Die Bruderschaft der Black Dagger
alles, das Flossen hatte oder’ne Schale kommt mir nicht auf den Teller. Außer Nüsse. Ich mag Nüsse.
Butch: Ich stehe auf Steaks.
Wrath: Ich auf Lamm.
Phury: Lamm ist fantastisch.
Butch: Oh ja, mit Rosmarin. Am liebsten gegrillt. (Reibt sich den Bauch) Hat niemand Hunger?
Rhage: Ich bin am Verhungern. (Die anderen verdrehen die Augen) Was denn, ich bin noch im Wachstum.
Butch: Wenn man berücksichtigt, wie riesig dein Ego schon ist …
Rhage: Also, ich mag alle Sorten Fleisch.
V: (Lacht) Darauf gehen wir jetzt besser nicht näher ein.
Wrath: Können wir bitte wieder zum Thema kommen? Challa ? Dein Lieblingsessen?
Die Wahrheit ist, ich würde am liebsten gar nichts sagen und bin nicht scharf darauf, wieder in den Fokus zu geraten. Am liebsten würde ich einfach den Brüdern dabei zusehen, wie sie sich übereinander lustig machen. Ich bin immer wieder davon fasziniert und frage mich, was sie wohl als Nächstes tun.
J. R.: Kommt drauf an.
Rhage: Ok, wie würde ein Eisbecher aussehen, den du selbst machst. Was wäre drin? Oh … und du brauchst dich auch nicht zu schämen, ich weiß sowieso, dass du dir vorstellst, wie ich ihn dir serviere, mit nichts als einem Lendenschurz bekleidet …
V: Und deinen Elfenschuhen. Mit den kleinen Glöckchen daran bist du ja so verdammt heiß.
Rhage: Siehst du? Du bist total scharf auf mich. (Wendet sich wieder zu mir) Challa ?
J. R.: I … äh … ich esse kein Eis. Ich meine, ich liebe es, aber ich kann es nicht essen.
Rhage: (Schaut mich an, als würde mir gerade ein Horn aus der Stirn wachsen) Warum?
J. R.: Zahnprobleme. Zu kalt.
Rhage: Mann, das nervt … Ich mein, ich liebe Kaffeeeiscreme mit heißer Schokosoße.
V: Da bin ich jetzt ausnahmsweise deiner Meinung. Aber für mich ohne Sahne und Kirschen und diesen ganzen Kram.
Rhage: Jap. Da bin ich auch Purist.
Phury: Ich mag Himbeersorbet. In einer heißen Sommernacht.
Wrath: Ich Rocky-Road-Eis.
Butch: Bei mir ist es Ben & Jerry’s Mint Chocolate Chunk.
Rhage: Okay, das ist auch lecker. Außerdem alles mit Oreo-Keksen drin.
Z: Wir haben Nalla neulich Vanille probieren lassen. (lacht) Sie liebt es.
Daraufhin machen die Brüder tatsächlich »Ohhhh«. Aber dann versuchen sie es schnell mit möglichst finsteren Gesichtsausdrücken wettzumachen, als müssten sie dadurch ihre Männlichkeit wieder unter Beweis stellen.
Rhage: (Schaut mich an) Nee, ehrlich, hast du die Kleine gesehen? Sie ist … monstersüß!
V: Ja genau, und in seiner Sprache soll das heißen: »Meine Güte, ist die Kleine niedlich.«
Rhage: Komm schon V, in diesem Punkt sind wir uns doch einig.
V: (Reuevoll) Ja, total. Mann … meine Nichte ist perfekt. (Er und Rhage schlagen mit den Fingerknöcheln ein, dann wendet sich V an Butch) Ist sie doch, oder?
Butch: Mehr als nur perfekt. In einer ganz neuen Kategorie. Sie ist …
Wrath: Zauberhaft.
Phury: Total bezaubernd.
J. R.: Sie hat euch schon um den Finger gewickelt, was, Jungs?
Rhage: Absolut.
Phury: Total.
Z: (Schaut mich stolz wie Oskar an) Siehst du? Für einen Haufen gewalttätiger Irrer sind sie doch ganz okay.
Wrath: Hey … hat uns Challa jetzt eigentlich schon ihr verdammtes Lieblingsessen verraten?
Butch: Sie ist zur Eiscremefrage übergegangen. (Schaut mich an) Dann sag uns doch, wie dein Lieblingssandwich aussehen würde?
Phury: Oder ein Gericht. Was ist dein Lieblingsgericht?
J. R.: Ich weiß nicht. Also, alles was meine Mutter kocht. Gebratenes Hühnchen. Lasagne …
Rhage: Ich liebe Lasagne.
Phury: Ich auch.
V: Meine muss mit Würstchen sein.
Rhage: Das war ja klar.
Wrath: (Pfeift durch die Zähne) Klappe, Ladies. Challa ?
J. R.: Gebratenes Hühnchen mit Maisbrotfüllung, von meiner Mutter zubereitet.
Wrath: Exzellente Wahl - und sehr vernünftig von dir. Ich hätte sie schon beinahe wieder abstimmen lassen.
Rhage: (Verschwörerisch) Aber wir hätten dir keinen Fisch gegeben. Keine Sorge.
J. R.: Danke.
Die Brüder plappern weiter, ohne mir noch viele Fragen zu stellen, was mir nur recht ist. Bei all ihrem Geplänkel, wird doch sehr deutlich, wie sehr sie zusammenhalten. Die Scherze sind nie wirklich verletzend; sogar V, der absolut in der Lage wäre, einen anderen verbal fertigzumachen, zügelt im Umgang mit seinen Brüdern seine scharfe Zunge. Ihre Stimmen hallen durch den noch leeren Raum, und ich schließe die Augen und hoffe, dass sie nie verschwinden werden.
Als ich die Augen wieder öffne, sind die Brüder weg. Ich sitze im Schneidersitz
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