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Die Braut des Satyrs

Die Braut des Satyrs

Titel: Die Braut des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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mit dem Daumen. »Und wenn ich es täte?«
    Juliette war ratlos, was sie sofort überspielte, indem sie sich übertrieben im Zimmer umschaute. »Dann nehme ich selbstverständlich an. Ja, sollten Sie zufällig einen Priester hier in einem der Schränke versteckt haben, könnten wir vielleicht gleich die Trauung vollziehen.«
    Ernst beugte er sich näher zu ihr. »Ich scherze nicht. Ich möchte Sie zur Frau nehmen, gleich morgen oder so bald, wie es sich einrichten lässt.«
    Sie blickte auf sein Glas, dann nervös in sein Gesicht. »Ich habe solche Worte schon früher gehört. Für gewöhnlich des Nachts von schwärmerischen Herren, die zu viel Wein getrunken hatten.«
    »Von mir hörten Sie sie noch nicht.« Mit einer einzigen Bewegung stellte er sein Glas ab und nahm sie in seine Arme.
    Weil sie schwach war, ließ sie es geschehen. Aber Lyons Verstand war bereits hinreichend benebelt, dass sie ihre Zauber wirken konnte. Also sollte sie es rasch hinter sich bringen.
    »Die meisten Herren wünschen eine Jungfrau zu ehelichen«, murmelte sie an seiner Brust.
    Er hob ihr Kinn mit zwei Fingern an und sah sie an. Dabei wanderte sein Blick von ihren Augen zu ihren Lippen. Sein Mund streifte ihren. »Ich ziehe eine erfahrene Frau vor.«
    »So wie die Dame im Park?«, erwiderte sie, denn sie musste dringend Distanz zwischen ihnen schaffen. »Sie behaupten, sich an mich binden zu wollen, obgleich Sie erst gestern Abend mit einer anderen vereint waren. Mir drängt sich die Frage auf, ob Sie ihr ebenfalls einen Antrag machten.«
    Er zögerte. »Nicht direkt.«
    »Sie
wissen nicht
, ob Sie ihr die Ehe antrugen oder nicht?«, fragte sie entgeistert.
    »Haben Sie Geschwister?«, konterte er, wobei er sie mit den Augen buchstäblich fixierte. »Eine Schwester vielleicht?«
    Mit einem stummen Schrei stemmte sie beide Hände gegen seine Brust und hielt ihn von sich weg. »Wieso fragen Sie mich so etwas?«
    »Warum sind Sie gestern Abend weggelaufen – auf der Brücke?«
    »Ich sah einen Mann beim Geschlechtsakt im Park!«, antwortete sie empört. »Mit einer Frau, die einen Fischschwanz hatte! Wer würde bei diesem Anblick nicht davonlaufen?«
    »Das kann ich erklären«, sagte er verlegen.
    »Oh, bitte, tun Sie es, Monsieur!«, zischte sie und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
    »Kennen Sie die mythologischen Satyre?«
    »Die Gefolgswesen des Weingottes Dionysos? Die auf Urnen, Amphoren und dergleichen?«
    Er nickte. »Oder die Jünger Bacchus, wie er in Italien heißt. Meine Brüder und ich stammen von …«
    Lyons Mund blieb offen, als wollte er fortfahren, doch plötzlich erstarrte sein Miene, er klappte den Mund zu, und mit einer Hand tastete er nach einem Stuhl hinter sich. Etwas Beängstigendes funkelte in seinen Augen auf; zugleich nahm seine Miene einen Ausdruck von Erstaunen an. Mit verzerrtem Gesicht sah er wieder zum Fenster, als suchte er dort den Grund für seine offensichtliche Pein.
    »Was ist?«, fragte sie und blickte ebenfalls zum Fenster. Die Sonne war inzwischen zu einer sinkenden Orangenscheibe geworden. Valmont würde sich wundern, wo sie blieb.
    Sie wandte sich wieder zu Lyon, dessen Gesichtszüge und Körperhaltung sich irgendwie verändert hatten. Sein Blick wirkte unruhig, und seine Lippen schienen sinnlicher und entschlossener. Zudem kam es Juliette vor, als wäre sein Körper noch größer geworden und bedrohlich näher gekommen. Alles an ihm erschien ihr weniger menschlich, irgendwie … animalischer.
    »Komm her!« Dies war das Knurren eines dominanten Männchens, das seine weibliche Beute lockte.
    »Wa…was geschieht mit Ihnen?«, stammelte sie und wich weiter zurück.
    Seine Augen folgten ihr, während ein Arm vorschnellte und sie wieder an seine Brust zog. Sie fest an sich drückend, glitt er mit seinen Händen über ihre Schultern, ihren Rücken, ihre Taille und Hüften, als müsste er sie mit dem Gefühl vertraut machen, dass sie sein war. Seine Wange rieb sich an ihrer, bevor er ihre Lippen mit seinen einnahm.
    Unwillkürlich schlang sie ihre Arme um ihn, ergab sich seufzend seiner Umarmung und ließ sich von der Kraft seines Verlangens umfangen. Es fühlte sich himmlisch an, Schutz und pure Lust zugleich. Juliette wünschte, es würde nie enden. Sie brauchte dies hier. Ihn. Und wäre es nur für ein oder zwei Momente.
    Stöhnend küsste er sie. Seine großen Hände erkundeten die Rundungen ihres Pos, zogen sie höher gegen ihn und pressten sie an ihn.
    Das Klirren von Geschirr hallte

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