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Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Titel: Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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dass der Mann mit der Narbe ihre Spur verloren hatte.
    Die Freunde ließen sich treiben. Schließlich gelangten sie in eine schmale Gasse, in der es bestialisch stank. Hier hatten die Gerber und Färber ihre Werkstätten. Der entsetzliche Geruch stieg aus ihren Bottichen.
    Kija ergriff als Erste die Flucht und rannte in die nächste Straße. Aber auch hier wurde es kaum besser. Die Häuser lehnten sich schief und krumm aneinander wie eine Reihe schlechter Zähne. Manche Gebäude waren verfallen, andere notdürftig repariert. In der Gosse floss eine zähe, undefinierbare Flüssigkeit, die nach Fisch roch.
    „Nett hier.“ Kim hielt sich die Nase zu. Sie erblickte einen Mann in einer fadenscheinigen Tunika, der sie mit durchdringenden Augen musterte. Für einen Moment überlegte Kim, ob sie ihn nach dem richtigen Weg fragen sollte, ließ es dann aber. Der Mann sah nicht gerade Vertrauen erweckend aus. Wo waren sie hier nur gelandet? In diesem Teil der Weltstadt gab es kein elegantes Forum Romanum und keine herrlichen Tempel, keine mondänen Thermen und schicken Villen der Reichen. In der Welt, in der sie sich gerade befanden, roch es nach Schmutz und Fäulnis, die Luft war voller Staub und Lärm. Aus einem Wirtshaus drang der traurige Gesang eines Betrunkenen.
    „Wir sollten dieses Viertel so schnell wie möglich wieder verlassen“, sagte Kim. „Wenn es richtig dunkel ist, wird’s hier gefährlich.“
    „Wir müssen unbedingt den Circus finden. Das kann doch nicht so schwer sein!“, grummelte Julian.
    Als ihnen ein Kind endlich den richtigen Weg wies, war es schon beängstigend dunkel geworden. Plötzlich rief Julian: „Da vorn ist der Circus!“ Seine Augen begannen zu leuchten.
    Die berühmte Rennbahn, in der sich einmal in der Woche die Wagenlenker vor hunderttausend Zuschauern spannende aber auch brutale Duelle um den Sieg lieferten, bestand aus drei Stockwerken. Das untere war eine schier endlose Arkadenreihe, die sich etwa achthundert Meter um die Rennbahn herumzog. An diesen Bögen hatten die Händler ihre einfachen Holzbuden. Einige von ihnen waren auch zu dieser späten Stunde noch geöffnet.
    „Hat jemand eine Idee, wo wir hin sollen?“, fragte Kim mutlos.
    „Was haltet ihr von einem solchen Stand?“, fragte Leon leise. „Meint ihr, wir könnten uns da drin verstecken, sobald die letzten Händler weg sind?“
    „Klingt gut“, urteilte Kim. „Das ist zumindest einen Versuch wert. Aber jetzt müssen wir erst einmal warten, bis die Luft rein ist.“
    Sie beschlossen, ihren Durst an einem Brunnen auf dem Platz zu stillen. Als sie sich gerade am Fuße des Brunnens niedergelassen hatten, wurden Stimmen laut. Zwei der Händler unterhielten sich von Stand zu Stand.
    „Die Geschäfte laufen schlecht, bei Mercurius “, jammerte der eine, ein kleiner Mann, der allerlei Salben feilbot.
    „Wem sagst du das“, seufzte der andere, ein Lederverkäufer. „Nero erhöht ständig die Steuern, um Geld für seine Prunkbauten zu bekommen. Kein Wunder, dass die Kunden dann kein Geld mehr haben, um bei uns einzukaufen.“
    Der Kleine nickte. „Aber es gibt Hoffnung. Heute habe ich gehört, dass der Senat murrt.“
    „Der Senat?“ Der Lederverkäufer winkte ab. „Was können diese reichen Schwätzer gegen Nero schon ausrichten? Die reden doch den lieben langen Tag in der Curia und nichts kommt dabei heraus!“
    „Da wäre ich mir nicht so sicher.“ Der Kleine senkte die Stimme. „Die Senatoren sind sehr gereizt, habe ich gehört. Weil Nero sie nicht ernst nimmt und sie öffentlich beleidigt. Nero hat den Bogen überspannt. Da ist was im Gange, sage ich dir. Vielleicht sogar eine Verschwörung …“
    Der Lederverkäufer beugte sich weit aus seinem Stand. „Nicht so laut“, mahnte er. „Nero hat seine Spitzel überall.“
    „Schon gut“, erwiderte der Kleine. „Hoffentlich kommt noch ein Käufer …“
    „Ja“, seufzte der andere. „Aber ich glaube es kaum.“
    „Ehrlich gesagt, ich auch nicht“, fügte der Kleine hinzu. „Dabei drücken mich hohe Schulden. Am besten wär’s, der ganze Laden würde abbrennen. Wer nichts hat, bei dem kann man auch keine Schulden eintreiben!“
    Die Freunde tauschten Blicke aus. War der Kleine etwa der Brandstifter von Rom?
    Eine Stunde später gaben es die beiden Händler auf. Sie packten ihre Waren auf Karren und deckten die Stände mit Stoffbahnen ab.
    Kurz darauf huschten die Freunde zu einer der Buden und schlüpften unter den Stoffüberhang.
    Gerade als Leon

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