Die Braut des Satyrs
durch den Raum, als er sie rücklings auf den lackierten Tisch setzte. Dann beugte er sie sanft nach hinten, bis es ihr wie das Natürlichste auf der Welt vorkam, die Arme um seine Hüften zu schlingen. Indem er seine Beine weiter auseinanderstellte, kam er ihr unglaublich nahe und vertiefte seinen Kuss zu einem sinnlichen Feuerwerk. Durch die Schichten ihrer Kleidung neckte seine Gliedspitze ihre Scham, rieb sich an ihr, bis sie vor Ungeduld darüber schreien wollte, ihn endlich in sich aufzunehmen.
»Götter, ich brauche dich!«, raunte er ihr zu, und seine Worte brachten ihren ganzen Leib zum Vibrieren.
Erschrocken riss sie die Augen weit auf, umklammerte seine Schultern und entwand sich seinem Kuss. »Dein Boudoir«, hauchte sie.
Hmm?
Seine glasigen Augen waren auf ihre Lippen gerichtet, zu denen er erneut seinen Mund beugte.
Doch sie wandte ihr Gesicht ab. »Dein Schlafzimmer! Wo ist es?«
Sie fühlte seinen Mund auf ihrem Hals, wo er zärtlich an ihrer Haut knabberte. »Nein. Hier.«
»Hier?!«, wiederholte sie hilflos. Er wollte es hier mit ihr tun? Kein Mann hatte es je gewagt, ihr etwas Derartiges vorzuschlagen, und ein lustvoller Schauer durchfuhr sie bei der Vorstellung, sich ihm auf dem Esstisch hinzugeben. Nur hatte sie sich in diesen Dingen schon lange eine gewisse Routine angeeignet, gegen die zu verstoßen nicht in Frage kam. Der heutige Abend war keiner, um Experimente zu wagen.
Kühle Luft wehte über ihre Knöchel. Er hatte begonnen, ihre Röcke zu lüpfen, und seine Hand lag bereits auf ihrem Schenkel.
»Non!«
Sie rappelte sich ängstlich hoch, bis ihre Füße wieder den Boden berührten, und entwand sich seiner Umarmung. »Nach oben!« Mit diesen Worten packte sie seine Hand und lief mit ihm zur Treppe, die mit dickem Teppich ausgelegt war. Oben ließ sie ihn los und stieß gleich die erste Tür auf, hinter der sich wie erwartet ein Schlafzimmer befand.
Sie eilte hinein und drehte sich nach ihm um. »Kommst du?«
Er folgte ihr. Wie es alle Männer in dieser Situation taten.
Sie sah sich drinnen um, als sie geradewegs auf das Bett zueilte, registrierte automatisch mögliche Notausgänge sowie Gegenstände, die sie nötigenfalls als Waffe benutzen konnte. Nachdem sie ihre Schuhe abgestreift hatte, kletterte sie auf die Matratze, wo sie sich strategisch günstig inmitten der Zierkissen plazierte. Sie hatte den anderen Mädchen bei Valmont oft genug zugeschaut, wie sie ihre Arbeit verrichteten, und wusste, dass ein hingebungsvoller Blick einer Frau, die auf einem Bett lag, von den Herren geschätzt wurde.
Ihre Finger spielten mit einer Locke, die ihr über die Brust gefallen war. Die andere klopfte auf die Decke neben ihr. »Zieh dein Jackett aus, und leg dich zu mir!«, lockte sie ihn leise.
Gleichzeitig winkelte sie ein Bein an, so dass ihre Röcke hochgeschoben wurden, und legte sich mit nach oben gestreckten Händen auf eines der Kissen. Dies war ihre beste Verführungspose, die niemals ihre Wirkung verfehlte.
Lyon kam näher und beäugte das Bild, das sich ihm darbot, als stimmte hier etwas nicht, nur wüsste er nicht, was.
Sie lächelte ihm provozierend zu, und er erwiderte ihr Lächeln. Wie leicht er zu verführen war!
Achtlos streifte er sich seinen Gehrock ab und schleuderte ihn beiseite, bevor er ein Knie auf die Matratze stützte. Prompt richtete sie sich zum Sitzen auf und legte eine flache Hand auf seine Brust.
»Und dein Hemd«, fuhr sie fort, wobei sie begann, es aufzuknöpfen. »Ich möchte dich ansehen.«
Er glitt mit einer Hand hinter ihren Rücken und lehnte sie zurück, während er sich zugleich auf das Bett schwang. Rittlings hockte er über ihr, seine Ellbogen zu beiden Seiten ihrer Schultern, so dass seine Brust nur noch einen Hauch von ihrem Busen entfernt war und sie praktisch keinen Bewegungsspielraum mehr hatte.
Finger tauchten in ihr Haar, hielten ihren Kopf. Lippen öffneten ihre. Zwischen ihnen fingerte sie verzweifelt die letzten Hemdenknöpfe auf. Endlich konnte sie den Batist beiseiteschieben, seine Schultern hinunter. Mit einem unterdrückten Fluch half er ihr und warf das Hemd ab.
Dann fiel er auf sie, eroberte ihren Mund, um ihre Zunge in einen höchst leidenschaftlichen Tanz zu führen. Ihre rastlosen Hände ertasteten derweil seinen gemeißelten Rücken, erkundeten die Erhebungen und Vertiefungen.
Draußen ergab sich die müde Sonne dem Kampf gegen das Wasser und ertrank im Fluss. Ihr folgte das junge Mondlicht, das in zögerlichen Strahlen
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