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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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die Theke. »Und wenn du meinen Freunden und mir ein paar Happen zum Frühstück hinstellen könntest, wären wir mehr als dankbar.«
    »Aha, heute Nacht viel Arbeit gehabt?« Der Mann machte ein neugieriges Gesicht.
    »Ja, 'nen Schiffbruch haben wir vermasselt«, gab Adam zurück. »Ein schönes Stück Arbeit für uns alle.«
    »Verdammte Wrackräuber!« Bert spuckte ins Sägemehl hinter sich auf den Boden. »Von gestern sind Blutwürste und Klöße da.«
    »Wenn du sie heiß machst, "möchten wir sie essen«, entschied Adam.
    Bert schlurfte in die Küche.
    »Was jetzt?«, wollte Adam von Anthony wissen.
    »Olivia wird unseren Mann dazu bringen, seine Kammertür aufzusperren. Kaum ist sie offen, schnappen wir ihn. Derek, in deinen Mantel wickeln wir ihn ein. Hinter der Theke ist ein Seil um das Fass geschlungen. Damit binden wir ihn. Sobald er geknebelt und gefesselt ist, schafft ihr ihn aus dem Dorf. Dann bekommt er etwas, das ihn ins Traumland befördert.« Anthony klopfte auf seine Tasche.
    »Und wer ist dieser Kerl?«, fragte Adam.
    Anthonys Gesicht verfinsterte sich. »Kann sein, dass du es eines Tages von mir erfährst.«
    »Kann sein, dass ich es gar nicht wissen will«, murmelte Adam. »Also, bringen wir die Sache hinter uns.« Er deutete viel sagend zur Küche, in der man Bert mit Töpfen klappern hörte.
    Anthony nickte und ging hinaus zu Olivia. »Er bewohnt die Kammer am oberen Ende der Treppe. Lauf hinauf und klopf an. Rufe ihn, damit er weiß, dass du es bist. Wir sind unmittelbar hinter dir.«
    Olivia blickte zu den verschlossenen Läden hoch und zog nachdenklich die Brauen zusammen, sodass sich eine tiefe Furche dazwischen bildete. »Weißt du, welches Fenster es ist?«
    »Wie ich das Haus kenne, müsste es das in der Mitte sein.«
    »Dann habe ich eine bessere Idee«, sagte sie bestimmt. »Ich werfe Steinchen gegen die Läden, bis er erwacht. Er wird ans Fenster kommen und herausschauen. Wenn er mich sieht, winke ich ihm zu, und er kommt herunter. Er muss.«
    »Wenn du glaubst, dass dies der bessere Plan ist«, sagte Anthony leicht zweifelnd.
    »Ganz sicher. Vor allem, weil ich hier draußen bleiben kann.« Olivia bückte sich nach einem großen runden Stein. Diesen schleuderte sie mit so großer Wucht gegen Brians Fensterläden, dass das Holz splitterte.
    Anthony zog eine Braue hoch und ging zurück ins Haus. »Alles fertig, Gentlemen?«
    Auf leisen Sohlen erklommen sie die Treppe und drückten sich an die Wand zu beiden Seiten von Brian Mörses Tür.
    Draußen schleuderte Olivia unverdrossen Steine gegen die Läden. Ihr Ziel war erstaunlich genau, stellte er fest. Vier Mal musste sie werfen, ehe die Fensterläden aufgerissen wurden und Brian Morse in seinem Nachthemd dastand. Der Mann, den sie sah, besaß wenig Ähnlichkeit mit dem Brian ihrer Erinnerung. Dieser Mann hatte weißes Haar und ein Gesicht, in dem der Schmerz tiefe Furchen hinterlassen hatte. Seine Augen aber waren unverändert, ebenso sein Mund, sodass sie sofort das Gefühl hatte, sie würde von der Kraft des Bösen in ihm aufgesogen.
    »Was zum Henker ist dort unten los?«, stieß er aufgebracht hervor. »Verdammter Bengel! Was bildest du dir ein?«
    »Ich wollte dich wecken, Brian«, rief Olivia einschmeichelnd und leise. »Ich bringe Nachrichten von Lord Channing.«
    Brian stierte sie sprachlos an, während ihm allmählich aufging, wer sie war.
»Olivia!«
    »Dieselbe.« Sie machte einen Knicks, der in ihren Breeches lächerlich ausfiel. Zu ihrer Verwunderung amüsierte sie sich so wie damals, als sie ihm Pulver von Sennesblättern in sein Ale getan und ihn zu stundenlangen Sitzungen auf dem Leibstuhl verdammt Tiatte.
    »Komm herauf!«, befahl er.
    Olivia schüttelte lachend den Kopf. »So dumm bin ich nicht, Brian. Wir treffen uns hier auf offener Straße. Ich habe eine dringende Botschaft von Lord Channing.«
    Brian zog sich vom Fenster zurück, und Olivia betrat den dämmrigen, kühlen Flur des Wirtshauses. Dort blieb sie stehen und lauschte unter heftigem Herzklopfen. Er würde herunterkommen. Er würde nicht widerstehen können.
    Dann ging alles ganz schnell. Sie vernahm einen erstickten Aufschrei und Schritte auf der Treppe. Schwere Schritte. Drei Männer, die eine verhüllte Gestalt trugen, polterten an ihr vorüber und verschwanden auf der Straße.
    Anthony und Adam kamen gemächlich die Treppe herunter.
    »Na, alles in Ordnung?« Anthony berührte ihre Wange.
    »Ja.«
    »Wollt ihr nun frühstücken oder nicht?«, hörte

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