Die Braut fuer eine Nacht
Mann ist nicht dadurch Multimillionär geworden, dass er den Knecht Ruprecht spielt, dachte sie.
„Nun, Kelly, warum wohl sollte ich Ihrem Verlobten eine Rolle in meinem neuen Film geben?"
Die Frage brachte sie aus der Ruhe. Sie hatte Steve nicht einmal gefragt, wovon der Film handelte. Sie war einfach davon ausgegangen, dass sie einen Abend lang seine nette Begleiterin spielte.
„Hmm." Sie versuchte, Zeit zu gewinnen. Steve neben ihr saß da wie erstarrt, er tat ihr leid. Sie ahnte, wie viel es für ihn bedeutete, die Rolle zubekommen.
„Ich warne Sie", erwiderte sie. „Ich bin voreingeno mmen."
Dimitri lachte. „Eine ehrliche Frau, wie man sie selten findet!"
„Nun, Sie wissen sicher, dass gerade vor kurzem die meisten Frauen Steve zu dem Mann erwählt haben, mit dem sie auf eine einsame Insel verschlagen werden möchten.
Die Frauen lieben ihn. Erst heute wurde eine furchtbar eifersüchtig, weil er mit mir zusammen war ..."
Steve drückte leicht ihre Hand, als wolle er vor Übertreibungen warnen.
„Ich
verstehe, was Sie meinen, Kelly. Seine Fans sind ihm außerordentlich ergeben."
„Weil er ihnen das gibt, was sie haben wollen. Er ist ein Held, an den sie glauben können, zu dem sie aufsehen und über den sie fantasieren können." Sie warf Steve einen schnellen Blick zu. Obwohl sein Gesichtsausdruck nichts verriet, sah sie doch die Überraschung in seinen dunklen Augen.
Es machte ihr Spaß, ihn zu überraschen.
„Gibt es noch etwas, das ich wissen sollte?" fragte Dimitri.
„Vielleicht, dass er hart arbeitet. Er wird Ihre Produktion nicht aufhalten oder unnötig Geld verschwenden, und er braucht die Rolle gerade jetzt. Es ist die richtige Rolle zur richtigen Zeit für ihn." Dir Instinkt gebot ihr, alle Karten auf den Tisch zu legen.
Dimitri schwieg so lange, dass Kelly schon fürchtete, alles verdorben zu haben. Dann blickte er von ihr zu Steve.
„Sie können sich glücklich schätzen, Steve, dass Sie so viel Liebe und Loyalität geschenkt bekommen."
„Das weiß ich", antwortete Steve leise. Seine Hand glitt über Kellys Arm, streichelte sie, und Kelly fühlte diese Berührung in jeder einzelnen Faser ihres Körpers. Heiße Röte stieg ihr ins Gesicht, verlegen sah sie vor sich auf das Tischtuch.
Als sie wieder aufblickte, lächelte Dimitri sie an. „Für Sie bedeutet eine Ehe ein Zusammenleben für immer, nicht wahr?"
„Ja", flüsterte sie.
„Und Sie sind eine Romantikerin."
Kelly nickte. Da hat er den Nagel auf den Kopf getroffen, dachte sie.
Jetzt wandte sich Dimitri an Steve. „Sie müssen dieses Mädchen heiraten", erklärte er.
Kelly spürte, wie Steve - gewissermaßen als wortlose Zustimmung den Arm um sie legte.
„Dann gehört die Rolle Ihnen, Steve. Ich gebe sie Ihnen."
Einen Augenblick lang traute Kelly ihren Ohren nicht. Steve hatte also schon die Rolle? Einfach so? Sie war glücklich, dass sie den Schaden, der durch ihre Schuld entstanden war, wiedergutgemacht hatte.
Sie redeten noch beinahe eine Stunde miteinander, über Filme, die sie gesehen hatten, über Schauspieler, die sie bewunderten, über Griechenland und Dimis herrliche Yacht, die „Aphrodite". Erfreut stellte Dimitri fest, dass Kelly schon in Griechenland gewesen war.
„Hat es Ihnen gefallen?"
„Es war wundervoll. Griechenland ist ein so herrliches Land. Ich habe schon immer den Wunsch gehabt, noch einmal hinzufahren, ganz besonders zu den Inseln."
„Sie müssen mich eines Tages auf meiner Insel besuchen. Waren Sie schon einmal in Griechenland, Steve?"
„Noch nie."
„Hmmm." Dimitri sah sie beide einen Augenblick nachdenklich an, dann lächelte er.
„Das sollte man so schnell wie möglich ändern."
„Vielleicht nach dem Film", schlug Steve vor. „Eine ruhige Hochzeitsreise."
„Liebling." Kelly legte ihm eine Hand auf den Arm. „Ich glaube, ich möchte jetzt ins Hotel zurück, ich bin ein bisschen müde. Du hast sicher mit Mr. Alexandras noch eine Menge zu besprechen." Sie musste so schnell wie möglich weg von hier, die Richtung, in die ihre Gedanken und ihre Gefühle gingen, behagte ihr ganz und gar nicht. Eine Hochzeitsreise nach Griechenland ...
Eine Hochzeitsreise mit Nick Derringer. Sie beide in Badeanzügen am Meer. Sein Körper, eingeölt und glänzend, die Sonne, die sich darauf spiegelt...
Die Sonne steigt dir wohl in den Kopf, dachte sie erschrocken. Sieh zu, dass du aus den Wolken kommst, und denk an die Vereinbarung, die du mit Steve getroffen hast.
„Ich werde Marco
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