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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zur Tasche) Wahnsinn! Da sind ja noch drei Raketen drin.
    Butch: Ich war ganz schön fleißig, was? Ach ja, und nimm die Taschenlampe hier, du wirst sie vielleicht brauchen. Ich habe V gebeten, hier hinten die Bewegungsmelder auszuschalten.

    J. R.: (Ich fange die Lampe, die er mir zuwirft, und krame die Kabel aus dem Beutel) Brauchst du auch diese Box mit dem Schalter?
    Butch: Ja, aber leg sie gleich weiter weg. Wir sollten lieber ein bisschen Abstand halten, wenn wir die Rakete abfeuern.
    J. R.: (Ich gebe ihm die Kabel und bemerke dabei den verkrümmten kleinen Finger an seiner rechten Hand) Kann ich dich was fragen?
    Butch: Klar, verdammt. Das ist doch der Sinn der Sache bei einem Interview, oder?
    J. R.: Fehlt dir dein altes Leben überhaupt nicht?
    Butch: (Hält kurz beim Ausrollen der Kabel inne) Ohne groß darüber nachzudenken, würde ich sagen: nein. (Rollt weiter Kabel aus und befestigt sie am hinteren Ende der Rakete) Und die Wahrheit ist, ich bin glücklicher, so wie es jetzt ist. Aber das heißt natürlich nicht, dass mir nicht manche Dinge, die ich früher machen konnte, abgehen. An einem Samstagnachmittag ein Red Sox- Spiel anschauen … die Sonne scheint, und das Bier ist eisgekühlt … das war schon was.
    J. R.: Und was ist mit deiner Familie?
    Butch: (Mit gepresster Stimme) Ich weiß nicht. Mich würde schon interessieren, was aus Joyces Kindern wird. Auch aus den anderen. Und ich wünschte, ich könnte von Zeit zu Zeit meine Mutter besuchen - aber sie leidet an Demenz, und ich will sie nicht noch weiter verwirren. Ich denke, mein Besuch war da nicht gerade hilfreich. (Lässt die Rakete wieder in den Schaft gleiten) Aber ich gehe immer noch an Janies Grab.
    J. R.: Wirklich?
    Butch: Ja.
    J. R.: (Ich lasse ihm etwas Zeit, damit er weiterreden kann. Aber er tut es nicht) Hat es dich selbst überrascht, dass du ein Mitglied der Bruderschaft wurdest?

    Butch: Lass uns ein bisschen von diesem Knaller hier weggehen, okay? (Wir gehen ein paar Schritte auf Abstand, und Butch zieht die Zündkabel hinter sich mit übers Gras.) Ob es mich überrascht hat? Ja und nein. Ich war überrascht über eine Menge Scheiß in meinem Leben, noch bevor ich die Brüder überhaupt getroffen habe. Aber dass ich als Vampir enden würde? Untote bekämpfen würde? Wenn ich es mir recht überlege, ist das auch nicht schockierender als die Tatsache, dass ich vorher mit all dem selbstzerstörerischen Scheiß in meinem Leben zurechtkam.
    J. R.: Das verstehe ich. (Ich warte einen Moment, bevor ich weiterrede) Was ist mit …
    Butch: Deine Stimme klingt schon so nach Oh-mein-Gott-wiefrag-ich-das-bloß , also kann ich mir denken, worauf du hinauswillst. Es geht um Omega und dieses kleine Implantat, oder?
    J. R.: Na ja …
    Butch: (rückt die Kappe zurecht) Das mag jetzt etwas komisch klingen … aber für mich ist das ein bisschen so, als hätte ich Krebs, den man nicht operieren kann. Ich kann das Ding, das mir eingesetzt wurde, fühlen. Ich weiß auch genau, wo in meinem Körper es sich befindet, und es ist falsch, total übel. (Er legt die Hand auf den Bauch) Ich will es natürlich loswerden, aber ich weiß auch, dass ich, wenn es entfernt würde, nicht mehr tun kann, was ich jetzt kann. Also … also lebe ich damit.
    J. R.: Kannst du mittlerweile schon besser mit den Nachwirkungen umgehen, ich meine, nach dem Einatmen eines …
    Butch: (Schüttelt den Kopf) Nein.
    J. R.: Noch etwas ganz anderes (Ich wechsle lieber das Thema, weil ich merke, dass er sich unwohl fühlt) Was hat dich am meisten überrascht, seit du der Bruderschaft angehörst?

    Butch: (Kniet neben dem Zünder nieder) Himmel, Mädchen, du stellst so verdammt ernste Fragen. (Schaut auf und lächelt mich an) Ich dachte, das hier würde mehr Spaß machen.
    J. R.: Entschuldige. Ich wollte dich nicht …
    Butch: Ist schon okay. Wie wäre es, wenn wir erst einmal ein paar Raketen zünden und dann erst wieder mit der Inquisition weitermachen. Du darfst auch das Knöpfchen drücken …
    Ich bin mir sicher, dass er lustig mit den Augenbrauen wackelt, als er das sagt, aber unter der Kappe ist es natürlich nicht zu sehen. Ich lache trotzdem, denn … na ja, manchmal kann man einfach nicht anders.
    Butch: Komm schon, du willst es doch auch.
    J. R.: (Ich knie mich neben ihn) Was muss ich machen?
    Butch: Ich erklär’s dir … (Er hält die blaue Zünderbox hoch) Da drinnen sind vier Batterien. Wenn ich den Schlüssel umdrehe, geht dieses Licht hier an (zeigt auf ein gelbes

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