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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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rücksichtsvoller Liebhaber – bis sie die Leidenschaft übermannte und ihn dazu trieb, seinem Begehren freien Lauf zu lassen.
    Er drängte sich zwischen ihre Schenkel und drang langsam in ihre feuchte Enge. Das Verlangen brannte heiß, aber als er vollkommen eins mit ihr war, hielt er dennoch für einen Moment inne, um ihr seine Liebe zu gestehen und die Worte auszusprechen, die er so lange in seinem Inneren verschlossen hatte.
    Nichola hörte nur Bruchstücke seines Geständnisses, weil sie ihm all die süßen Liebesschwüre zuflüsterte, die sie bis jetzt nur in ihrem Herzen getragen hatte.
    Es dauerte nicht lange, bis sie ihre Gefühle so überwältigten, daß sie kein Wort mehr herausbrachten. Royce bewegte sich langsam und mit Bedacht, bis Nichola die Sinne schwanden und er sich nicht mehr zurückhalten konnte. Er rief ihren Namen, während er sich in ihr verströmte.
    Er blieb ganz nah bei ihr, als Nichola haltlos zu weinen begann. Royce wußte, daß sie Freudentränen vergoß, und es machte ihm nichts aus.
    Bevor Nichola in tiefen Schlaf versank, lauschte sie den geflüsterten Liebesbeteuerungen ihres Mannes.
    Royce löschte die Kerze, zog seine Frau in die Arme und genoß ihre Nähe und ihre Wärme.
    Er schloß lächelnd die Augen. Zum erstenmal hatte er grenzenlose Zufriedenheit gefunden – in den Armen seiner Frau. Ihre Liebe verlieh ihm ungeahnte Kräfte.
    Er gehörte nicht zu den Menschen, die oft beteten, aber in dieser Nacht dankte er Gott, ehe er einschlief.
    Nichola irrte sich. Gott war nicht auf ihrer Seite, sondern er stand ihnen beiden bei.

 
17
     
    Seine unmögliche, halsstarrige Frau war schon am nächsten Tag wieder ganz die alte. Es war noch nicht einmal Mittag, da hatten sie schon den ersten Streit. Thomas hatte Pläne für ihr neues Heim gezeichnet und dabei alle Angaben, die Royce ihm gemacht hatte, genau berücksichtigt, aber als Royce Nichola großzügig gestattete, sich die Entwürfe anzusehen, erklärte sie rundweg, daß sie nichts taugten.
    Sie deutete auf den Trakt, in dem die Küche untergebracht werden sollte, und behauptete, daß die Räume mindestens doppelt so groß werden müßten. Mit düsterem Blick betrachtete sie den riesigen Bereich, der etwas tiefer lag als die Burg und für die Soldatenquartiere vorgesehen war. Dafür war genügend Platz, aber eine Kammer, in der die Speisen angerichtet werden konnten, hatte er vergessen. Wahrscheinlich glaubte er, daß sie so etwas nicht brauchten, aber Nichola war da ganz anderer Meinung.
    Royce nahm sich schließlich Zeit und diskutierte mit ihr über den neuen Bau. Nichola ließ ihn reden, ohne ihn ein einziges Mal zu unterbrechen, und Royce wurde ziemlich schnell klar, daß sie ihm gar nicht zuhörte, sondern träumte. Großer Gott, diese Frau brachte einen um den Verstand, und dabei war sie verdammt aufreizend. Zu guter Letzt gab sie ihm in allen Punkten recht, und Royce ging zufrieden an seine Arbeit zurück. Sobald er außer Sicht war, rief sie Thomas ins Haus und gab ihm neue Instruktionen, wie er das Gebäude planen sollte. Sie forderte eine große Anrichte und bestimmte, daß die Küche mit einem riesigen Herd ausgestattet und ebenso vergrößert werden sollte wie das Schlafzimmer des Hausherrn.
    Royce war in dieser Woche sehr beschäftigt. Er erzählte Nichola von seinem Entschluß, nicht selbst zu bestimmen, wer an dem Turnier teilnehmen sollte – er wollte einen Wettbewerb veranstalten, und die jeweils zehn besten Männer der beiden Truppen würden die Ehre haben, zu den Spielen des Königs zu reisen.
    Nichola hielt dieses Entscheidungsverfahren für ausgesprochen gerecht, und sie freute sich, daß ihr Mann nicht mehr nur mit Lawrence über seine Pläne sprach, sondern auch sie mit einbezog. In der zweiten Woche zog sich Royce noch mehr von ihr zurück, und wann immer das Gespräch auf den Wettbewerb kam, schwieg er sich aus oder wechselte rasch das Thema.
    Irgend etwas bereitete ihm Sorgen, aber er wollte offenbar nicht darüber reden. Nichola lernte, sich in Geduld zu üben – wenn es an der Zeit war, würde er sich ihr anvertrauen, dessen war sie sicher.
    Ihnen blieben noch vier Wochen Zeit bis zur Abreise nach London, und an einem lauen Sonntagabend faßte sich Royce ein Herz. Er bat Nichola, sich zu setzen, aber diesmal wirkte seine Miene nicht – wie sonst, wenn er ihr einen seiner Vorträge halten wollte – eifrig und überlegen. Nein, er sah sie ernst an, und wenn sie es nicht besser gewußt hätte, wäre

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