Die Bruderschaft der Black Dagger
Mann, den sie kannte und liebte. Der immer Lust auf sie hatte. Der immer ganz nah bei ihr sein wollte. Während er sich in ihr zu bewegen begann, dachte sie an die Zeit ganz zu Anfang, nachdem er sich ihr gegenüber endlich geöffnet hatte. Sie war überrascht gewesen, wie oft er sich an sie gekuschelt hatte, ob nun während der Mahlzeiten oder wenn sie sich die Zeit mit der Bruderschaft vertrieben oder tagsüber, wenn sie schliefen. Es war, als hätte er Jahrhunderte warmen, nährenden Körperkontakts aufzuholen.
Bella schlang ihm die Arme um den Nacken und legte ihre Wange an sein Ohr, sein weiches, kurzgeschorenes Haar liebkoste ihr Gesicht.
»Ich werde … deine Hilfe brauchen«, ächzte er, während er nach vorn stieß und wieder aus ihr herausglitt.
»Alles, was du willst … aber hör nicht auf …«
»Das würde mir … nicht … im Traum einfallen …« Seine restlichen Worte gingen unter, als die Leidenschaft sie mitriss. »O mein Gott … Bella! «
Hinterher zog ihr Mann ein wenig den Kopf zurück, seine Zitrinaugen funkelten wie Champagner. »Übrigens … hallo. Hab ich ganz vergessen, zu sagen, als ich hereinkam.«
»Ach, ich fand deine Begrüßung eigentlich ganz in Ordnung, besten Dank.« Sie küsste ihn auf den Mund. »Was war jetzt mit meiner Hilfe?«
»Wir sollten dich erst mal wieder ordentlich anziehen«, sagte er gedehnt, wenn auch das Glitzern in seinen gelben Augen ihr verriet, dass der Versuch gut und gern zu noch mehr Unordnung führen könnte.
Was er auch tat.
Als sie beide gesättigt waren und Bella zum dritten Mal geduscht hatte, wickelte sie sich in einen dicken Bademantel und rubbelte sich das Haar trocken. »Also, wozu brauchst du meine Hilfe?«
Z lehnte sich an die Marmorplatte neben dem Waschbecken, strich sich über den geschorenen Kopf und wurde todernst.
Verblüfft hörte Bella mit dem Abtrocknen auf. Da er weiterhin schwieg, ging sie rückwärts und hockte sich auf die Badewannenkante, um ihm mehr Raum zu geben. Sie wartete, die Hände im Schoß abwechselnd zu Fäusten geballt und wieder ausgestreckt.
Aus irgendeinem Grund fiel ihr, während er seinen Mut zusammennahm, auf, dass in diesem Badezimmer schon viel passiert war. Hier hatte sie ihn gefunden, als er sich übergab, nachdem er sie auf dieser Party zum allerersten Mal erregt hatte. Und dann … nachdem er sie aus den Händen der Lesser gerettet hatte, hatte er sie in dieser Wanne gebadet. Und in der Dusche dort drüben hatte sie sich zum ersten Mal von ihm genährt.
Sie dachte an diese krasse Phase ihres Lebens - sie erholte sich gerade erst von ihrer Entführung, er wehrte sich heftig gegen seine Gefühle für sie. Ein rascher Seitenblick nach rechts
erinnerte sie daran, wie sie ihn dort unter einem eiskalten Wasserstrahl gefunden hatte; er hatte seine Handgelenke geschrubbt, weil er glaubte, er wäre unrein und unfähig, sie zu nähren.
Viel Mut hatte er bewiesen. Zu überwinden, was man ihm angetan hatte, und Vertrauen zu ihr aufzubauen, hatte viel Mut erfordert.
Bellas Blick wanderte wieder zu Z, und als sie feststellte, dass er auf seine Handgelenke starrte, sagte sie: »Du willst sie dir entfernen lassen, stimmt’s?«
Sein Mund verzog sich zu einem halben Lächeln, die von der Narbe verzerrte Gesichtsseite hob sich. »Du kennst mich so gut.«
»Wie willst du es anstellen?« Nachdem er ihr alles erklärt hatte, nickte sie. »Ausgezeichneter Plan. Und ich bin dabei.«
Er sah sie an. »Gut. Danke. Ich glaube nicht, dass ich es ohne dich schaffen würde.«
Sie stand auf und ging zu ihm. »Darum brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
9
D r. Thomas Wolcott Franklin III hatte das zweitbeste Büro im Gebäudekomplex des St. Francis Hospital.
Was die Qualität von Verwaltungsbüros betraf, wurde die Hackordnung von der Höhe der Einnahmen bestimmt, und als Chef der Dermatologie lag T. W. in dieser Hinsicht nur hinter einer anderen Abteilung zurück.
Natürlich war der Grund für seine hohen Einnahmen, dass er sich - in den Augen einiger akademisch Unbeirrbarer - »verkauft« hatte. Unter seiner Führung wurden in der Dermatologie nicht nur Läsionen und Krebs und Verbrennungen neben chronischen Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Ekzemen und Akne behandelt, sondern es gab eine ganze Unterabteilung, die sich ausschließlich mit kosmetischen Behandlungen befasste.
Facelifting. Brustvergrößerung. Fettabsaugung. Botox. Restylane. Und hundert weitere Verbesserungen. Das Behandlungskonzept lautete
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