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Die Braut des Scheichs

Die Braut des Scheichs

Titel: Die Braut des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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abgereist war … vermutlich aus schlechtem Gewissen. „Müsstest du nicht eigentlich bei der Arbeit sein?“ wandte sie sich an Blaize.
    „Keine Sorge.“ Er winkte ab. „Mit stand sowieso noch Urlaub zu, also habe ich mir ein paar Tage freigenommen. Auf diese Weise kann ich dir ganz zur Verfügung stehen. Wenn unser Rashid gewillt ist, dich sozusagen unbesehen zu nehmen, dann wird es vermutlich ein hartes Stück Arbeit werden, ihn umzustimmen. Wir beide müssen also schon sehr überzeugend sein. Bist du sicher, dass ich nicht doch bei dir einziehen soll?“ fragte er mit einem wehmütigen Blick auf das große Bett.
    „Ganz sicher“, antwortete Xenia mühsam beherrscht. „Und sobald du fertig gegessen hast, möchte ich, dass du dich anziehst und gehst.“
    „Gehen? So bald? Ich dachte, wir könnten die Zeit nutzen und uns etwas besser kennen lernen.“ Er warf einen Blick in ihr entsetztes Gesicht und lachte. „He, du musst aber noch viel besser werden, wenn du je irgendjemand davon überzeugen willst, dass wir beide eine Affäre miteinander haben.“
    „Ich bezahle dich ja gerade deshalb, weil dein Ruf schlecht genug ist, um für uns beide überzeugend zu wirken“, entgegnete Xenia patzig. Sie bereute es sehr, ihm gegenüber angedeutet zu haben, dass sie tatsächlich noch Jungfrau war. Offensichtlich fand er das höchst amüsant und würde sie nun unaufhörlich damit aufziehen. Es sei denn, sie fand einen Weg, ihn daran zu hindern!
    Xenia zuckte zusammen, als das Telefon in ihrer Suite läutete. Sie war fast fertig mit ihren Vorbereitungen für die abendliche Verabredung und trug den eleganten Hosenanzug aus cremefarbenem Satin. Zögernd griff sie nach dem Telefon und atmete erleichtert auf, als sich ihre Tante Soraya am anderen Ende der Leitung meldete.
    „Ich wollte dich schon früher anrufen“, sagte Soraya entschuldigend. „Ist alles in Ordnung? Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dich heute früh allein lassen zu müssen. Wenigstens geht es deinem Großvater etwas besser, obwohl der Arzt ihm immer noch Bettruhe verordnet hat. Er möchte dich so gern sehen, Xenia, und …“
    Für Xenias Geschmack klang das wenig überzeugend. Aber sie hatte nicht vor, ebenfalls zu lügen und zu behaupten, auch sie könne es nicht erwarten, den alten Mann zu sehen. Augenblicklich hatte sie keine Ahnung, was genau er mit seiner Hinhaltetaktik erreichen wollte … es sei denn, sie derart zu isolieren, dass sie sich Sheikh Rashid an den Hals werfen würde, allein aus Dankbarkeit, weil er sie aus ihrer Einsamkeit befreite!
    „Es ist so schade, dass meine eigene Familie, meine Schwestern und deren Kinder, im Moment verreist sind, so dass sich keiner richtig um dich kümmern kann“, fuhr ihre Tante fort. „Aber sobald Rashid zurück ist …“
    „Mach dir meinetwegen keine Sorgen“, unterbrach Xenia sie rasch. „Ich kann mich gut selber beschäftigen. Und außerdem …“ Sie zögerte, weil sie sich nicht sicher war, wie viel sie ihrer Tante schon andeuten sollte.
    Doch Soraya war sowieso zu sehr mit ihren eigenen Überlegungen beschäftigt, um richtig zuzuhören. „Von der Hotelanlage aus werden einige begleitete Ausflüge angeboten, an denen du Spaß haben könntest, solange du auf Rashids Rückkehr wartest. Zum Beispiel ein Ausflug zum Gold-
souk
. Oh … dein Großvater ruft nach mir. Ich muss leider Schluss machen.“
    Als Xenia sich wieder dem Spiegel zuwandte, um den Lippenstift aufzutragen, bemerkte sie, dass ihre Hand leicht zitterte. Vor Wut, sagte sie sich sofort … und keineswegs weil sie die Vorstellung nervös machte, den Abend mit Blaize zu verbringen. Sie war wütend, weil sie spürte, dass ihre Tante nicht ganz ehrlich mit ihr war.
    Wie mochte ihr Großvater aussehen? Aus den Beschreibungen ihrer Mutter und ihrem eigenen Eindruck von den stolzen Beduinen mit ihren langen, wallenden Roben, die sie im Hotel-Foyer gesehen hatte, versuchte Xenia, sich ein Bild von ihm zu machen. Typisch für diese Einheimischen waren der Bart und das scharfe Profil … und sie stellte sich zusätzlich vor, dass Abu Assad sie mit einem unnachgiebigen, ablehnenden Ausdruck betrachten würde, weil sie das Kind jener Ehe seiner Tochter war, die er vergeblich versucht hatte zu verhindern.
    Es wollte Xenia einfach nicht in den Kopf, was einen liebenden Vater dazu bringen konnte, sich derart drastisch von seiner Tochter abzuwenden, dass nicht einmal mehr ihr Name in seiner Gegenwart ausgesprochen werden durfte, nur weil sie

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