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Die Braut des Wuestenprinzen

Die Braut des Wuestenprinzen

Titel: Die Braut des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Sie konnte keinen Tee und keinen Kaffee mehr trinken. Von vielen Lebensmitteln wurde ihr schlecht.
    Einzig Dallia wusste es, denn es war nicht möglich, die Schwangerschaft vor ihrer Kammerzofe geheimzuhalten. Aber Elenor hatte Dallia zu absolutem Stillschweigen angehalten. Sie konnte sich selbst nicht ganz erklären, warum. Doch nachdem sie einmal angefangen hatte, Karim zu misstrauen, fühlte sie sich nicht mehr sicher.
    Eines Tages kam Karim in den Palast, um seinen Vater zu sprechen. Er schickte Elenor eine Nachricht, dass er auch sie zu sehen wünschte.
    Er hatte sich fest vorgenommen, in dieser Nacht nicht mit ihr zu streiten. Bevor er zu ihr ging, badete er und zog zivile Kleidung an. Trotz der späten Stunde hatte er Essen in ihre Gemächer bringen lassen.
    Als er zu ihr kam, ging sie gerade im Zimmer auf und ab. Bevor sie etwas sagen konnte, küsste er sie, zuerst zärtlich und dann, als er ihr Verlangen spürte, immer leidenschaftlicher. „Meine Liebe“, flüsterte er, „mein Licht“, und sie schmiegte sich seufzend an ihn. Ganz fest hielt er sie in den Armen, bis er die Sehnsucht nach ihr kaum noch aushielt.
    Sie liebten sich, bis Elenor vor Wonne weinte, und auch Karim weinte. Danach lag sie auf seinem nackten Oberkörper. Als er hörte, wie ein Diener das Essen ins Nebenzimmer brachte, stand er auf und holte es ins Schlafzimmer. Dann hielt er ihr ein Häppchen vor den Mund, aber sie weigerte sich zu essen.
    „Iss, Nuri“, wisperte er, und sie mochte sich diesem zärtlichen Befehl nicht widersetzen. Doch ein paar Minuten später stand sie auf und lief ins Badezimmer. Als er hörte, wie sie sich übergab, begriff Karim.
    Von Golnesah erfuhr Elenor schließlich, was für Informationen Karim und seine Männer aus dem Gefangenen herausgeholt hatten. Er bestätigte ihre Befürchtungen, denn er gehörte zu einer Gruppe von Terroristen. Diese plante eine Reihe von Bombenanschlägen, um eine Revolution zu entfachen. Die Männer wollten den König stürzen und aus Parvan einen Gottesstaat machen.
    Was Karim und seine Männer noch nicht gewusst hatten, war, dass der Rest der Gruppe sich bereits in Parvan aufhielt und auf dem Weg in die Hauptstadt war.

12. KAPITEL
    „Elenor, bist du schwanger?“, hatte Karim sie verwundert gefragt.
    „Ich glaube nicht“, antwortete sie stumpf.
    „Aber dir ist übel! Was sonst könnte der Grund dafür sein?“
    „Ja. Ich meine, ja, bin ich“, gab sie zu.
    „Willst du deshalb hier weg? Hast du Angst um das Kind?“
    Sie wusste, wohin es führen würde, wenn sie Nein sagte. Und im Moment war sie viel zu schwach, um sich seine Ausreden und Erklärungen anzuhören. Darum ließ sie ihn in dem Glauben, dass er recht hatte.
    Lächelnd ergriff er ihre Hand und küsste sie. „Warum hast du mir nichts davon gesagt, Nuri?“
    „Ich war nicht sicher, ob du … Ich wusste nicht, was du davon halten wirst. Immerhin ist der Zeitpunkt nicht gerade günstig.“
    „Wenn Gott es so gewollt hat, dann ist es günstig“, sagte er. „Ist es ein Mädchen oder ein Junge?“
    Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit lachte Elenor. „Kavi, woher soll ich das denn wissen? Wir leben kilometerweit von einem Ultraschallgerät entfernt.“
    „Frauen wissen so etwas“, beharrte er.
    „Wenn du meinst … in dem Fall ist es ein Junge.“
    „Gut. Sehr gut. Mein Vater wird sich sehr freuen.“
    Plötzlich wurde Elenor nervös. „Aber was ist, wenn ich mich täusche?“
    „Ist das der Grund? Denkst du, dass die medizinische Versorgung hier nicht gut genug ist?“
    Sie sah seine Besorgnis. „Nein“, antwortete sie. „Ich bin jung, und meine Mutter hat gesagt, bisher hatten alle Frauen in meiner Familie eine leichte Geburt.“
    Wieder küsste er ihre Hand. „Das Krankenhaus hier ist nicht besonders modern ausgestattet, aber mein Vater hat viele gute Ärzte zur Ausbildung in den Westen geschickt. Darum brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.“
    „Es reicht völlig, wenn eine Hebamme dabei ist.“
    „Ich werde zusehen, dass ich eine Frau aus den Bergen überreden kann. Dort gibt es erstklassige Hebammen.“
    Karims Freude über die Nachricht schenkte Elenor wieder Zuversicht.
    Aber das wiedererlangte Glück sollte nicht lange dauern.
    „Das war sehr klug von dir“, bemerkte Puran lächelnd. „Fast hätte ich es dir selbst vorgeschlagen, aber dann habe ich es mir doch anders überlegt.“
    „Was hättest du vorgeschlagen?“ Elenor lag im Bett. Eigentlich war sie nicht mehr besonders gern mit

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