachlässigkeit des letzten Benutzers, der versäumt hatte, die Zulassungsschilder auszutauschen. Wie viele Stunden war diese Garage jetzt schon ohne Unterlaß beobachtet worden? Wie viele Männer waren da? Innen, außen? Wie schnell würden andere eintreffen? Würde Carlos kommen?
    Diese Fragen waren jetzt zweitrangig. Er mußte hinaus. Auf den Wagen könnte er zur Not verzichten, aber er brauchte ein Transportmittel, und er brauchte es jetzt. Kein Taxi würde einen Fremden um ein Uhr früh zu einem Friedhof am Rand von Rambouillet fahren. Und schnell einen Wagen auf der Straße zu stehlen, war auch ein gefährliches Unterfangen.
    Er blieb stehen, holte Zigaretten und Streichhölzer aus der Tasche, schützte dann die Flamme mit den Händen und legte den Kopf etwas zur Seite. Er konnte aus dem Augenwinkel einen Schatten sehen - breit, untersetzt; der Mann hatte sich wieder geduckt, diesmal hinter den Kofferraum eines näherstehenden Wagens.
    Jason duckte sich, sprang nach links und warf sich zwischen zwei nebeneinanderstehenden Wagen aus der Parkgasse heraus, bremste den Fall mit den Handflächen ab; es ging alles völlig lautlos. Er kroch um die Hinterräder des Wagens zu seiner Rechten, seine Arme und Beine arbeiteten schnell und lautlos, krochen die schmale Gasse hinunter wie ein Spinne, die über ein Netz huscht. Jetzt war er hinter dem Mann; er kroch auf die Gasse zu, erhob sich auf die Knie, schob sein Gesicht an dem glatten Metall entlang und spähte um einen Scheinwerfer herum. Der untersetzt gebaute Mann war jetzt deutlich zu sehen, er stand aufrecht. Offensichtlich war er verwirrt, denn er bewegte sich zögernd auf den Renault zu, jetzt wieder geduckt, kniff die Augen zusammen. Was er sah, machte ihm offenkundig noch mehr Angst; da war nichts, niemand. Er schnaufte, es war ganz deutlich zu hören, gleich würde er zu rennen anfangen. Man hatte ihn ausgetrickst; das bedeutete für ihn, sich möglichst schnell aus dem Staub zu machen. Und das sagte Bourne noch etwas. Man hatte dem Mann etwas über den Fahrer des Renault erzählt, ihm die Gefahr vor Augen geführt. Der Mann rannte auf die Rampe der Ausfahrt zu.
    Jetzt. Jason sprang auf und rannte los, quer über den Gang, zwischen den Wagen durch zum nächsten Gang, holte den keuchenden Mann ein, machte einen Satz, packte ihn am Rücken und riß ihn mit sich auf den Betonboden. Er drückte den dicken Hals des Mannes mit dem Unterarm zu, preßte seinen Schädel gegen das Pflaster und hatte die Finger der linken Hand in die Augenhöhlen des Mannes gedrückt.
    »Sie haben genau fünf Sekunden Zeit, mir zu sagen, wer draußen ist«, sagte er in französischer Sprache und erinnerte sich an das verzerrte Gesicht eines anderen Franzosen in einer Liftkabine in Zürich. Damals waren auch Männer draußen gewesen, Männer, die ihn auch hatten töten wollen, damals an der Bahnhofstraße. »Raus mit der Sprache! Jetzt!«
    »Ein Mann, ein einziger Mann, sonst niemand!«
    Bourne drückte noch kräftiger zu und bohrte seine Finger noch tiefer in die Augenhöhlen. »Wo?«
    »In einem Wagen«, stieß der Mann heraus. »Er parkt auf der anderen Straßenseite. Mein Gott, Sie ersticken mich! Sie blenden mich!«
    »Noch nicht. Wenn ich das tue, werden Sie es schon merken. Was für ein Wagen?«
    »Ein ausländischer. Ich weiß nicht. Ein italienischer, glaube ich. Oder amerikanisch, ich kann es wirklich nicht genau sagen. Bitte! Meine Augen!«
    »Farbe!«
    »Dunkel! Grün, blau, sehr dunkel. O mein Gott!«
    »Sie arbeiten doch für Carlos, oder?«
    »Für wen?«
    Jason verstärkte den Druck. »Sie haben es genau verstanden - Sie kommen von Carlos!«
    »Ich kenne keinen Carlos. Wir haben eine Nummer und rufen einen Mann an. Das ist alles, was wir tun.«
    »Ist er angerufen worden?« Der Mann gab keine Antwort; Bourne drückte die Finger tiefer in die

Weitere Kostenlose Bücher