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Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Titel: Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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trocknete sie an einem Tuch ab, das ihm ein Sklave reichte. „Und nun kommt es mir so vor, als wolltet ihr diesen Subrius und die Christen beschützen. Auf welcher Seite steht ihr? Gehört ihr auch zu denen, die murren – zu diesem undankbaren Pöbel, der meinen Kopf fordert?“
    Julian wurde schwindelig. Er warf einen Hilfe suchenden Blick auf seine Freunde. Doch Kim und Leon schwiegen. Sie alle wussten, dass auch nur eine einzige falsche Antwort ihren Tod bedeuten könnte.
    „Was ist, beim Jupiter?“, forschte Nero nach. „Hat es euch die Sprache verschlagen?“
    Julian gab sich einen Ruck. Er sah dem Kaiser offen ins Gesicht. „Nein, wir murren nicht. Aber unser Charakter verbietet es uns, jemanden ohne Beweis einer bestimmten Tat zu bezichtigen.“
    Nero wirkte überrascht. „Charakter? Was für ein edles Wort. Ich habe es in letzter Zeit selten gehört.“ Er streifte Tigellinus mit einem kurzen Blick. Dann wandte er sich wieder an die Freunde. „Eure Einstellung ehrt euch. Es gibt derzeit zu wenige Menschen in dieser Stadt, die so denken. Das ist so ähnlich wie mit dem Stolz.“ Er machte eine kleine Pause, bevor er auf seinen leeren Silberteller deutete. „Gibt es hier eigentlich noch etwas zu essen?“
    „Entschuldige“, sagte Tigellinus und warf den Sklaven böse Blicke zu. „Wie wär’s mit etwas feinem Gebäck?“
    Die drei Freunde waren unendlich erleichtert, dass das Verhör zu Ende zu sein schien. Zumindest vorerst, wie sie umgehend erfuhren.
    „Ihr werdet in dieser Villa bleiben“, ordnete Nero an. „Gut möglich, dass ich eure Aussage noch brauche. Natürlich könnte ich euch auch in meinem Palast unterbringen, aber dort kann ich niemandem mehr trauen. Also bleibt ihr bis auf weiteres hier.“
    Während der Nachtisch verspeist wurde, traten die Musiker und Tänzerinnen auf. Ihre Darbietungen fanden den Beifall des Herrschers, und die Stimmung wurde immer gelöster, was sicher auch an dem guten Wein lag, den Nero in großen Mengen trank. Zu vorgerückter Stunde ließ sich der Kaiser eine Lyra bringen und sang selbst ein Lied. Seine Stimme hatte nur ein mäßiges Volumen und auch sein Lautenspiel war nicht gerade virtuos, aber seine kleine Zuhörergruppe klatschte artig.
    Gegen Mitternacht erhob sich Nero schwerfällig und kündigte an, in seinen Palast zurückzukehren.
    „Du kannst unmöglich allein gehen“, sagte Tigellinus. „Das ist viel zu gefährlich.“
    „Ich bin ohne Schutz hierher gekommen, also werde ich auch ohne Schutz heimkehren. Die Dunkelheit und meine armselige Kleidung werden mich vor Angriffen bewahren. Solange mich niemand erkennt, bin ich nicht in Gefahr“, beharrte der Herrscher mit einer gewissen Bitterkeit in der Stimme.
    „Ich werde dich wenigstens ein Stück begleiten“, bot der Prätorianer an.
    Nero wirkte gleichgültig. „Wenn du das unbedingt willst.“
    Tigellinus ließ sich eine Fackel geben und ging voran. Nero folgte ihm ohne ein Wort des Abschieds oder Dankes an Domitia. Dann verschwanden die beiden Männer aus dem Atrium in die angrenzenden Aemilianischen Gärten.
    Mürrisch befahl die Hausherrin den Sklaven, für Ordnung zu sorgen und den Freunden ein Zimmer im Obergeschoss zu zeigen, wo sie schlafen konnten.
    Nur zu gern verdrückten sich die drei. Die ihnen zugewiesene Kammer erwies sich als groß und sauber. Kim und Julian ließen sich todmüde auf die Liegen fallen, während sich Leon noch ein wenig umsah. Dabei entdeckte er eine Tür, die auf die Dachterrasse hinausführte. Leon trat hinaus in die milde Nacht. Sein Blick fiel auf einen Park, der sich vor ihm im Mondlicht ausbreitete.
    Die Aemilianischen Gärten, vermutete Leon und gähnte. Tigellinus und Domitia mussten wirklich unendlich reich sein, dachte er. Aber dennoch hätte Leon niemals mit ihnen tauschen wollen. Die beiden waren völlig Neros Willkür ausgesetzt. Im Moment hielt der Herrscher seine schützende Hand über das Patrizierpaar, aber diese Hand konnte im nächsten Moment auch ein Tod bringendes Schwert führen. Außerdem würde Leon sich nicht gern „Speichellecker“ nennen lassen und …
    Er brachte den Gedanken nicht zu Ende. Etwas zog seine Aufmerksamkeit magisch an. Und was er hinten im Park sah, dort, wo die Umrisse der Bäume mit der Nacht verschmolzen, versetzte ihn in Panik.

Eine heiße Spur

Eine heiße Spur
    Leon stürzte ins Zimmer. „Feuer!“, schrie er. „Im Park ist ein Feuer ausgebrochen!“
    Kim und Julian sahen ihn voller Entsetzen an.
    „Hat

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