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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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einrahmten, und kämmte und lockerte damit ihr Haar. »Ich sagte schon, dass ich ein passabler Friseur bin.«
    Lachend fuhr er mit dem Daumen über ihren Mund. »Was für einen schönen Teint Ihr habt. Hell wie Sahne. Und Eure Augen sind herrlich. Schwarz und weich wie Samt.«
    Olivia starrte ihn an. Es war das erste Mal, dass sie solche Worte hörte. »Wollt Ihr … wollt Ihr mit mir Liebe machen?«
    »Noch nicht.« Wieder lachte er und zwickte sie in die Nase. »Ich mache nie Liebe, wenn ich hungrig bin.«
    Olivia trat zurück und sah ihn an, als wolle man sie den Löwen vorwerfen. »Ich glaube, Ihr seid ein Wüstling«, verkündete sie. »Ich werde nicht zulassen, dass es dazu kommt.«
    »Nein?« Er zog eine Braue in die Höhe. »Nun, im Moment ist es eine theoretische Frage.« Er drehte sich um und zog sein Hemd über den Kopf. Die Sonne hatte seinen Rücken tief und golden gebräunt. Es war ein langer, schlanker, nach unten zu schmaler werdender Rücken.
    Olivia verspürte ein merkwürdiges kleines Ziehen in ihrem Bauch. Sie wandte den Blick ab, griff nach der grünen Schärpe und schlang sie um ihre Mitte. Als sie das Klicken seiner Gürtelschnalle hörte, zuckte ihr Kopf unwillkürlich in seine Richtung.
    Er warf seinen Gürtel zu Boden und schob mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung seine Breeches herunter und trat aus ihnen heraus.
    Olivia blieb der Mund offen stehen.
    »Der männliche Körper sei Euch vertraut, habt Ihr behauptet«, griente er. »Ohne Feigenblatt.«
    Ja, aber auf Papier oder in Bronze gegossen.
Olivia wollte etwas sagen, doch ihre Kehle war wie ausgedörrt. Er beugte sich über den Zuber und besprühte sein Gesicht. Seine Gesäßbacken, glatt und flach, waren so gebräunt wie sein Rücken, seine Schenkel mit hellen Härchen übersät. Als er sich aufrichtete, sah man das Muskelspiel in Schenkeln und Waden. Zwischen den Schenkeln sah man den dunklen Schatten seines Geschlechtes.
    »Der menschliche Körper ist das größte Wunder der Schöpfung«, bemerkte Anthony in belehrendem Ton. »In allen seinen Ausprägungen, sei es dünn, fett, lang, kurz. Jede Linie, jede Wölbung ist schön.« Er drehte sich um, als er sprach, und benetzte seinen Torso mit dem eingeseiften Handtuch, das Olivia benutzt hatte.
    Olivia erkannte eine Herausforderung, wenn sie eine hörte. Sie hätte ihren Blick auch gar nicht von diesem vollendeten Beispiel eines menschlichen Körpers abwenden können, selbst wenn sie es gewollt hätte.
    Jeder Millimeter seiner Haut war von der Sonne gebräunt. Helles Haar verdichtete sich um seine Brustwarzen und umgab sein Geschlecht. Er stand nackt vor ihr, allein in seiner Kabine, und doch wurde ihr mit einem Schock, der nur Enttäuschung sein konnte, klar, dass er nicht erregt war.
    Anstatt des gebotenen mädchenhaften Entsetzens beim Anblick eines nackten Mannes spürte sie Verwirrung und Enttäuschung. Fand er sie denn gar nicht anziehend? Er hatte sich benommen, als ob es der Fall gewesen wäre, doch war sie vielleicht zu unerfahren, um es zu begreifen. Sie merkte, wie sie errötete, auch während ihre Augen seinen Anblick förmlich aufsogen.
    »Wollt Ihr lieber an Deck speisen?«, fragte er so beiläufig, als befänden sie sich in einem Salon. »Es ist ein schöner Abend und Euer Haar wird im Wind trocknen.« Zu Olivias großer Erleichterung drehte er sich wieder um. Seine Rückenansicht war viel weniger beunruhigend. »Könnt Ihr für mich ein sauberes Hemd aus dem Schrank suchen?«
    Ihre Sprache hatte sie nicht wiedergefunden, Hemden aber waren eine andere Sache und eine willkommene Ablenkung. Als sie sich mit dem Gewünschten zu ihm umdrehte, hatte er ein Handtuch um seine Lenden geschlungen.
    »Meinen Dank.« Er fuhr mit den Armen hinein und ließ es vorne offen, als er zu einem anderen Schrank ging, um dort neue Breeches rauszuholen.
    »Also, auf Deck oder in der Kabine?« Er warf das Handtuch beiseite und stieg in die Breeches. Olivia bemerkte, dass er keine Unterwäsche trug. Dass Männer für gewöhnlich Unterhosen unter den Breeches trugen, hatten ihr die Wäscheleinen um die jeweiligen Waschküchen verraten.
    Er knöpfte das Hemd zu und ließ es am Hals offen, dann schob er es in den Bund seiner Breeches. Er bückte sich nach seinem Gürtel und befestigte ihn um die Hüften, nicht ohne den Sitz des Kurzdolches in der Scheide zu korrigieren.
    »Auf Deck.« Olivia brachte die Worte heraus, als die Welt wieder zu geordneten Proportionen zurückgefunden

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