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Die Braut des Piraten

Die Braut des Piraten

Titel: Die Braut des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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stimmt wohl. Aber wenn ich Anthony ansehe, steht Edward manchmal so deutlich vor mir, dass es schmerzt. Der gleiche verwegene Charme.« Wieder seufzte sie.
    »Ja, und mit diesem Charme dürfte er sich sehr bald Schwierigkeiten einhandeln. Würde mich wundern, wenn es nicht schon der Fall ist«, sagte Adam düster.
    Ellens Blick schärfte sich. »Erzähl schon.«
    Adam berichtete alles in knappen Worten.
    »Lord Granvilles Tochter!« Ellen sah ihn erschrocken an. »Aber Granville steht fest auf Seiten des Parlaments. Anthony kann sich doch nicht mit seiner Tochter einlassen. Sie wird ihn an den Vater verraten.«
    »Keine voreiligen Schlüsse.« Adam hob den Zeigefinger. »Erstens würde Anthony sie niemals in seine Geheimnisse einweihen. Dazu ist er viel zu gewitzt und vorsichtig.« Er hielt inne und sagte dann: »Außerdem ist sie nicht wie seine üblichen Gespielinnen, Ellen.«
    »Wie das?«
    »Das Mädchen hat Rückgrat«, sagte Adam. »Irgendwie habe ich meine Zweifel, ob sie ihm auf den Leim geht. Sind sie momentan Feuer und Flamme füreinander, so steckt sie im nächsten Augenblick stolz ihre Nase in die Luft und Anthony macht ein Gesicht so finster wie ein nasser Montag.«
    »Ach, du meine Güte«, staunte Ellen. Als sie Anthonys Schritte in der Vorratskammer hörte, drehte sie sich gut gelaunt um. »Danke, mein Lieber.«
    »Mit Vergnügen.« Anthony stand in der Tür, die Hände in die Hüften gestützt, und sah sie mit fragendem Blick an. »Sicher habt ihr euren kleinen Schwatz sehr genossen und die Situation ausführlich besprochen?«
    »Ach, du meine Güte«, platzte Ellen heraus. »Könntest du nicht… könntest du nicht jemanden finden, der passender wäre?«
    Daraufhin lachte er. »Ob passend oder nicht spielt keine Rolle, liebste Ellen. Aber keine Angst, der Dame liegt nichts an meinem Bett.« Ein Schatten huschte über sein Gesicht, was den zwei anderen nicht entging.
    Er nahm seine Jacke vom Haken, auf den er sie bei der Ankunft gehängt hatte, und legte sie sich um die Schultern. »Komm, Adam, es wird Zeit aufzubrechen.«
    Ellen gab ihnen das Geleit bis an die Gartenpforte. Anthony beugte sich über sie, um sie zu küssen und kam nun erst zum wichtigsten Punkt seines Besuches. »Ich möchte eine größere Ladung Luxusgüter loswerden. Könntest du Verbindung mit unserem Kontaktmann in Portsmouth aufnehmen? Die
Wind Dancer
läuft übermorgen Portsmouth an, und tags darauf findet die Auktion statt.«
    »Ich gebe die Nachricht heute Abend weiter. Aber gib Acht, mein Lieber.«
    Ellen sah den beiden nach, wie sie zum Fluss gingen, dann holte sie ihren Mantel und eilte zum Pfarrhaus, um ihre Botschaft zu überbringen.
    »Verzeiht, Mylord.«
    Cato blickte am Morgen darauf von seinem Frühstück auf, als Giles Cramptons vertraute Stimme in unwilligem Ton vom Eingang her ertönte. »Was gibt es, Giles?«
    »Ein Brief vom Colonel.« Giles trat ein und verneigte sich vor den drei Damen am Tisch. »Ich glaube, da liegt etwas in der Luft«, setzte er vertraulich hinzu.
    »Setz dich und iss mit uns.« Cato deutete auf einen Stuhl, als er nach dem Brief griff.
    Giles nickte den Damen noch einmal zu, bevor er sich an den Tisch setzte. Er kannte die drei Frauen seit langem, Olivia schon von früher Kindheit an, und fühlte sich in ihrer Gesellschaft völlig unbefangen, wenn er auch einen gewissen Grad an Förmlichkeit wahrte.
    »Etwas Schinken, Giles?« Olivia schob ihm das hölzerne Schneidbrett zu.
    »Danke, Lady Olivia.« Nachdem er Schinken aufgespießt, Brot abgeschnitten und sich von den Eiern genommen hatte, machte er sich über sein Frühstück her.
    Phoebe bedeutete einem Diener, für den Sergeanten einen Humpen aus dem Ale-Krug auf dem Sideboard zu füllen.
    »Verdammt«, murmelte Cato, ohne den Kopf zu heben.
    »Was ist denn?«, fragte Phoebe.
    »Eine Aufforderung, nach London zu kommen. Ich fürchte, auch dein Mann wird gebraucht, Portia.« Cato sah seine Nichte an, als er den Brief zusammenfaltete.
    »Nun, ich bleibe hier, wenn ich darf«, sagte Portia lächelnd.
    »Du und dein Anhang.« Cato erwiderte das Lächeln. »Es wird ein paar Tage dauern, also nicht zu lange.« Er schob seinen geschnitzten Armsessel zurück.
    Sofort legte Giles sein Messer beiseite und stand ebenfalls auf.
    »Nein, Giles, iss ruhig fertig.« Cato unterstrich seine Aufforderung mit einer Handbewegung. »Ich muss noch einige Vorbereitungen treffen. In einer Viertelstunde bin ich bereit.«
    Giles, der sich wieder hinsetzte, war

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