Die Braut des Scheichs
doch lächerlich!“ protestierte Xenia. „Warum hast du ihm nicht die Wahrheit gesagt?“
„Welche Wahrheit?“ erkundigte sich Rashid spöttisch. „Die Wahrheit, dass du dich mir gestern Nacht hingegeben hast? Dass du …“
„Hör auf! Hör auf!“ fiel sie ihm ins Wort und fügte vorwurfsvoll hinzu: „Du hast das alles ganz bewusst getan, nicht wahr? Damit du mich zwingen kannst, dich zu heiraten … weil du dir davon einen Vorteil versprichst! Nur interessehalber, Rashid, wie viel genau würde dir die Heirat mit mir einbringen?“ Sie war außer sich vor Wut und Empörung. „Ich bin sicher, wir reden hier nicht über die traditionellen Kamele! Geht es um ein Hotel … einen Bürokomplex und vielleicht ein oder zwei Dutzend zusätzliche Villen? Und warum sich damit begnügen? Es ist doch bekannt, dass die königliche Familie weltweit an Luxushotels beteiligt ist, und …“
„Du übertreibst!“ unterbrach Rashid ihren Gefühlsausbruch. „Wenn du mich erklären lassen würdest …“
„Was denn erklären?“ erkundigte sich Xenia verbittert. „Dass du mich bewusst belogen und … gegen mich intrigiert hast, um mich für deine Zwecke zu benutzen?“
„Ich soll dich benutzt haben? Bin ich in dein Schlafzimmer gekommen? In dein Bett?“ erinnerte Rashid sie eisig. „Wenn jemand für die Lage, in der wir uns jetzt befinden, verantwortlich ist, dann du, Xenia, mit deiner jungfräulichen Neugier! Und egal, was du dir in deiner jungendlichen Fantasie ausmalst … allein aus dem Grund habe ich keine andere Wahl, als dich zu heiraten, wenn ich ehrenhaft handeln will.“
„Weil ich noch Jungfrau war? Das ist doch verrückt!“
„Nein. Du bist verrückt, wenn du ernsthaft glaubst, dass es noch eine andere Lösung gibt. Jetzt müssen wir heiraten. Und abgesehen von allem anderen bleibt da auch noch die Überlegung, dass du schwanger sein könntest.“
Xenia sah ihn entgeistert an. „Aber … das ist unmöglich“, wehrte sie stockend ab. „Du hast uns doch geschützt …“
„Beim ersten Mal, ja“, sagte er schroff. „Aber beim zweiten Mal …“
„Du hast das alles geplant, stimmt’s?“ warf Xenia ihm wütend und in wachsender Panik vor. „Du hast mich bewusst belogen und …“
„Glaubst du wirklich, mir gefällt das? Und was den Vorwurf betrifft, ich hätte das alles geplant … Offensichtlich hast du mir nicht richtig zugehört, Xenia. Wie ich bereits sagte, nicht ich war es, der in dein Bett gekrochen ist! Ich habe nicht darum gebettelt …“ Er verstummte, als Xenia aufschluchzte. Sie kämpfte mit den Tränen.
„Wie oft muss ich dir noch erklären, dass du nicht nur in der Öffentlichkeit als meine bloße … Bettgespielin gelten würdest, wenn ich dich jetzt nicht heiraten würde, sondern es auch eine Demütigung für deinen Großvater und seine ganze Familie bedeuten würde?“ fuhr Rashid beschwörend fort. „Einmal abgesehen von der Tatsache, dass du hier in dieser vertraulichen Situation allein mit mir angetroffen worden bist … glaubst du wirklich, dass es nicht bemerkt worden ist, dass wir die vergangene Nacht miteinander verbracht haben?“
„Nein! Ich will nichts mehr hören!“ protestierte Xenia unglücklich. Jedes seiner Worte traf sie wie ein Messerstich mitten ins Herz. „Nichts davon wäre geschehen, wenn du an dem Abend unten am Strand ehrlich zu mir gewesen wärest! Wenn du mir gleich gesagt hättest, wer du wirklich bist.“
„Ich hatte zuerst ja keine Ahnung, wer du bist“, verteidigte sich Rashid. „An dem Tag war ich gerade müde von einer Geschäftsreise zurückgekommen und erfuhr so ziemlich als Erstes, dass der junge Mann, der als Surflehrer für das Hotel arbeitete und den ich bereits wegen seines zu vertraulichen Umgangs mit den weiblichen Gästen abgemahnt hatte, von einem Gast im Bett mit dessen Frau überrascht worden war. Ich musste den dummen Burschen natürlich sofort entlassen und ging an den Strand, um mich bei einem Spaziergang etwas zu beruhigen und zu entspannen.“
„Aber … aber ich habe doch gesehen, wie du die Surfbretter weggeräumt hast!“ sagte Xenia vorwurfsvoll.
„Eine Angewohnheit. Ich habe als Student an einem Strand in Kalifornien gejobbt, und als ich die Bretter da so unordentlich herumliegen sah …“
„Du hättest mir sagen können, wer du bist! Mag sein, dass du jetzt glaubst, mich schlau ausgetrickst zu haben, aber ich werde dich nicht heiraten, Rashid.“
„Du hast keine andere Wahl“, widersprach er
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