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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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merkt das an Ihren Kleidern, an der Art und Weise, wie Sie Ihr Haar tragen, selbst an Ihrem Gang. Sie stolzieren wie ein Pfau. Ein Mann wie Sie wird nicht Direktor der Valois-Bank, ohne Fragen zu stellen; Sie haben sich ganz bestimmt abgesichert. Sie lassen sich nur auf illegale Machenschaften ein, wenn Sie überzeugt sind, daß Sie Ihre eigene Haut retten können. Jetzt sagen Sie mir, was das für Arrangements waren. Ihre Person interessiert mich nicht weiter, drücke ich mich klar genug aus?«
    D'Amacourt riß ein Streichholz an und hielt es an seine Zigarette, während er Jason anstarrte. »Sie brauchen mir nicht zu drohen, Monsieur. Sie sind ein sehr reicher Mann. Weshalb zahlen Sie mich nicht?« Der Bankier lächelte nervös. »Sie haben übrigens ganz recht. Ich habe ein oder zwei Fragen gestellt. Paris ist nicht Zürich. Ein Mann in meiner Position muß sich in der Tat absichern.«
    Bourne lehnte sich zurück und drehte sein Glas zwischen den Fingern. Das Klirren der Eiswürfel war d'Amacourt sichtlich unangenehm. »Nennen Sie einen vernünftigen Preis«, sagte er schließlich, »dann können wir darüber diskutieren.«
    »Ich bin ein vernünftiger Mann. Wollen wir doch die Entscheidung vom Wert meiner Information für Sie abhängig machen. Den Preis sollten Sie bestimmen. Bankiers auf der ganzen Welt werden von dankbaren Klienten, die von ihnen gut beraten worden sind, für ihren Service entschädigt. Ich würde in Ihnen gerne einen Klienten sehen.«
    »Sicher würden Sie das«, lächelte Bourne und schüttelte den Kopf über den Nerv des Mannes. »Ihnen ist es offensichtlich angenehmer, von einem Trinkgeld für persönliche Dienste zu reden als von Bestechung.«
    D'Amacourt zuckte die Achseln. »Ich bin mit der Definition einverstanden und würde, wenn man mich je fragen sollte, Ihre Worte wiederholen.«
    »Um welche Arrangements handelt es sich nun?«
    »Die Überweisung aus Zürich begleitete une fiche confidentielle ...«
    »Une fiche?« unterbrach Jason und erinnerte sich an den Augenblick in Apfels Büro in der Gemeinschaftsbank, als Koenig hereingekommen war und diese Worte ausgesprochen hatte. »Das habe ich schon einmal gehört. Was ist das?«
    »Eigentlich ein altmodischer Ausdruck. Er stammt aus der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, als die großen Bankhäuser - in erster Linie die Rothschilds - die internationalen Geldströme überwachten.«
    »Und worum handelt es sich genau?«
    »Um versiegelte Instruktionen, die geöffnet und befolgt werden müssen, wenn das fragliche Konto abgerufen wird.«
    »Abgerufen?«
    »Wenn die Gelder abgehoben werden oder eingehen.«
    »Angenommen, ich wäre einfach an einen Schalter gegangen, hätte dort ein Sparbuch vorgelegt und Geld verlangt?«
    »Dann wären auf einem Bildschirm zwei Sternchen erschienen, und man hätte Sie zu mir gesandt.«
    »Ihre Telefonvermittlung hat mich gleich mit Ihrem Büro verbunden.«
    »Das war Zufall. Die Außenhandelsabteilung hat noch zwei Direktoren. Hätte man Sie zu einem meiner Kollegen durchgestellt, hätte der fiche trotzdem vorgeschrieben, daß man Sie zu mir schickt. Ich bin der Leiter dieser Filiale.«
    »Ich verstehe.« Dabei war Bourne keineswegs sicher, daß er die Zusammenhänge begriffen hatte. Es gab da eine Lücke im Ablauf. »Warten Sie einen Augenblick. Sie wußten doch überhaupt nichts von einem fiche, als Sie sich die Kontounterlagen in Ihr Zimmer bringen ließen.«
    »Warum ich es trotzdem verlangt habe?« unterbrach ihn d'Amacourt, der die Frage vorhergesehen hatte. »Seien Sie doch vernünftig, Monsieur. Versetzen Sie sich in meine Lage. Ein Mann ruft an, nennt seinen Namen und sagt dann, er >spräche von über vier Millionen Franc.< Vier Millionen! Wären Sie da nicht auch äußerst hilfsbereit und geneigt, die eine oder andere Vorschrift außer acht zu lassen?«
    Jason sah den eleganten Bankier an und begriff, daß er ganz und gar nichts Ungewöhnliches gesagt hatte.
    »Wie lauteten die Instruktionen?«
    »Zunächst sollte eine Telefonnummer angerufen werden -eine nicht registrierte natürlich - und alle Informationen an sie weitergegeben werden.«
    »Erinnern Sie sich an die Nummer?«
    »Ich mache es mir zur Gewohnheit, mir solche Dinge zu merken.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Und wie lautet die Nummer?«
    »Ich muß mich schützen, Monsieur. Wie hätten Sie sie sonst bekommen können? Ich stelle diese Frage ... wie sagt man? ... rhetorisch.«
    »Was bedeutet, daß Sie die Antwort bereits kennen. Wie

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