Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
fehlte, die mit der fleckigen Haut - und drückte den Knopf.
    Er würde tun, was nötig war, um Menschen mit der Hilfe zu versorgen, die sie brauchten. Einst hatte jemand das für ihn getan, und das hatte sein gesamtes Leben verändert.
    Unten im Erdgeschoss bog er nach rechts ab und lief einen Flur entlang, bis er den mahagonigetäfelten Empfang der Schönheitsklinik erreichte. In dezenter Schrift waren sein Name und die Namen von sieben seiner Kollegen in die Scheibe eingraviert. Keine Erwähnung der angebotenen Behandlung.
    Patienten hatten ihm erzählt, dass sie das exklusive Club-Ambiente genossen.
    Mit einer Chipkarte öffnete er die Tür. Der Empfangsraum lag im Halbdunkel, und zwar nicht, weil das Licht schon ausgeschaltet worden wäre. Helles Licht war für Menschen eines bestimmten Alters nicht gerade schmeichelhaft, weder vor noch nach der OP, und außerdem gehörte die beruhigende, gedämpfte Stimmung zu der Wellnessatmosphäre dazu, die sie hier anstrebten. Der Fußboden war mit weichem Sandstein gefliest, die Wände in einem wohligen Tiefrot gehalten, und ein Springbrunnen aus beigen, weißen und hellbraunen Steinen funkelte in der Mitte des Raums.
    »Marcia?«, rief er laut, wobei er den Namen im europäischen Stil Mar-si-ah aussprach.
    »Allo, Dr. Franklin«, ertönte eine sanfte Stimme aus dem Büro hinter ihm.

    Als Marcia um die Ecke kam, steckte T. W. die linke Hand in die Hosentasche. Wie üblich sah sie aus wie direkt der Vogue entsprungen, mit ihrem sorgfältig frisierten schwarzen Haar und dem maßgeschneiderten schwarzen Kostüm.
    »Ihr Patient ist noch nicht da«, sagte sie mit ruhigem Lächeln. »Aber ich habe den zweiten Laserraum für Sie vorbereitet.«
    Marcia war eine überaus gepflegte Vierzigjährige, die mit einem der plastischen Kollegen verheiratet war und - soweit T. W. das beurteilen konnte - die einzige Frau außer Ava Gardner war, die blutroten Lippenstift tragen und trotzdem elegant aussehen konnte. Ihre Garderobe stammte von Chanel, und sie war eingestellt worden und wurde gut dafür bezahlt, dass sie als wandelndes Zeugnis für die hervorragende Arbeit der Klinik diente.
    Dass sie außerdem mit einem aristokratischen französischen Akzent sprach, war ein extra Trumpf. Besonders in Bezug auf den Typus neureicher Patienten.
    »Danke«, sagte T. W. »Hoffentlich taucht der Patient bald auf, dann können Sie gehen.«
    »Heißt das, Sie brauchen keine Assistentin?«
    Das war das andere Plus an Marcia: Sie war nicht nur dekorativ; sie war auch noch nützlich, da sie eine voll ausgebildete Krankenschwester war, die jederzeit bereitwillig assistierte.
    »Danke für das Angebot, aber schicken Sie einfach nur den Patienten rein, und ich kümmere mich dann um alles.«
    »Auch um die Anmeldung?«
    Er lächelte. »Sie wollen sicher nach Hause zu Phillippe.«
    »Ah, oui . Wir haben heute Hochzeitstag.«
    Er blinzelte ihr zu. »Ich hatte so was läuten hören.«
    Ihre Wangen röteten sich leicht, was eine ihrer charmantesten Eigenschaften war. Sie mochte zwar elegant sein, aber gleichzeitig war sie auch real. »Mein Mann sagt, ich soll warten auf ihn vor der Haustür. Er sagt, er hat eine Überraschung für seine Frau.«
    »Ich weiß schon, was es ist. Sie werden begeistert sein.« Aber welche Frau würde sich auch nicht über Klunker von Harry Winston freuen?

    Marcia legte die Hand vor den Mund, um ihr Lächeln und ihre plötzliche Verunsicherung zu verbergen. »Er verwöhnt mich zu sehr.«
    T. W. verspürte einen kurzen Stich, er überlegte, wann er eigentlich zuletzt etwas Schickes, Unnützes für seine Frau gekauft hatte. Das musste … tja, letztes Jahr hatte er ihr einen Volvo geschenkt.
    Wow.
    »Sie verdienen es aber auch«, gab er etwas rau zurück und musste unwillkürlich daran denken, wie viele Abende seine Frau allein essen musste. »Also gehen Sie bitte nach Hause und feiern Sie schön.«
    »Das werde ich, Doktor. Merci mille fois.« Marcia neigte den Kopf und ging dann zum Empfangstresen - der nur ein antiker Tisch mit einem in der seitlichen Schublade versteckten Telefon und einem Laptop war, der durch Aufklappen einer Mahagoniplatte zugänglich war. »Ich melde mich nur vom System ab und warte noch, um Ihren Patienten willkommen zu heißen.«
    »Einen schönen Abend wünsche ich.«
    Als T. W. sich umgedreht und Marcia ihrer Vorfreude überlassen hatte, zog er die kaputte Hand wieder aus der Tasche. Er versteckte das blöde Ding immer vor ihr, was zum Teil wohl ein Relikt

Weitere Kostenlose Bücher