Die Braut des Vagabunden
Jack. „Meine einzige Heirat“, fügte er mit fester Stimme hinzu.
Der König lächelte ein wenig, und Temperance glaubte, eine Spur von Bewunderung in seinen Augen zu sehen, als er sie anblickte. Sie beschloss, dass es am klügsten wäre, wenn sie den Mund hielt, daher knickste sie so respektvoll, wie sie nur konnte.
„Ich hörte, Ihr hättet eine Liebesehe geschlossen“, sagte der König. „Jetzt sehe ich, dass das stimmt. Wir werden Lady Lacys außergewöhnliche Behauptungen Swiftbournes fähigen Händen überlassen. Zweifellos wird er sein Urteil mit der üblichen Unbestechlichkeit treffen. Inzwischen wollen wir uns amüsieren.“
Die nächsten zwanzig Minuten vergingen für Temperance qualvoll. All ihre Energie konzentrierte sie darauf, ihre Würde zu wahren, während Jack ihren Abschied von dem Ball vorbereitete. Jede ihrer Bewegungen, selbst die leiseste Neigung des Kopfes, musste anmutig und gefasst sein. Niemand sollte behaupten können, sie wäre es nicht wert, Jacks Gemahlin zu sein.
Endlich, als ihre Wangen schon schmerzten von der Anstrengung, eine ernste Miene zu machen, und jeder Muskel in ihrem Körper wehttat von der Anspannung, die sie sich selbst auferlegte, konnten sie in die nebelige Nacht hinaus entkommen. Die Stufen zum Fluss hinunter waren vereist, und Jack hielt sie fest, als er ihr in das Boot half. Sie stand in der Mitte des Schiffs und hörte auf die Befehle, die er für ihre Abfahrt gab. Im Fackelschein sah sie ihren eigenen gefrorenen Atem. Erschauernd zog sie den Umhang fester um sich. Nach dem überfüllten, hell erleuchteten Ballsaal war es auf dem Fluss sehr kalt, aber sie wollte lieber hier sein als inmitten der neugierigen Höflinge.
„Liebste, komm in die Kabine.“ Jack legte eine Hand an ihren Rücken und schob sie nach vorn. „Du musst frieren.“
19. KAPITEL
Temperance zog den Kopf ein, um durch die Tür zu gehen, und wieder war sie umgeben von jener Art Luxus, die ihr in Cheapside unvorstellbar gewesen war. Oft hatte sie solche privaten Prunkschiffe auf der Themse gesehen, aber bis zu dem Aufbruch zum Ball war ihr nicht bewusst gewesen, wie komfortabel sie innen sein konnten. Der Boden in der Kabine war mit Teppichen ausgelegt, und die Sessel waren mit Brokat bezogen. Es gab sogar einen kleinen Ofen mit einem durchbrochenen Deckel, der mit Kohlen gefüllt war, um die Kälte erträglich zu halten.
Sie setzte sich und holte tief Luft. Schlagartig überwältigten sie die Gefühle. Sie beugte sich vor und wollte sich auf die Knie stützen, um das Gesicht in den Händen zu verbergen. Plötzlich stöhnte sie und richtete sich auf.
„Was ist?“, fragte Jack besorgt. „Das Baby?“
„Nein.“ Sie schüttelte den Kopf und lachte leise. „Ich habe das Korsett vergessen.“
Er machte eine ungeduldige Bewegung, dann sagte er sanft: „Leg das Cape ab, Liebste, und dreh dich mit dem Rücken zu mir.“ Er kniete neben ihr nieder und löste behutsam die Schnüre. Erleichtert seufzte sie, als er ihr das Korsett von den Schultern schob. Solange sie ihren Rücken gerade gehalten hatte, war es nicht unbequem gewesen, aber jetzt, da eine gute Haltung die geringste ihrer Sorgen war, war sie froh, es los zu sein.
„Danke.“ Sie drehte sich zu ihm um und war plötzlich sehr verlegen. Sie versuchte, ihr Unbehagen zu verbergen, indem sie den Umhang fester zog.
„Warte.“ Jack schüttelte sein eigenes Cape ab und zog die bestickte Weste aus, die er darunter trug. „Zieh das an. Du darfst dich nicht erkälten.“
„Ist es gut so?“, fragte er, nachdem sie sich zu seiner Zufriedenheit angezogen hatte. „Hast du Hunger? Ich habe für unsere Rückreise Essen bestellt. Möchtest du …?“
„Jack.“ Sie legte eine Hand auf seine, die auf ihrem Knie ruhte. „Ich bin nicht hungrig.“
„Es stimmt nicht!“ Die Worte schienen sich seiner tiefsten Seele zu entringen. „Tempest, du musst mir glauben. Nichts davon stimmt.“
„Das weiß ich“, erwiderte sie, erschüttert von dem Ausdruck in seinen dunklen Augen. „Wie kannst du daran zweifeln …“
„Ich zweifle nicht“, erklärte er nachdrücklich. „Nicht an dir. Meine Güte, du hast mich vor dem ganzen Hof verteidigt. Vor dem König selbst …“
„Natürlich habe ich das. Ich bin deine Gemahlin.“ Temperance biss sich auf die Lippe. Sie konnte nicht anders, sie machte sich Sorgen, dass ihre Heirat nicht der genauen Prüfung standhielt, der Swiftbourne jetzt Viviens Behauptung unterzog.
„Du bist meine
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