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Die Braut des Satyrs

Die Braut des Satyrs

Titel: Die Braut des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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seiner Kindheit zurück. Wie oft war er in die Küche gelaufen und hatte die Köchin um kleine Leckereien gebeten! Dies hier war keine gewöhnliche Suppe. Sie mochte vielleicht nicht mit Feenzauber versehen sein, aber sie war
magisch
. Er schluckte und aß Löffel für Löffel die ganze Schale auf.
    »Die Kosaken haben den Proviant des Kutschers mitgenommen«, berichtete sie ihm, während er aß. »Aber wir, der Kutscher und ich, fanden hier in der Hütte welchen. Sie ist verblüffend gut bevorratet. Der Kutscher half mir, Feuer zu machen, bevor er ging, um vor Einbruch der Nacht ins Dorf zu kommen. Das zweite Pferd hat er im Unterstand nebenan gelassen.«
    Während sie sprach, sah sie immer wieder auf etwas irgendwo über ihm. Nachdem er seine Suppe aufgegessen hatte, hob Lyon den Kopf, aber ein Bord über ihm blockierte die Sicht. »Wohin siehst du?«
    »Auf die Jagdtrophäen.«
    Mit einem leisen Fluch schloss er die Augen. »Eine Jagdhütte. Das erklärt die Vorräte.«
    Er hörte das Schaben der Schale, als Juliette sie auf dem Tisch neben seinem Stuhl abstellte. »Jagst du nicht?«
    »Nur wenn es notwendig ist, um zu essen, und ich halte nichts von Trophäen.«
    Nun hörte er, wie sie sich wegbewegte, und öffnete mühsam die Augen, um sie zu beobachten. »Wie viel Essen ist hier?«
    »Genug für heute Nacht.«
    »Mehr nicht? Der Kutscher kommt womöglich nicht gleich morgen früh zurück.«
    »Er hat es mir versprochen. Und wir hätten notfalls hinreichend Vorräte für eine Woche.«
    Immer noch trommelte der Regen auf das Dach, der die Wege für mindestens ein bis zwei Tage unpassierbar machte. Aber das zu erklären, war er momentan viel zu erschöpft. »Wie lange … sind wir schon hier?«
    »Noch keine Stunde. Du siehst müde aus und solltest dich ausruhen. Es gibt nur diesen einen Raum, doch hier stehen mehrere Betten.«
    Unbehaglich rutschte er auf seinem Stuhl hin und her. Er verachtete sich für seine Schwäche. Zudem wurde das Verlangen, sich in einem weiblichen Körper zu vergraben, mit der herannahenden Nacht zusehends drängender. Seit er erwachsen war, verstrich kein Tag, an dem er es nicht getan hatte – bis zu dieser Woche.
    »Ich muss meine nasse Hose ausziehen.«
    »Tut mir leid«, sagte sie zerknirscht. »Der Kutscher bot an, dabei zu helfen, aber ich lehnte ab, weil ich nicht sicher war, ähm, was er zu sehen bekäme. Ich dachte, dass es dir nicht recht wäre, sollte er deine, ähm,
ungewöhnliche
Anatomie entdecken.« Diese Bemerkung schien sie so verlegen zu machen, dass sie hastig fortfuhr: »Kannst du sie allein ausziehen?«
    »
Si.
Lass mich erst zu einem der Betten gehen.« Die Zähne zusammengebissen, erhob er sich von dem Stuhl. Sie legte abermals ihren Arm um ihn und führte ihn zu einem der schmalen Betten in der Hütte. Als sie sich wieder zurückziehen wollte, streiften ihre Finger versehentlich die Wölbung vorn in seiner Hose.
    Lavaströme schossen durch seine Adern, und unwillkürlich packte er ihr Handgelenk. Für einen Moment waren sie beide wie erstarrt. Das Knistern des Feuers und das Trommeln der Regentropfen waren die einzigen Geräusche. Juliette errötete und sah überall hin, nur nicht zu ihm.
    »Bist du gar nicht versucht?«, fragte er sie leise. »Es würde helfen, die Zeit zu vertreiben.«
    Auf ihr Kopfschütteln hin ließ er sie los. Also sank er auf die Kissen, die sie ihm gerichtet hatte, und blickte nachdenklich zu ihr auf. »Willst du eine Bezahlung?«
    »
Non!
Warum fragst du so etwas?«, erwiderte sie beleidigt. Zugleich spürte er, dass sie ihm etwas verheimlichte.
    »Weil ich Sex brauche. Mit dir. Und ich bin bereit, alles zu tun, um ihn zu bekommen.«
    »Du sagtest, dass du mir keine Gewalt antun würdest.«
    »Was ich auch nicht tun werde. Sehe ich aus, als wäre ich dazu in der Lage?«
    »Ja!«, platzte es ungläubig aus ihr heraus, wobei sie zu der großen Wölbung seiner Hose wies.
    Er zog sich die Decke über die Schultern, denn plötzlich war ihm trotz des wärmenden Feuers kalt. »Mein Schwanz scheint der einzige Teil von mir zu sein, der noch nichts von meinem gegenwärtig desolaten Zustand mitbekommen hat.«
    »Ich will nichts mehr davon hören!«, schalt sie ihn. »Wie ich dir schon in der Kutsche sagte, habe ich noch mit keinem Mann das Bett geteilt. Und das bedeutet, dass ich es auch nicht mit dir tun werde.«
    Er lachte verbittert. »Du lügst. Ich mag mich bloß an das wenigste von unserer gemeinsamen Zeit erinnern, aber ich weiß, dass

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