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Die Braut des Kreuzfahrers

Die Braut des Kreuzfahrers

Titel: Die Braut des Kreuzfahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilke Mueller
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bei Millies Gerede gerunzelt. Es hatte sich gefährlich angehört, doch nun freute sie sich über Tiessas Einfall. Das Mädchen spielte recht schön, und Corba war stolz darauf, da das Lautenspiel auch von den adeligen Damen und Rittern geübt wurde.
    » Ich bitte sehr darum, Tiessa « , meinte Ivor lächelnd. » Ich liebe das Lautenspiel und habe mich auch schon darin versucht. «
    » Ihr könnt auf der Laute spielen? Könnt Ihr auch singen? «
    » Ein wenig. Nein, es ist stümperhaft. Ich sollte Eure Ohren nicht damit belästigen. «
    Niemand achtete mehr auf Millie, die mit rotem Gesicht auf ihrem Schemel saß und noch zweimal den Mund öffnete, ohne etwas herauszubringen. Tiessa war aufgesprungen und zu ihrer Schlafkammer gelaufen, die wie alle Bettstellen mit einer hölzernen Wand von dem Wohnraum abgetrennt war. Hastig schlug sie den Vorhang zurück, riss das Instrument vom Haken und legte es Ivo ohne Scheu in den Schoß.
    » Ich lasse Euch den Vortritt. «
    Er schien ziemlich verlegen darüber, erklärte bekümmert, er habe sich nun selbst durch sein unvorsichtiges Geschwätz eine Falle gestellt und würde sich gewiss lächerlich machen. Es sei besser, wenn Tiessa ihre Kunst zeige, er selbst sei ungeübt im Lautenspiel und seine Stimme rau wie die einer Krähe.
    » Seid ohne Sorge – wir sind hier nicht am Hof des englischen Königs, wo schlechte Sänger gehängt und gevierteilt werden « , witzelte Tiessa vergnügt.
    Corba wollte Einhalt gebieten, doch Ivo klimperte bereits auf der Laute herum, lobte die schöne Arbeit der Schnitzereien über den drei Schalllöchern und mutmaßte, dass sie wohl von weither, vielleicht aus Spanien oder gar aus Konstantinopel stamme. Er drehte an den Wirbeln, um sie zu stimmen, und Corba ließ von ihrem Vorhaben ab. Es schien, als könne er tatsächlich mit dem Instrument umgehen.
    Sein Gesang war nicht übel, auch wenn ihnen die Worte hin und wieder etwas unsinnig vorkamen und er das Lautenspiel beim Singen häufig vergaß. Dennoch hörten alle im Raum aufmerksam zu, sogar Jean, der mit solchen Künsten wenig anfangen konnte. Er zuckte nur mit dem linken Augenlid, wenn die Töne gar zu schräg wurden.
    » Zeigt uns nun, wie schön diese Laute klingen kann, Tiessa! « , bat Ivo schließlich und reichte Tiessa das Instrument.
    » Ich will es versuchen. «
    Während sie sich über die Laute auf ihrem Schoß beugte und ihre Finger die Saiten zupften, dachte sie darüber nach, dass Ivo eigentlich sehr mutig gewesen war, seine Künste vorzuzeigen, denn es war ihm durchaus bewusst, dass er kein Meister war. Jetzt hörte er ihr schweigend zu und schien sich an ihrem Spiel zu erfreuen.
    Nein, er hat mich nicht wiedererkannt, dachte sie. Er hat keine Ahnung, dass ich dieses nasse, zerrupfte Wesen war, das er auf sein Pferd gehoben hat. Sie fühlte sich froh und erleichtert bei diesem Gedanken, denn Ivo Beaumont begann ihr zu gefallen.
    Es war spät geworden. Jordan war während ihres Spiels eingeschlummert, den Oberkörper an die Tischplatte gelehnt, und auch Jean war schläfrig. Millie blinzelte, aber es war schwer zu sagen, ob sie ärgerlich oder einfach nur müde war.
    » Gehen wir schlafen « , ordnete Jean an. » Wenn du willst, Ivo, werde ich dich morgen Früh mit auf die Burg nehmen und meinem Herrn vorstellen. «
    » Gern! «
    Jordan musste wachgerüttelt werden, schlaftrunken tapste er mit Millie in die Kammer. Dort hörte man, wie die Bettstatt ächzte, als er sich hineinfallen ließ. Jean nahm eine Fackel zur Hand, um den üblichen Kontrollgang durch das Anwesen zu machen, bevor er sich schlafen legte. Corba trug das Geschirr in einem Korb hinunter in die Küche, denn die Dienstboten schliefen längst.
    Tiessa klappte den Deckel einer Truhe auf und kniete nieder, um Wolldecken und Kissen herauszusuchen, denn sie wollte dem Gast auf einer der Wandbänke ein Lager bereiten.
    » Ich muss Euch um Verzeihung bitten, Tiessa « , sagte Ivo leise zu ihr. » Ich hätte Euch meinen Namen nennen müssen, als Ihr vor mir auf dem Pferd saßt. Ich schäme mich, aber ich habe Euch wahrhaftig für ein Bauernmädchen gehalten … «
    Sie erzitterte. Also doch. Er hatte es die ganze Zeit über gewusst. Und er hatte geschwiegen.
    » Ich bin es, die sich entschuldigen sollte « , murmelte sie. » Ich hätte Euch danken müssen, denn Ihr habt mich vor den Hufen der Tiere bewahrt. Aber ich bin davongelaufen, ohne Euch auch nur ein einziges Wort des Dankes zu sagen. «
    Er kniete jetzt auf der

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