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Die Braut des Shawnee-Kriegers

Die Braut des Shawnee-Kriegers

Titel: Die Braut des Shawnee-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lane
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Seine kräftige Hand umschloss ihr Gelenk und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie taumelte gegen ihn, und er hielt sie fest. Clarissa hatte das Messer fallen lassen, doch sie kämpfte weiter wie eine Wildkatze. Mit den Fingern krallte sie sich in seine Brust, und mit den Füßen stieß sie nach seinen Beinen.
    Als ihr erhobenes Knie ihn streifte, war er von dem Angriff so überrascht, dass er rückwärts stolperte und dabei mit einem Fuß in einen Dachsbau trat. Er fiel und riss sie mit sich zu Boden. Kämpfend und keuchend rollten sie durchs Gras, wobei er sie zu bändigen versuchte.
    Bei dem Gerangel hatte sich sein Lendenschurz verschoben, und Clarissa spürte, wie seine Männlichkeit ihren Schenkel streifte. Die Berührung löste ein Prickeln bei ihr aus, ein beunruhigendes, unbekanntes Gefühl, das indes schon im nächsten Moment von panischer Angst erstickt wurde. Dieser Mann, dieser Indianer wollte sie schänden, so wie Maynard ihr Gewalt hatte antun wollen. Dann würde er mit seinem tödlichen Tomahawk ihren Skalp nehmen und ihren Körper den Krähen und Bussarden überlassen.
    Es war ihm gelungen, ihre Handgelenke auf den Boden zu pressen. In besinnungsloser Angst drehte sie den Kopf zur Seite und grub die Zähne in das feste bronzefarbene Fleisch seines Unterarms.
    "Lass das!" stieß er mit zorniger Stimme hervor und zuckte zurück. "Hör endlich auf."
    Clarissa erstarrte, als die Erkenntnis in ihr aufdämmerte: Dieser halb nackte Wilde bediente sich ihrer eigenen Sprache!
    "Was …?" Sie versuchte, eine Frage zu formulieren, doch es war zwecklos. Sie brachte die Worte einfach nicht heraus, während sie fassungslos in kalte, zornige Augen starrte.
    Die schwarzbewimperten Augen waren von einem intensiven Kobaltblau.
    Wolf Heart spürte, wie der Körper des Mädchens unter ihm erschlaffte. Da er noch immer dessen Handgelenke umfasst hielt, fühlte er den rasenden Pulsschlag unter seinen Fingern. Es hatte schreckliche Angst, aber wenigstens kämpfte es nicht mehr gegen ihn an.
    "Ich will dir nicht wehtun." Mühsam suchte er nach den Worten einer Sprache, die er in den vergangenen vierzehn Jahren kaum benutzt hatte. "Aber wenn du mich noch einmal beißt, wirst du es bedauern."
    Mit großen moosgrünen Augen schaute sie zu ihm auf. "Du bist ja ein weißer Mann", flüsterte sie ungläubig.
    "Nein", widersprach Wolf Heart mit kalter Stimme. "Ich bin ein Shawnee."
    Sie blinzelte überrascht. "Aber deine Sprache, deine Augen …"
    "Ich war einmal ein weißer Junge, aber das ist lange her. Ein weißer Mann bin ich nie gewesen." Wolf Heart richtete sich ein wenig auf, als ihm plötzlich bewusst wurde, dass er in höchst unziemlicher Weise über ihr kniete. "Wenn ich dir erlaube, dich aufzusetzen, versprichst du dann, nicht wegzulaufen?"
    Sie zögerte und gab ihm Gelegenheit, ihr schmales, herzförmiges Gesicht näher zu betrachten. In der Welt des weißen Mannes war sie bestimmt eine Schönheit. Doch er war an die dunklen, markanten Züge der Shawnee-Frauen gewöhnt, und dieses blasse Geschöpf wirkte hier in der Wildnis so fehl am Platze wie Schneeflocken im Sommer. Ihre Haut war übersät mit roten Schrammen und Kratzern, das Haar mit Flusstang verfilzt und das Gesicht mit Schlamm verschmiert.
    "Wie erbarmungswürdig du aussiehst." Die Worte kamen wie aus einer fernen Erinnerung zu ihm. Vielleicht hatte seine weiße Mutter vor vielen Jahren etwas Ähnliches zu ihm gesagt.
    In ihren grünen Augen blitzte es kampflustig auf. "Was glaubst du, wie du aussehen würdest, wenn du entführt, mit einem Boot gekentert und beinahe ertrunken wärst?" schnappte sie. "Kann ich jetzt aufstehen?"
    "Ich warte noch immer auf deine Antwort", gab er barsch zurück. "Versprichst du, ruhig zu bleiben?"
    "Das hängt davon ab."
    "Das hängt davon ab?" Kannte er diese Redewendung? Es dauerte eine Weile, bis er sich erinnerte.
    "Meine Antwort hängt davon ab, was du mit mir vorhast", erklärte sie, als spräche sie mit einem zurückgebliebenen Kind. Da er nicht gleich antwortete, stahl sich die Angst wieder in ihre Augen. "Ich wünsche mir nichts anderes, als nach Fort Pitt zurückzukehren", sagte sie mit erstickter Stimme. "Lass mich einfach gehen. Ist das denn so viel verlangt?"
    Wolf Hearts Gesicht verfinsterte sich. Das Dilemma, mit dem er sich schon den ganzen Morgen herumgeschlagen hatte, schien ausweglos. "Fort Pitt liegt viele Tagesmärsche von hier entfernt. Der Wald ist voller Gefahren, und du bist nicht stark genug …"
    "Ich

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