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Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Titel: Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Erneut wich Kija aus und verpasste Nero einen Hieb auf die Hand.
    „Ach, du Schande“, entfuhr es Kim.
    „Verfluchtes Katzenvieh!“, brüllte Tigellinus und schnauzte einen der Sklaven an: „Fangt die Katze und tötet sie!“
    „Halt!“, rief Nero. „Lasst sie laufen. Ich mag stolze Menschen – und stolze Tiere. Es ist so selten, dass jemand Stolz besitzt, nicht wahr, Tigellinus?“
    Betreten sah der Prätorianer zu Boden, während Kija in weiten Sätzen zu den Freunden zurücklief und sich hinter Kim versteckte.
    Domitia rettete die Situation, indem sie einwarf: „Bestimmt ist das Essen fertig.“ Sie klatschte zweimal in die Hände, und die Vorspeisen wurden gereicht.
    Mit spitzen Fingern pflückte der Kaiser eine mit Ziegenkäse gefüllte Olive vom Silbertablett und schob sie in den Mund.
    „Was ist denn das?“, knurrte er und spuckte die Olive aus. „Das schmeckt ja widerlich bitter!“
    Entsetzt sprang Tigellinus auf. „Tut mir Leid. Wie konnte das nur passieren? Soll ich den Koch bestrafen lassen?“
    Ein feines Lächeln umspielte Neros wulstige Lippen, als er verlangte: „Lass den Koch auspeitschen! Hier im Atrium!“
    Tigellinus’ Augen weiteten sich. Doch sofort hatte er sich im Griff. „Natürlich, wenn du es wünschst.“ Er schnippte mit den Fingern, und augenblicklich stürzte ein Sklave herbei. In knappen Worten instruierte der Prätorianer ihn, was zu tun sei.
    Die Freunde sahen sich fassungslos an. Aus einem völlig nichtigen Anlass fällte der Kaiser ein derart grausames Urteil und niemand wagte ihm zu widersprechen – das durfte doch nicht wahr sein! Gerade als Kim etwas sagen wollte, äußerte Nero kichernd: „War nur ein Scherz. Ich bin heute in gnädiger Stimmung. Aber wirf diesen untalentierten Koch raus, Tigellinus, damit er nie wieder meinen Gaumen beleidigen kann, wenn ich bei dir zu Gast bin.“
    Die Freunde atmeten auf. Vielleicht war Nero nicht wahnsinnig, aber wie er mit anderen Menschen spielte, zeigte, dass er sehr grausam war.
    Der nächste Gang, der aus mit Pinienkernen und gehacktem Schweinefleisch gefüllten Haselmäusen bestand, schien dem Herrscher schon eher zu munden. Zumindest beschwerte er sich nicht.
    Kim, Leon und Julian bekamen so gut wie nichts herunter. Nur Kija verspeiste die „Leckereien“, die sie von Kim erhielt, mit Heißhunger.
    Eine halbe Stunde verging mit belanglosen Plaudereien und dem Vortrag des Dichters, den Nero allerdings nicht weiter beachtete. Irgendwann brachte der Kaiser ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen und wandte sich wieder an die Freunde.
    „Ihr habt also bei meinem Prätorianer Subrius gewohnt“, leitete Nero die Befragung ein.
    Die Freunde nickten.
    „Und vergangene Nacht seid ihr ihm hinterhergeschlichen, als er zum Hafen ging – richtig?“, fragte der Kaiser nach.
    Wieder ein stummes Nicken.
    „Das habe ich dir doch alles berichtet“, mischte sich jetzt Tigellinus ein. „Und …“
    „Sei still“, fiel Nero ihm ins Wort. „Ich will mir ein eigenes Bild machen.“
    Der Prätorianer biss die Zähne zusammen und enthielt sich eines Kommentars.
    Julian wurde jetzt klar, warum Nero sie aushorchte. Er wollte wissen, ob es wirklich eine Verschwörung gab und wie gefährlich sie ihm werden konnte.
    „Einige Senatoren murren“, sagte Julian. „Sie sind unzufrieden mit deiner Amtsführung. Aber wir kennen ihre Namen nicht.“
    Nero legte den Kopf in den Nacken und lachte schallend. „Senatoren murren immer. Sie halten sich für wichtig, aber in Wirklichkeit sind sie es nicht. Und damit haben sie oft ein Problem.“ Schlagartig wurde Nero wieder ernst. Todernst. „Aber sag mir, mein Junge, welche Rolle spielt Subrius in diesem Spiel? Und welche haben die Christen?“
    Ein Schweißtropfen bildete sich in Julians Nacken und bahnte sich seinen Weg an der Wirbelsäule entlang. „Über die Christen wissen wir nichts. Wir haben nichts gehört, was sie belastet. Und Subrius scheint ein Freund dieser Senatoren zu sein – aber mehr auch nicht“, sagte Julian ausweichend.
    „Und er hat den Brand gelegt, um mir zu schaden“, stellte Nero fest.
    „Das wissen wir nicht!“, sagte Julian schnell. „Dafür haben wir keine Beweise!“
    Wieder lachte der Kaiser. „Beweise? Wer braucht schon Beweise, um ein Todesurteil zu fällen? Die Löwen haben immer Hunger, und bei einer groß angelegten Verschwörung darf man keine Zeit verlieren. Das kann sich Rom nicht leisten.“ Er wusch sich die Hände in einer Schale und

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