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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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man eine anklagende Stimme aus dem Schankraum.
    »Ja, aber doch nur zu dritt«, rief Anthony gut gelaunt zurück. Er legte einen Arm um Olivias Schulter und schob sie vor sich in den Schankraum.
    Bert sah ihr wirres schwarzes Haar, die weibliche Figur, die sich unter den knapp sitzenden Breeches und ihrem Wams abzeichnete, und knallte wortlos drei gehäufte Teller auf einen Tisch.

Kapitel 19
    Colonel Hammond stand auf dem Wehrgang von Carisbrooke Castle und beobachtete das Heraufdämmern des Tages. Hinter ihm schritten zwei Wachen ihre Strecke ab, hin und zurück, in eintönigem Rhythmus.
    »Hammond, Ihr seid aber früh auf den Beinen.« Der Kommandant drehte sich zu der angenehmen Stimme um. »So wie Ihr, Lord Granville.« Cato nickte und blieb neben ihm stehen. »Letzte Nacht gab es draußen am Catherine's Point ein großes Spektakel«, bemerkte der Kommandant. »Die verdammten Wrackräuber waren wieder am Werk, wurden aber von jemandem gestört. Wir bekamen Nachricht von einem, der seinen Namen nicht nennen wollte, dass wir uns hinausbemühen und die Trümmer aufsammeln sollten. Wir fanden das Leuchtfeuer und eine hübsche Anzahl Verwundeter, die uns am Strand erwarteten.«
    »Möchte wissen, ob Caxton dabei seine Hand im Spiel hatte«, brummte Cato sinnend. »Eben bekam ich die Meldung meines Sergeanten über die zwei Leute, die er gestern nach Yarmouth Castle schaffen ließ. Dass Caxton unser Mann ist, steht nun so gut wie fest. Es offenbarte sich, dass er Pirat und Schmuggler ist… dass er eine Fregatte besitzt, die ihren Ankerplatz in einer verborgenen Klippenschlucht hat. Diese Küste und jene Frankreichs kennt er wie seine Westentasche.«
    »Dann sollten wir ihn festnehmen«, sagte Hammond. Er blickte verärgert um sich. »Schon vor einer halben Stunde schickte ich nach Channing. Es sieht ihm nicht ähnlich, einer Aufforderung nicht unverzüglich nachzukommen.«
    »Vielleicht hat er einen guten Schlaf«, meinte Cato. »Bei der Festnahme Caxtons sehen wir uns aber einem kleinen Problem gegenüber.«
    »Ach?«
    »Wir wissen nicht, wo wir ihn kriegen können«, gab Cato leise zu bedenken.
    Der Kommandant reagierte auf diesen Hinweis nur mit einem unwilligen Knurren.
    »Yarrow sprach von einer Bucht, Puckaster Cove, die mit Caxtons Schiff in Verbindung stehen könnte. Rothbury ist mit ein paar Leuten hin, um der Sache nachzugehen. Er wird die Gegend mit einem Netz von Beobachtern überziehen und abwarten, ob jemand darin hängen bleibt.«
    »Wenn Caxton nichts von unserem Verdacht ahnt, wird er heute vielleicht sowieso hierher kommen. Gestern war er da … er spielte Whist mit dem König.«
    »Ich glaube, wir müssen den König umsiedeln«, sagte Cato entschieden. »Am besten, man schafft ihn heimlich nach Newport.«
    Hammond machte ein betretenes Gesicht. »Ich habe keine diesbezügliche Anweisung vom Parlament«, wandte er ein.
    »Ihr könnt davon ausgehen, dass Ihr sie habt«, entgegnete Cato trocken. »In dieser Sache vertrete ich das Parlament.«
    »Ihr übernehmt also die Verantwortung?«
    »Sagte ich das nicht eben?«
    Hammond neigte zustimmend den Kopf. »Es könnte sich als schwierig erweisen, ihn heimlich wegzuschaffen.«
    »Wir sollten es jetzt gleich tun, weil die Insel noch halb schläft. Habt Ihr heute Morgen seine Majestät schon aufgesucht?«
    »Noch nicht. Ich gehe üblicherweise nicht vor sieben zu ihm.«
    »Na, dann wecken wir ihn jetzt. Haltet im Hof einen geschlossenen Wagen bereit. Wir begleiten den König gemeinsam zur Kaserne in Newport. Am besten, Ihr schickt einen Boten voraus, damit man seine Unterkunft vorbereitet.« Cato hatte noch nicht ausgesprochen, als er auch schon davoneilte.
    Der Kommandant lief ihm nach. »Den Boten könnte Channing spielen, aber wo zum Teufel steckt der Mann? Du dort …«Er winkte einem Diener, der herbeigelaufen kam. »Geh noch einmal zu Lord Channings Gemach. Diesmal aber vergewissere dich, ob er wach ist und dir antwortet.«
    Der Mann eilte davon.
    Der Posten vor dem Gemach des Königs in der Nordmauer salutierte.
    »Hat Seine Majestät schon nach seinem Kammerdiener geschickt?«
    »Ja, Colonel. Er ist jetzt bei ihm.«
    Cato klopfte gebieterisch an die Tür, die sofort vom Kammerdiener geöffnet wurde.
    »Seine Majestät ist noch nicht angekleidet, um Besucher zu empfangen, Mylord.«
    »Seine Majestät wird unser Eindringen entschuldigen«, sagte Cato brüsk. Er ging am Diener vorüber und trat ein und verbeugte sich. »Ich wünsche einen guten Morgen,

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