Die Braut des Satyrs
über ihre Schenkel, gleich unterhalb ihres Pos, und sanfte Fingerspitzen streichelten ruhig die empfindlichen Vertiefungen zwischen ihren Beinen.
»Juliette!«, hauchte Lyon.
Beim Klang seiner raspelnden Stimme schwankte sie leicht über ihm wie ein Weidengras, das sich ihm entgegenbog. Sie kämmte sich mit den Fingern durch das Haar, von den Schläfen nach hinten, um alle Nadeln zu lösen, die ihre Frisur hielten. Dann schüttelte sie ihr offenes Haar aus, so dass es in den Farben von Mandel, Weizen und Flachs um sie herumfiel.
Sie öffnete die Augen und begegnete seinem Blick.
»Ich habe etwas für dich«, flüsterte sie.
Er war so weit. Das Essen, das er zu sich genommen hatte, bereitete ihn auf das vor, was nun folgen würde. Langsam und sehr sorgfältig spreizte sie ihre Finger und ließ ihr Geschenk hervorsprühen.
Funken sprangen aus ihren Fingerzwischenräumen wie Schmetterlinge, die endlich dem Kokon entkommen waren. Und weil Juliette sie immerfort zurückdrängen musste, war es ein einziger Genuss, diese seltene Magie einfach freizulassen. Sie atmete tief ein, solche Wonne bescherte ihr der eigene Zauber.
Gebannt folgte Lyons Blick dem faszinierenden Funkeln in der Luft über ihm. Er hob seine Hände, und Juliette glaubte schon, er würde versuchen, es zu berühren. Aber stattdessen legte er die Hände auf ihr Mieder, um ihre Brüste zu umfangen. Unter seiner Berührung wurde ihre Haut heiß und kribbelte, als hätte die Magie sie ebenfalls entdeckt. Sie rang unsicher nach Luft.
Dann sank ihr feingewobener Gobelin aus Magie tiefer und hüllte sich um ihn. Blinkende Lichter funkelten auf seiner Haut auf, hier und da, nur Sekundenbruchteile zu sehen. Eines nach dem anderen zwinkerten sie ihr zu, ehe sie erloschen.
Gleichzeitig wurde Lyons Miene merkwürdig zufrieden, als hätte sie ihm soeben etwas bestätigt, das er schon längst vermutete.
»Fee«, murmelte er, »ich wusste es.«
Sie erstarrte, ihre Arme noch weit ausgebreitet. »Was hast du gesagt?«
Aber er gähnte nur, wobei er vollkommen weiße Zähne zeigte, bevor seine Augen leer wurden. Im nächsten Augenblick flatterten seine Lider herab, bevor die Wimpern sich auf seinen Wangen fächerten.
Seine Hände ließen ihre Brüste los, sanken auf ihre Oberschenkel und drückten sie sanft. Ein Mal. Dann fielen sie taub auf die Bettlaken links und rechts neben ihnen, die Innenflächen nach oben.
Wie immer wühlte es Juliette auf, wenn sie ihre Magie losließ. Nur blieb diesmal ein beunruhigendes Summen in ihr zurück, das von Gefühlen schwanger war. Warum? Alles schien doch nach Plan verlaufen zu sein.
Dann aber sah sie an sich hinab und erkannte, was seine Hände mit ihr getan hatten.
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7
J uliette raffte ihr Mieder, damit es nicht aufklaffte, und verbarg ihren Busen mit den Händen, als sie von seinem reglosen Körper stieg. Sobald sie Halt hatte, sprang sie vom Bett, stolperte und fiel in ihrer Eile der Länge nach hin.
Sie rappelte sich hoch und fühlte, dass die Haut an ihren Knien abgeschürft war und brannte. Sie war schon halb durchs Zimmer, ehe sie es schaffte, sich richtig aufzurichten, und torkelte prompt ein paar Schritte rückwärts, wo sie sich an die Wand lehnte.
Sie atmete schwer, und ihr Herz schien förmlich aus der Brust springen zu wollen, als sie die Finger von ihrer Haut hob. Darunter sah sie nicht länger etwas Außergewöhliches. Doch noch vor wenigen Momenten hatten ihre Brustspitzen eine seltsam rosige Tönung gehabt, die von befremdlicher Leuchtkraft gewesen war. Durch
seine
Berührung. Bei Gott, was war er, dass er so etwas mit ihr anrichten konnte?
Den Rücken zu ihm gewandt, sah sie ihn über die Schulter an und hakte ihr Mieder zu, bevor sie die Bänder zuband, von denen sie gar nicht bemerkt hatte, dass er sie löste.
Er hatte die Zähne fest zusammengebissen und wiegte seinen Kopf auf dem Kissen hin und her, so dass seine hellen Haare zerzausten. Offenbar kämpfte er stärker gegen ihren Zauber als die meisten anderen Männer. Würde er ihn lange genug gefangen halten?
»Schlaf. Schlaf!« Sie flüsterte ihr Mantra wieder und wieder, wünschte inständig, dass ihre Magie wirkte.
Lyons dunkle Wimpern mit den goldenen Spitzen zuckten heftig, dann schwächer, bevor sie ein letztes Mal aufbegehrten und schließlich verharrten. Er hatte die Schlacht verloren, wach bleiben zu wollen.
Erst jetzt bemerkte Juliette, dass sie halb in die Hocke gegangen war, und richtete sich wieder auf. Sollte er
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