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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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aus seiner Teenagerzeit war. Es war so albern. Er war glücklich verheiratet und fühlte sich nicht einmal angezogen von Marcia, deshalb hätte es eigentlich überhaupt keine Rolle spielen dürfen. Doch Narben hinterließen Wunden im Inneren, und genau wie bei Haut, die nicht richtig verheilte, spürte man immer wieder die empfindlichen Stellen.
    Die drei Laser der Klinik wurden zur Behandlung von Besenreisern an Beinen, portweinfarbenen Muttermalen und roten Hautflecken eingesetzt sowie bei Hauterneuerungen im Gesicht und der Entfernung von Markierungstätowierungen bei Krebspatienten nach der Bestrahlung.
    Vielleicht benötigte B. Nalla eine dieser Behandlungen - doch wenn er wetten müsste, würde er auf eine kosmetische Hautglättung
tippen. Es passte einfach … nach den Geschäftszeiten, in der Klinik im Erdgeschoss, mit geheimnisvollem Namen. Ganz bestimmt eine der Superreichen mit einem übersteigerten Bedürfnis nach Diskretion.
    Trotzdem musste man die Wünsche seiner Goldesel respektieren.
    Er setzte sich in den mittleren Laserraum, den er aus welchem Grund auch immer bevorzugte, an den Mahagonischreibtisch und loggte sich in den Rechner ein, verschaffte sich einen Überblick über die Patienten, die am nächsten Morgen kämen, und konzentrierte sich dann auf die Berichte der Kollegen aus der Dermatologie, die er mitgebracht hatte.
    Je mehr Minuten verstrichen, desto ärgerlicher wurde er auf diese reichen Leute und ihre Sonderwünsche und ihre selbstgefällige Überschätzung ihrer eigenen Position auf der Welt. Sicher, manche von ihnen waren in Ordnung, und alle unterstützten ihn in seinen Bemühungen, aber Mannomann - manchmal wollte er ihnen am liebsten ihr Anspruchsdenken aus dem Leib …
    Eine gut ein Meter achtzig große Frau tauchte im Türrahmen auf, und er erstarrte zu Stein. Sie trug eine schlichte weiße Bluse, die sie in eine ultraschmale Jeans gesteckt hatte, aber an den Füßen waren hochhackige Christian Louboutins mit roter Sohle zu erkennen, und an ihrer Schulter hing Prada.
    Sie war exakt die übliche Sorte Privatkundschaft, nicht nur, weil sie Accessoires im Wert von ungefähr drei Riesen am Leib trug. Sie war … unglaublich schön, mit dunkelbraunem Haar und Saphiraugen und einem Gesicht, für das andere Frauen sich auf den OP-Tisch legten.
    Langsam stand T. W. auf und schob die linke Hand in die Hosentasche. »Belinda? Belinda Nalda?«
    Im Gegensatz zu vielen Frauen ihrer Gesellschaftsschicht - also eindeutig ganz oben in der Stratosphäre - stolzierte sie nicht herein, als gehörte ihr der Laden. Sie machte einfach nur einen Schritt über die Schwelle.

    »Bella, um genau zu sein.« Beim Klang ihrer Stimme rollten ihm fast die Augen hinten in den Kopf. Tief, rauchig … aber freundlich.
    »Ich … äh …« T. W. räusperte sich. »Ich bin Dr. Franklin.«
    Er streckte ihr seine gute Hand entgegen, und sie ergriff sie. Ihm war bewusst, dass er sie anstarrte - und zwar nicht aus beruflichem Interesse -, aber er konnte einfach nicht anders. Er hatte schon viele schöne Frauen gesehen, aber keine wie sie. Es war beinahe, als stamme sie von einem fremden Planeten.
    »Bitte … bitte setzen Sie sich doch.« Er deutete auf den mit Seide bezogenen Sessel neben dem Schreibtisch. »Erzählen Sie mir doch, was Sie hierher…«
    »Es geht nicht um mich. Mein Hell- … mein Mann soll behandelt werden.« Sie holte tief Luft und blickte sich über die Schulter. »Liebling?«
    T. W. schrak zurück und prallte so heftig gegen die Wand, dass das Aquarell neben ihm fast vom Nagel hüpfte. Sein erster Gedanke beim Anblick dessen, was da hereinspazierte, war, sich bloß nicht zu weit vom Telefon zu entfernen, um jederzeit den Wachdienst rufen zu können.
    Der Mann hatte ein vernarbtes Gesicht und die schwarzen Augen eines Serienmörders, und er füllte den gesamten Raum beim Hereinkommen: Er war groß und breit genug, um als Schwergewichtsboxer durchzugehen, oder vielleicht auch als zwei auf einmal, aber du lieber Himmel - das war noch das geringste Problem. Das eigentliche Problem war sein Blick. Er war innerlich tot. Vollkommen ohne Gefühlsregung. Was ihn zu allem fähig machte.
    Und T. W. hätte schwören können, dass die Temperatur im Raum buchstäblich absank, als der Mann sich neben seine Frau stellte.
    Die Frau sprach ruhig und leise. »Wir möchten uns erkundigen, ob man seine Tätowierungen entfernen kann.«
    T. W. schluckte und schalt sich innerlich, sich zusammenzureißen. Möglich, dass

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