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Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Titel: Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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mächtige Tier wurde noch langsamer und blieb unvermittelt und schnaufend wie eine Dampflok stehen. Der Karren stand nun mitten in der Gasse und blockierte diese. Rasch sprangen die Freunde vom Wagen. Hinter ihnen trommelten Hufe über die Straße, ein Kampfschrei ertönte und dann flog der Speer auf die Gefährten zu. Er verfehlte sie nur knapp und bohrte sich zitternd in den Wagen.
    „Weg hier!“, schrie Kim und rannte los.
    „Gebt auf!“, brüllte Tigellinus. „Wir haben euch sowieso gleich!“ Schon glitt er vom Pferd und zog sein Schwert. Zwei seiner Männer hatten den Amphoren-Hagel überstanden und folgten ihrem Herrn.
    Die Freunde hetzten durch die nächtliche Gasse. Wo waren sie – und vor allem: Wo war das Forum Romanum?
    Kija stob an Kim vorbei und übernahm die Führung. Sie flitzte unter dem Aquädukt des Nero hindurch und bog in eine breite Straße ein, in der vor dem Brand die Goldschmiede ihre Werkstätten gehabt hatten. Die Verfolger blieben den Freunden dicht auf den Fersen. Nun tauchte ein großer Platz vor ihnen auf. Der Marmor der Gebäude schimmerte edel im Mondlicht – das Forum!
    „Oh Kija, du bist die Beste!“, rief Kim atemlos.
    „Schnell zur Säule!“, keuchte Leon und rannte los. Dabei stolperte er über eine nicht sauber verlegte Steinplatte und stürzte. Hart schlug er mit dem rechten Knie auf. Der Schmerz raubte ihm für einen Moment die Sinne.
    „Komm hoch!“, rief Kim und zog an Leons Arm.
    „Ich sagte doch, dass ich euch kriegen würde!“, erklang Tigellinus’ Stimme dicht hinter ihnen. Lässig kam er heran, seine Männer dicht hinter sich. „Das ist nun das Ende. Euer Ende.“
    Mühsam kam Leon wieder auf die Beine. In seinem Knie pochte es. An einen Sprint war nicht mehr zu denken. Er warf einen Blick zurück. Zitternd sah er den Mann auf sie zukommen, der Rom in Brand gesetzt und eine Unzahl von Menschen getötet hatte – und auch keine Sekunde zögern würde, ihn und seine Freunde umzubringen.
    Kim und Julian stützten ihren Freund. „Komm, wir schaffen es schon! Die Nero-Säule ist gleich da vorn!“, wisperte Kim. Dann humpelten sie gemeinsam los.
    Und bevor Tigellinus und seine Männer reagieren konnten, hatten sie das Denkmal erreicht. Vor den Augen des verblüfften Präfekten glitten die Gefährten durch das harte Gestein und verschwanden in dem Denkmal, das für den Mann errichtet worden war, der noch heute als der vermeintliche Brandstifter von Rom in vielen Köpfen herumspukt.

Der Träumer

Der Träumer
    Zwei Tage waren nach ihrer Rückkehr vergangen. Leon, Julian und Kim saßen bei Tebelmann im Geschichtsunterricht. Erneut war es ein sonniger Tag, an dem es Leon magisch nach draußen zog. Der Himmel war von einem strahlenden Blau, keine Wolke war zu sehen. Da fiel Leon der Rauch wieder ein, der nach dem verheerenden Brand wie eine Glocke über Rom gehangen hatte.
    Was war aus Tertius und seiner Familie geworden?, fragte er sich. Was aus Subrius? Er bedauerte, dass er über ihr Schicksal nichts nachlesen konnte. Aber welches Gesichtsbuch befasste sich schon mit einem normalen Arbeiter oder Prätorianer aus Rom? Ganz anders sah es bei Gaius Calpurnius Piso aus – dessen grausames Schicksal war bekannt. Er war von Nero zum Selbstmord gezwungen worden. Aber Tigellinus, der Brandstifter von Rom, war offensichtlich davongekommen. Zumindest war er nie angeklagt worden. Das ärgerte Leon. Zwar hatten sie den wahren Brandstifter enttarnt, aber Tigellinus war seiner Strafe entgangen und …
    „Nun Leon, wie sieht es aus?“
    Leon fuhr aus seinen Gedanken auf. Wie in der letzten Unterrichtsstunde hatte er Tebelmanns Frage nicht mitbekommen.
    Der Lehrer sah es ihm am Gesicht an. „Leon“, meinte er mit einem Seufzer. „Du scheinst mir in letzter Zeit nicht richtig bei der Sache zu sein. Du bist ja ein richtiger Träumer geworden. Da du es offensichtlich noch nicht bemerkt hast: Wir unterhalten uns gerade über Nero und den Brand von Rom. Und du warst es doch, der Nero in der vergangenen Stunde einen Brandstifter genannt hat.“
    „Ja“, sagte Leon zögernd. „Aber das war falsch. Nero hat Rom ganz sicher nicht angezündet.“
    Tebelmann hob eine Augenbraue. „Woher nimmst du diese absolute Gewissheit?“
    Leon riskierte ein feines Lächeln. „Ich war dabei, als der Brand ausbrach“, erwiderte er. Tebelmann war ein Lehrer, bei dem man sich solche vermeintlichen Spinnereien herausnehmen konnte, denn Tebelmann verfügte über Fantasie.
    In der Klasse

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