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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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gleich alles tun, um die Sache so gut wie möglich zu handhaben.
    Olivia gab ihr einen Kuss. »Keine Angst, Phoebe. Alles wird gut gehen. Mein Vater ist nicht da, sodass du dir ihm zuliebe keine Lügen ausdenken musst. Wenn ich nicht rechtzeitig zurück bin, sagst du halt einfach, ich sei im Bett oder arbeite an einem besonders schwierigen Text und möchte nicht gestört werden. Alle werden dir glauben.«
    »Ja, ich denke schon«, sagte Phoebe und erwiderte den Kuss. »Es wäre nicht das erste Mal.«
    »Was dein Pirat wohl von seiner Dame in Hosen denken wird«, bemerkte Portia, als sie wieder eintrat und ein Paar praktischer Breeches aus dunkelgrauem Wollstoff und ein Wams aufs Bett legte.
    »Ich glaube nicht, dass er sich überhaupt etwas dabei denkt.« Olivia zog die Breeches an und steckte ihr Hemd in den Bund. »Außerdem kommt es auf seine Meinung nicht an«, setzte sie spitz hinzu. Sie schlüpfte in das Wams und knöpfte ihn zu. »Merkwürdig fühlt sich das an.«
    »Das mag schon sein.« Portia musterte sie kritisch. »Aber die Sachen passen dir gut.«
    »Das machen ihre langen Beine«, sagte Phoebe ein wenig verdrießlich. Ihre eigenen Mängel auf diesem Gebiet waren eine ständige Quelle der Kümmernis für sie. »Die sind ja unendlich. Ich könnte Breeches nie tragen. Meine Beine sind nur dicke Stamper.«
    »Du brauchst sie auch nicht zu tragen«, wandte Olivia feixend ein. »Mein Vater würde Zustände bekommen.«
    Olivia vollführte vor dem hohen Spiegel eine Drehung. Obwohl Portia dünner war, passten ihr deren Breeches sehr bequem. Sie zog am Saum des Wamses. Es reichte bis zu den Hüften, verbarg aber deren Rundungen nicht. Anthony wird vermutlich nach Papier und Zeichenstift greifen, dachte sie und blickte unwillkürlich zum Buch auf dem Nachttisch.
    »Was soll ich mit meinem Haar anfangen? Soll ich eine Mütze tragen?«
    »Da du dich nicht als Mann verkleidest, würde ich mir deshalb keine Sorgen machen«, sagte Portia. »Du könntest Zöpfe flechten und aufstecken.«
    Olivia befolgte den Rat und steckte zwei dicke Zöpfe zu einem Krönchen am Hinterkopf zusammen. Der strenge Eindruck gefiel ihr.
    »Und wie willst du in dieser Aufmachung unbemerkt aus dem Haus gelangen?«, erkundigte sich Phoebe.
    »Auf demselben Weg, den Anthony h-hereinkam. Durchs Fenster und über die Magnolie hinunter.«
    »Ach, du würdest einen guten Soldaten abgeben.« Portia klatschte Beifall.
    »Einen Seemann«, berichtigte Olivia sie. »Das Soldatenleben überlasse ich dir. Die Seefahrt ist mehr nach meinem Geschmack.«
    »Ich nehme an, die nautischen Berechnungen haben es dir angetan.«
    »So ist es.« Sie ging ans Fenster und begutachtete die Magnolie ein wenig zweifelnd. »Der Weg könnte schwierig werden.«
    »Bleib aus, bis es dunkel ist, und ich werde dafür sorgen, dass der Nebeneingang offen ist. Auch wenn du früher aufbrechen solltest und vor Einbruch der Dämmerung zurückkommst, kannst du durch die Tür herein«, sagte Phoebe mit hoffnungsvollem Unterton. »Ich meine … wie lange kann eine Schachpartie denn dauern?«
    Portia gluckste, verbiss sich aber einen Kommentar.
    Olivia sah auf die Kaminuhr. »Viertel vor sechs. Ich gehe jetzt.«
    »Sei vorsichtig«, riet Phoebe ihr.
    »Viel Glück«, sagte Portia.
    Olivia schenkte ihnen ein flüchtiges Lächeln, ehe sie sich nach einem tiefen Atemzug auf den obersten Ast der Magnolie schwang.
    Vom untersten Ast musste sie hinunterspringen, doch war der Boden weich, und ihre Landung wurde durch überhängende Zweige verborgen. Verstohlen huschte sie über den Rasen, verbarg sich hinter den vielen Sträuchern und stellte einigermaßen erstaunt fest, dass sie sich recht geschickt anstellte, wenn man bedachte, dass sie sich noch nie zuvor hatte heimlich davonschleichen müssen.
    Anthony war in der Finsternis aufgetaucht und verschwunden, doch der Frühsommerabend war noch sonnenhell, und Olivia wäre fast zwei Gärtnern über den Weg gelaufen, die die Blumenbeete wässerten. Sie duckte sich hinter den dicken Stamm einer Rotbuche und wartete, bis ihr Herz wieder normal schlug und die Männer ein Stück weiter gegangen waren. Kaum drehten sie ihr die Rücken zu, rannte sie über ein Stück freie Fläche in den Schutz einer Buchsbaumhecke. Von hier aus war es einfach. Sie war vom Haus aus nicht mehr zu sehen, und die Auffahrt war mit Eichen bestanden.
    Im Schutz der Bäume lief sie zum Tor. Es war noch offen; der Pförtner würde es erst bei Einbruch der Dunkelheit

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