Die Braut des Scheichs
du ja tanzen, wenn du den Kaffee getrunken hast“, schlug Blaize nun vor. „Schließlich sollen wir ja als ein Liebespaar gelten, trotz deines jungfräulichen Gehabes.“
Xenia presste die Lippen zusammen. „Das genügt!“ sagte sie gereizt. „Von jetzt an werde ich dir jedes Mal, wenn du meine … meine … das Wort ‚Jungfrau‘ erwähnst, fünf Pfund von deinem Honorar abziehen. Ich bezahle dich, damit du mir hilfst, einer Heirat zu entkommen, die ich nicht will … und nicht, um … auf etwas herumzureiten, das mit unserer geschäftlichen Abmachung nicht das Geringste zu tun hat!“
„Ach nein? Da bin ich anderer Meinung“, widersprach Blaize sanft. „Ich soll den Eindruck schaffen, dass ich dich verführe. Wer wird das glauben, wenn du dich weiterhin gebärdest wie eine …“
„Fünf Pfund!“ warf Xenia warnend ein.
„Wie eine Frau, die keine Ahnung hat, wie es ist, Leidenschaft in den Armen eines Mannes zu erleben?“ vollendete er ungerührt seinen Satz.
Xenia trank schweigend ihren Kaffee aus, und Blaize winkte dem Ober. Sofort griff Xenia nach ihrer Handtasche und zog ihre Kreditkarte heraus.
„Was soll das?“ fragte Blaize schroff.
„Ich kann unmöglich zulassen, dass die Familie meiner Mutter für dieses Essen bezahlt. Das wäre unmoralisch.“
„Unmoralisch? Aber es ist nicht unmoralisch, sie glauben zu lassen, dass du mit mir schläfst … einem Mann, den du am Strand aufgegabelt hast?“
„Mein Körper gehört mir. Ich kann damit tun, was ich will“, erwiderte Xenia in gedämpftem Ton, als der Ober mit der Rechnung zurückkam. Ehe sie jedoch ihre Kreditkarte auf das Tablett legen konnte, hatte Blaize nach der Rechnung gegriffen.
„Ich kümmere mich darum“, sagte er kühl. „Du kannst es mir ja später zurückgeben.“ Ohne einen weiteren Einwand zuzulassen, wandte er sich dem Ober zu, wechselte leise ein paar Worte mit ihm, die Xenia nicht verstehen konnte, und reichte dem Ober die Rechnung zurück, der sofort damit verschwand.
Als sie kurz darauf aufstanden und in den angrenzenden Tanzsaal gingen, hatte Xenia das Gefühl, dass alle sie beobachten würden. Aber sie war sicher nur überempfindlich. Und dass die Blicke der anwesenden Frauen Blaize folgten, war ja nichts Besonderes!
Auf der gedämpft beleuchteten Tanzfläche bewegten sich bereits einige stilvoll gekleidete Paare selbstvergessen zu der leisen, romantischen Musik. Xenia wich unwillkürlich zurück. Das war nicht Tanzen, sondern ein öffentliches Liebesspiel … und sie konnte auf keinen Fall zulassen, dass Blaize sie so in den Armen hielt!
Andererseits, warum nicht? Worin bestand die Gefahr? Blaize war doch überhaupt nicht ihr Typ, und sosehr er auch mit ihr flirtete, ihr war klar, dass er nichts für sie empfand. Sie waren hier, um einen ganz bestimmten Eindruck zu erwecken, und je eher das geschafft war, desto eher würde sie, Xenia, frei sein, um nach Hause zurückzukehren. Sie nahm also all ihren Mut zusammen und ließ sich von Blaize auf die Tanzfläche führen.
Einen Augenblick später hielt er sie in den Armen, drückte ihren Kopf an seine breite Schulter und ließ die Hand langsam ihren Rücken hinunter zu ihren wohl gerundeten Hüften gleiten. War sie vielleicht etwas zu vorschnell in ihrem Urteil gewesen, was die Beeinflussbarkeit ihrer Gefühle betraf? Dieser Mann war ein geübter Verführer!
„Entspann dich. Vergiss nicht, wir wollen als ein Liebespaar gelten.“
„Ich bin entspannt“, zischte sie ihm zu.
„Nein, das bist du nicht“, widersprach er. „Du hast eine panische Angst, dass ich so etwas tun könnte …“ Bei diesen Worten ließ er seine Hand sacht in ihr Haar gleiten und liebkoste ihr Ohr mit den Lippen. Xenia erschauerte verräterisch. „Hast du eine Ahnung, wie sehr ich dich begehre …?“ Angesichts dieser zärtlich geflüsterten Worte, blickte Xenia erstaunt auf … bis ihr einfiel, dass Blaize ja nur die Rolle spielte, für die sie ihn bezahlte. „Soll ich dich zurück ins Hotel begleiten und dir in deinem Zimmer zeigen, wie sehr? Soll ich deinen aufregenden Körper von allen Kleidungsstücken befreien und ihn küssen und streicheln, bevor wir …“
Xenia stockte der Atem, als er nach ihrer Hand griff und sagte: „Fühl selber, was du mir antust …“ Ehe sie sich befreien konnte, drückte er schon ihre Hand an seinen Körper, so dass sie das heftige Pochen seines Herzens fühlen konnte. „Komm näher …“ Er presste sie an sich und flüsterte ihr ins Ohr:
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