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Die Braut der Bestie (German Edition)

Die Braut der Bestie (German Edition)

Titel: Die Braut der Bestie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Tempo von Trugstein weg, als wäre eine Armee von Dämonen hinter ihm her. Und in gewissem Sinne war es auch so gewesen. Er hatte Giselas verletzten Blick nicht aus seinem Kopf verbannen können. Nicht einmal das Adrenalin eines scharfen Rittes konnte diese Erinnerung aus seinem Gedächtnis löschen. Er war so lange geritten, bis das Pferd beinahe unter ihm zusammengebrochen war. Erst dann hatte er angehalten und eine unbequeme Nacht im Feld verbracht. Auch den nächsten Tag war er durch die Gegend geritten, bis er den Entschluss gefasst hatte, Gisela auf Knien um Verzeihung zu bitten. Es würde wenig Sinn machen, etwas abzustreiten, sie würde ihm kaum glauben können, nachdem, was sie gesehen hatte. Doch er würde ihr schwören, dass es nur noch sie für ihn gab, und Fara war ja auch nicht mehr da. Er hatte sein Pferd gewendet, um nach Hause zu reiten. Dann hatte der Regen eingesetzt, doch er spürte mehr Unbehagen bei dem Gedanken, seiner Gattin gegenübertreten zu müssen, als durch das unangenehm kalte Wetter.
    Das Tor öffnete sich und er ritt in den Hof hinein. Ein Stallknecht kam herbeigeeilt, um sein Pferd in Empfang zu nehmen. Mit schnellen Schritten stürmte er in die Halle, wo sein Vater über einem Krug Met saß.
    „Vater!“, sagte Alberic erstaunt. „Dir geht es wieder besser?“
    „Ich lebe noch, wenn du das meinst“, brummte der alte Mann. „Abgesehen davon geht es mir miserabel. Wo hast du gesteckt?“
    „Ich bin herumgeritten.“
    Sein Vater schnaubte.
    „Ich würde gern wissen, was hier eigentlich los ist“, wetterte der alte Graf. „Erst muss ich erfahren, dass du Fara entlassen hast, dann sind dein Schwager und seine Frau in aller Frühe abgereist, ohne dass ich etwas davon wusste, und deine Gattin ist spurlos verschwunden.“
    „Gisela ist nicht hier?“, fragte Alberic entsetzt. „Wo ist sie?“
    „Ich weiß es nicht!“, brüllte sein Vater. „Sie verschwand in derselben Nacht wie du. Und niemand von den Männern hat gesehen, wie sie die Burg verlassen hat. Sie muss durch den geheimen Tunnel verschwunden sein. Anscheinend wusste sie davon. Möglich, dass sie den Eingang zufällig bei ihrer verdammten Gartenarbeit entdeckt hat. Auf jeden Fall ist sie verschwunden.“
    Angst griff mit kalten Klauen nach Alberics Herzen. Gisela war verschwunden und er bezweifelte, dass sie das auf eigene Faust bewerkstelligt hatte. Wenn sie von ihm davonlaufen wollte, wäre sie mit ihrem Bruder geritten und nicht allein und ohne Pferd durch den geheimen Gang verschwunden, der unter einer verborgenen Falltür im Garten begann und gut eine Meile weiter im Wald endete.
    „Jemand hat sie entführt!“, sagte er verzweifelt. „Sie wäre nie allein durch den Gang geflüchtet. Selbst wenn sie davon gewusst hätte.“
    „Woher willst du das wissen?“, fragte sein Vater aufgebracht. „Ich hab mitbekommen, dass es hier ein Zerwürfnis über Fara gab. Ich dachte, ich hätte dich dazu erzogen, dass du wenigstens diskret bist mit deinen Liebchen. Ich habe deiner Mutter nie Anlass gegeben, mir eine Szene zu machen. Ich war immer diskret!“
    „Ich habe weder mit Fara noch irgendeinem anderem Weib gevögelt, seit ich mein Bett mit Gisela teile“, knurrte Alberic und sah seinen Vater finster an. „Aber das tut jetzt auch nichts zur Sache. Ich muss meine Gattin finden. Wenn jemand ihr ein Haar gekrümmt hat, dann bringe ich ihn eigenhändig um!“
    „Und wo willst du sie suchen?“, wollte sein Vater wissen. „Wir haben bereits alles um die Burg herum abgesucht und keine Spur gefunden. Wenn es eine Spur gab, dann hat der Regen alles weggewaschen.“
    „Ich habe einen Verdacht. Ich muss Fara finden“, sagte Alberic mit grimmiger Miene.
    „Sie ist im Dorf bei der alten Mina. Sie hat sich bereiterklärt, das Mädchen aufzunehmen. Ich komme für die Kosten auf. Immerhin ist es nicht ihre Schuld, dass du sie plötzlich nicht mehr brauchst.“
    Alberic beugte sich zu seinem Vater über den Tisch und seine Augen blitzten gefährlich.
    „Willst du mir sagen, ich hätte es weiterhin mit ihr treiben sollen, nur um ihr gerecht zu werden?“, fragte er in schneidendem Tonfall.
    „Nein, aber du hättest sie nicht rauswerfen müssen.“
    „Sie hat sich Gisela gegenüber unmöglich benommen und Gisela verlangte, dass ich sie fortschicke.“
    „Wie auch immer. Das alles bringt uns jetzt nicht mehr weiter“, sagte der alte Graf. „Was hast du jetzt vor?“
    Alberic richtete sich auf, die Hände zu Fäusten

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