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Die Braut der Bestie (German Edition)

Die Braut der Bestie (German Edition)

Titel: Die Braut der Bestie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Vater diesmal wirklich sterben würde. Er scheuchte die Mägde hinaus und setzte sich zu ihm ans Bett. Der alte Mann schien ihn nicht zu registrieren. Sein Blick ging starr zur Decke. Für einen Moment befürchtete Alberic fast, sein Vater wäre bereits tot.
    „Vater“, sagte er eindringlich und ergriff eine schlaffe Hand. „Ich bin hier.“
    Ein Flackern erschien in den Augen des alten Grafen.
    „Hast du ... sie gefunden?“, krächzte sein Vater.
    „Nein, Vater. Aber ich weiß, dass es ihr gut geht. Fulk von Rabenfelds Weib weiß, wo Gisela sich aufhält, doch sie will es nicht preisgeben.“
    „Erzähl ... alles.“
    Alberic berichtete seinem Vater von der Suche nach Gisela, wie sie von Ylfa erfuhren, dass Gisela zwar wohlbehalten zurückgekehrt war, es jedoch vorgezogen hatte, sich an einem unbekannten Ort versteckt zu halten.
    „Ich möchte dich ... um ... etwas ...bitten“, sagte der Graf mit schwacher Stimme.
    „Was ist es, Vater?“, fragte Alberic und lehnte sich über ihn, damit der alte Mann sich nicht so mit dem Sprechen anstrengen musste.
    „Nimm den Jungen ... unter ... deine Fitti... che.“
    „Was für einen Jungen? Du meinst, Genovefas Kind?“, fragte Alberic.
    Der alte Graf nickte.
    „Ich werde ihn wie meinen eigenen Sohn behandeln“, schwor Alberic und sein Herz war ganz schwer dabei, denn ihm wurde bewusst, dass er wohl nie ein eigenes Kind haben würde, sollte er Gisela nicht wiederfinden.
    „Gut“, krächzte sein Vater und machte ein paar röchelnde Atemzüge, dann fiel sein Kopf plötzlich zur Seite und es wurde still im Raum.
    Alberic legte seinem Vater die faltigen Hände auf die Brust und schloss ihm die Augen. Dann erhob er sich seufzend, um den Haushalt vom Tod des alten Grafen zu unterrichten.

    Zwei Wochen waren seit dem Tod des alten Grafen vergangen. Alberic hatte mittlerweile erfahren, was während seiner Suche nach Gisela auf der Burg geschehen war. Seine Schwester hatte während seiner Abwesenheit einem Jungen das Leben geschenkt. Ihr Gatte saß in König Ludwigs Kerker und wartete auf seinen Prozess wegen des Komplottes, den er mit Genovefa geschmiedet hatte. Genovefa wurde hier auf Trugstein im Turm gefangen gehalten, so lange sie das Kind noch stillte. Allerdings würde man auch sie zum Prozess bringen und das Kind würde an eine Amme weitergereicht werden.
    „Schnell, Herr!“, erklang die hektische Stimme von Odo, der die Treppen zur Halle heruntergestürzt kam, als wäre der Teufel hinter ihm her.
    Alberic sah von seinem Essen auf und runzelte die Stirn. Was zum Teufel hatte das schon wieder zu bedeuten?
    „Was ist es?“, fragte er.
    „Frau Genovefa“, japste der Mann außer Atem. „Sie ist mit dem Kind auf den Turmzinnen, und droht, sich hinabzustürzen.“
    Alberic sprang von seinem Stuhl auf und rannte auf die Treppe zu. Zwei Stufen auf einmal nehmend, erklomm er die Stufen und rannte zu der Stiege, die zu dem Turm hinaufführte. Der Wachmann, der vor der Tür positioniert war, hinter der man seine Schwester gefangen hielt, öffnete Alberic die Tür. Von dem Turmzimmer aus führte eine Wendeltreppe auf die Turmzinnen. Alberic erklomm auch diese Stufen und sein Herz drohte ihm stehen zu bleiben bei dem Anblick, der sich ihm bot. Genovefa stand auf den Zinnen, den Jungen in ihren Armen haltend. Zwei Männer standen hilflos in einiger Entfernung zu seiner Schwester und warfen Alberic verzweifelte Blicke zu.
    „Komm nicht näher oder der Junge stirbt als Erstes“, drohte Genovefa.
    Alberic erstarrte. Sein Herz hämmerte wild.
    „Genovefa“, sagte er leise, aber eindringlich. „Tu es nicht. Was auch immer dich bedrückt, wir können darüber reden und eine Lösung finden.“
    Seine Schwester lachte hysterisch, dabei geriet sie gefährlich ins Wanken und Alberic hielt den Atem an. Sie brachte sich wieder unter Kontrolle und warf ihm einen irren Blick zu. Ihr Mund war zu einem furchtbaren Grinsen verzogen.
    „Nun, wer hätte das gedacht?“, sagte sie spöttisch. „Die Bestie von Trugstein sorgt sich plötzlich um das Leben eines Kindes. Plötzlich weich geworden bist du? Oder warst du schon immer so ein verdammter Schwächling?“ Sie lachte erneut und schüttelte den Kopf. „Nein! Ich glaube, deine kleine Hure ist daran schuld. Sie hat dir den Schneid genommen. Ich hätte nie vermutet, dass so eine kleine Person es schaffen würde, die Bestie in eine kleine Katze zu verwandeln. Ich habe sie unterschätzt. Nur gut, dass ich dafür gesorgt habe, dass

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