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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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ins Bett stieg, focht er, was seinen Körper anging, auf verlorenem Posten. Seit nunmehr drei Wochen trug er ein unglaublich erregtes Glied zur Schau, das einfach nicht klein beigeben wollte. Das verfluchte Ding war fortwährend stramm geschwollen, drückte und schmerzte und machte ihn fast toll vor Begehren. Nicht einmal als heranwachsenden Knaben hatte ihn ein solch hemmungsloses Begehren geplagt, und Nacht um Nacht wurde es unerträglicher.
    Unter normalen Umständen hätte Alex dies durchaus begrüßt. Da Ehen im Grunde mit einem Vertrag besiegelte geschäftliche Abkommen waren, die geschlossen wurden, wenn die Betroffenen noch Kinder waren, kam es selten vor, dass ein Mann sein Weib begehrte, wie er es nun tat. Und er hätte sich in der Tat glücklich geschätzt, hätte er nicht in ihrer Hochzeitsnacht alles verdorben. Nun verzehrte er sich nach einer Gemahlin, die ihn verachten musste. Und das Schlimmste war, er konnte ihr nicht einmal verübeln oder zum Vorwurf machen, dass sie ihn verabscheute. Er hasste sich ja selbst für die traurige Figur, die er im Brautbett abgegeben hatte, und für das, was er ihr angetan haben musste, um sie so stark bluten zu lassen. Die Angelegenheit hatte sich in ihm verbissen wie eine giftige Schlange. Hatte sie ihn angefleht, nicht so grob zu ihr zu sein? Hatte sie sich unter seinem Gewicht gewunden, um sich zu befreien? Hatte sie gar geweint?
    Gütiger Himmel, nie zuvor hatte Alex eine Frau misshandelt. Zumindest konnte er sich nicht entsinnen. Nun allerdings sorgte er sich, dass er bereits in der Vergangenheit einem Mädchen in trunkenem Zustand wehgetan haben mochte. Es war nur selten vorgekommen, dass er berauscht gewesen war, doch selbst einmal war einmal zu viel, wenn dies bedeutete, dass er einem schwachen, wehrlosen Wesen Schaden zugefügt hatte. Und wie konnte er dies wiedergutmachen?
    Denn das musste er auf jeden Fall. Er würde keine Ehe ertragen können, die der Waffenruhe in einem Krieg glich. Drei Wochen zehrten schon an seiner Seele. Doch er wusste nicht so recht, wie er seine Schuld begleichen sollte.
    Alex schob seine Gedanken beiseite und sah zu seiner Frau hinüber, die allen gerade einen Abendgruß entbot, um sich zurückzuziehen. Sehnsüchtig starrte er ihr nach, als sie zur Treppe schritt, ließ seinen Blick über die Rundung ihres Rückens gleiten, über das Gewand, das um ihre Hüften schwang, und seufzte unglücklich. Er wollte aufstehen und ihr hinterher. Er wollte ihr nachsetzen, zu ihr in die Kammer schlüpfen, sie am Handgelenk packen und zu sich herumwirbeln, während er zugleich die Tür zuschlug. Er wollte sie zärtlich auf die Augenlider küssen und dann so lange auf ihren süßen Mund, bis dieser seine Strenge auf immer verlor, und danach wollte er ihr die Kleider vom Leib reißen und jeden Zoll der milchweißen Haut küssen, der sich ihm enthüllte. Oh, er wollte ihr zeigen, dass er nicht das Ungetüm war, für das sie ihn hielt.
    Leider jedoch würde ein Versuch all dessen wohl nur bewirken, dass Merry erstarrte und sich sträubte. Gewiss würde sie ihn nicht zurückstoßen, doch ebenso sicher war er sich, dass er sie nicht dazu bringen konnte, sich zu entspannen. Und wenn sie sich nicht hingab, würde keine noch so überzeugenden Schmeichelei auch nur einen Funken Leidenschaft in ihr entfachen können, was es zu einem hölzernen, unbehaglichen Akt für sie beide machen würde. Nein, das war es nicht, was Alex wollte.
    Er wandte sich wieder seinem Becher zu, starrte darauf hinab und fragte sich verzweifelt, was er nur tun sollte. Sofern kein weiterer Notfall dazwischenkam, würden sie morgen früh aufbrechen, was bedeutete, dass sie tagelang unterwegs sein würden, ehe sie die neue Heimstatt seiner Schwester erreichten. Alex hatte nicht die geringste Lust, in dem eisigen Schweigen zu reiten, das ihm seit drei Wochen von seiner Gemahlin entgegenschlug – und dann auch noch mit diesem unerträglichen Quälgeist in seinem Beinkleid. Seit der Hochzeit hatte ihn das verfluchte Ding nur tagsüber in Ruhe gelassen, wenn er seiner Braut fern war, doch während der knapp einwöchigen Reise würden sie ständig zusammen sein, und er fürchtete, dass er einem überaus unbequemen Ritt entgegensah. Zudem gefiel ihm der Gedanke nicht, mit einer Braut nach Donnachaidh zu kommen, deren unglückliche Miene für alle sichtbar war.
    Um all dies zu vermeiden, musste er die Dinge zwischen sich und seiner Gemahlin schnellstens zurechtrücken, und dafür wiederum

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