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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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schnellstmöglich umzubringen, auf dass Ihr endlich Frieden findet.“
    Eben das hatte auch Merry vergangene Nacht gedacht, doch es nun von ihrer Magd zu hören, ließ es schrecklich kalt und herzlos klingen. Sie schämte sich und wand sich unbehaglich im Wasser.
    â€žWir werden einfach das Beste daraus machen müssen“, murmelte sie. „Wenigstens Lady Edda wirkt nett“, fügte sie hinzu.
    â€žHmm“, machte Una, und Merry sah sie neugierig an. Die Magd hatte das Gewand aufgehoben, schüttelte es aus und legte es sorgsam nieder, damit es keine Falten bekam.
    â€žWar Lady Edda etwa unfreundlich zu dir?“, fragte sie und runzelte leicht die Stirn.
    â€žOh, nay “, versicherte Una, presste kurz die Lippen aufeinander und blickte nachdenklich vor sich hin, ehe sie entgegnete: „Aber etwas stimmt nicht.“
    â€žMit Lady Edda?“, fragte Merry langsam. Nach ihrer Erfahrung waren Frauen Heilige und Männer Sünder. Und es schien ihr, als sei dies auf d’Aumesbery nicht anders. Edda war liebenswürdig und freundlich und Alexander ein betrunkener Tunichtgut. Es kam ihr vor, als sei alles so, wie es zu Hause zwischen ihrer Mutter und dem männlichen Teil der Familie gewesen war.
    â€ž Nay , nicht direkt mit Lady Edda“, sagte Una bedächtig und seufzte. „Ich bin mir nicht sicher. Sie scheint mir ohne Fehl und war bislang immer freundlich zu mir, doch die Bediensteten verhalten sich ein wenig merkwürdig, wenn sie zugegen ist.“
    Merry hob die Brauen. „Inwiefern merkwürdig?“
    Una zögerte. „Nun, sie verstummen und beäugen sie wachsam.“
    Merry überdachte dies. „Haben die Mägde dir irgendetwas erzählt?“
    â€žOh, nay. “ Schon die bloße Vorstellung war abwegig, und sie verwarf sie mit einer Geste. „Ich bin neu hier. Sie werden mir nichts erzählen, bis nicht gewiss ist, dass sie mir trauen können. Es ist nur so ein Gefühl. Etwas stimmt nicht.“
    Merry sann darüber nach. Una war bekannt für derlei „Gefühle“, die sich oft im Nachhinein als falsch erwiesen. Als Merrys Mutter beispielsweise vor ihrem Tod krank daniederlag, hatte die Magd versichert, sie habe „so ein Gefühl“, dass sie sich wieder erholen werde. Stattdessen war ihre Mutter gestorben. Und obgleich Una so sehr darüber gejammert hatte, Schottland verlassen und in einem fremden Land voller Engländer leben zu müssen, hatte sie bei ihrem Aufbruch dennoch das „Gefühl“ gehabt, dass Merrys Zukunft hier sehr viel strahlender aussehen und sie mit ihrem Gemahl glücklicher sein werde, als sie es auf Stewart je gewesen war. Vor dem Hintergrund dessen, was sie hier vorgefunden hatten, konnte man auch dieses „Gefühl“ getrost als unzutreffend bezeichnen.
    Merry verdrängte Una und deren „Gefühle“ aus ihren Gedanken und beschloss, Lady Edda lieber danach zu beurteilen, wie sie sich ihr gegenüber gab. Bislang war die Dame zuvorkommend und gar warmherzig gewesen. Somit würde Merry sie zunächst als Freundin betrachten.
    Sie brachte das im Grunde überflüssige Bad rasch hinter sich, und als sie entschied, dass es genug sei, und sich erhob, war das Wasser noch immer heiß. Geschwind trocknete sie sich mit dem Leinentuch ab, das Una ihr reichte, und stand anschließend geduldig da, während die Magd noch immer über die Schnitte lamentierte, die sie sich beigebracht hatte. Der oberflächlichere, befand sie, werde bald verheilt sein und wohl kaum wieder aufreißen, so wie der andere, und bedürfe daher keiner Behandlung. Auf den anderen gab sie Salbe, um die Heilung zu beschleunigen, und verband ihn. Merry kleidete sich an, rutschte unruhig hin und her, während Una ihr das Haar richtete, und stürmte schließlich aus dem Gemach wie ein Pferd aus einem brennenden Stall. Sie eilte nach unten, ihr Gang ein wenig schief, da sie bemüht war, die Wunde nicht wieder aufreißen zu lassen.
    So spät, wie es war, hatte sie erwartet, die große Halle leer vorzufinden. Stattdessen sah sie ihren Vater zusammen mit ihren Brüdern und Edda noch immer an der Tafel sitzen. Sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und unterhielten sich gedämpft. Verwundert über die ernsten Mienen und die angespannte Haltung, schritt Merry auf sie zu. Die Vierergruppe war so in ihre Unterredung vertieft, dass Merry sie schon fast

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