Die Bruderschaft der Black Dagger
Rechte vor und legt ihm dabei Handschellen an:
»Wissen Sie nicht, wer mein Vater ist?«, schrie Billy plötzlich hellwach. »Ihre Dienstmarke können Sie vergessen!«
»Wenn du dir keinen leisten kannst, wird dir vom Gericht einer gestellt. Hast du deine Rechte verstanden?«
»Leck mich!«
Butch legte seine Handfläche auf den Hinterkopf des Jungen und drückte die ramponierte Nase auf das Linoleum. »Hast du deine Rechte verstanden?«
Billy stöhnte und nickte. Er hinterließ eine Spur frischen Blutes auf dem Boden.
»Dann ist ja gut. Und jetzt machen wir uns an den Papierkram. Ich halte mich gern an die Vorschriften.«
- NACHTJAGD, Seite 63
Butch O’Neal ist ein Kerl nach meinem Geschmack - ein knallharter Querdenker, der zwar nicht immer streng die Regeln befolgt, wohl aber seinen eigenen Ehrenkodex hat.
Außerdem ist er ein Red Sox-Fan - so wie ich.
Die Mitglieder der Bruderschaft sind alle nicht perfekt, zumindest nicht bei näherer Betrachtung. Nehmen wir mal Wrath: In Nachtjagd bringt er Butch fast um. Rhage ist sexsüchtig, Zsadist ein ungehobelter Frauenhasser, bevor er Bella kennenlernt, und Phury hat ein Drogenproblem. Aber der Trick ist, dass sie trotz ihrer Fehler heroische Eigenschaften haben, und das macht sie so anziehend.
Meine Figuren sind Alphamänner. Das waren sie schon immer. Aber die Brüder sind ALPHA-Männer, wenn ihr versteht, was ich meine. Vielleicht liegt es an meiner Schreibregel Nummer zwei, die die Grundlage dafür ist, dass ich in den Black-Dagger -Büchern mit allem immer so weit gehe wie irgend möglich. Das schließt natürlich auch die Helden der Geschichte mit ein. Aber der Hauptgrund ist wahrscheinlich Regel Nummer acht ( Vertrau auf deine grauen Zellen ). Die Brüder, die mir vorschweben, sind einfach extrem hyperaggressiv und in meinen Augen total überwältigend.
In dieser Hinsicht passt Butch perfekt in die Reihe der Brüder: Er hat eine verdammt harte Vergangenheit, die ihn zu dem
gemacht hat, was er ist, und außerdem verfügt er über eine komplexe Mischung aus Fehlern und Tugenden. Einige Details über seinen persönlichen Hintergrund kommen ans Licht, als er sich Marissa anvertraut ( Vampirherz , Seiten 127-131). Es ist von vorne herein klar, dass sein Hang zur Selbstzerstörung etwas mit der Entführung und Ermordung seiner Schwester zu tun hat, und dass er ein Bulle mit Ecken und Kanten ist, weil er sich deshalb schuldig fühlt. Indem er Marissa von seinem Drogenmissbrauch und all der Gewalt in seinem Leben erzählt, und ihr anvertraut, dass er sich allen anderen Menschen immer total entfremdet gefühlt hat, wird deutlich, was für eine entscheidende Rolle die Bruderschaft für ihn spielt - das Anwesen der Brüder ist der einzige Ort, an dem er sich je zu Hause gefühlt hat, und er möchte innerhalb der Bruderschaft kein Außenseiter mehr sein. (Was das betrifft, ist er John und Beth ganz ähnlich. Alle drei haben immer gespürt, dass sie etwas von den Menschen um sie herum trennt, aber zunächst wissen sie nicht, warum das so ist.)
Was Butch betrifft, wird er ganz wesentlich von dem Wunsch, sein wahres Ich zeigen zu können bestimmt. Und was seine Geschichte betrifft, wusste ich von vorne herein, dass er mit Marissa zusammenkommen wird, und dass sein Schicksal untrennbar mit Vs verbunden ist. In meiner Vorstellung ist Marissa sein perfekter weiblicher Gegenpart, elegant, ladylike und unglaublich hübsch. Sie ist jemand, den er auf ein Podest heben, verehren und anbeten kann. Und was ihn und V betrifft, dazu kommen wir später noch …
Wir bereits erwähnt, war Butchs und Marissas Liebesgeschichte zunächst als Nebenhandlung in Ewige Liebe und Bruderkrieg vorgesehen. Aber sie zogen so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass ich diese Szenen wieder herausnahm und erst einmal zur Seite legte. Als ich dann den Entwurf von Mondspur fertig hatte, tauschte ich mich mit meiner Lektorin darüber aus, welches Buch als Nächstes kommen sollte. Ich wollte Butch machen, aber sie war der Ansicht, es sei besser, sich an die Brüder zu halten,
die bereits Vampire waren. Ich ließ mich davon überzeugen - was bedeutete, dass Vishous der Nächste in der Reihe sein würde (denn zu diesem Zeitpunkt war Tohr gerade weg, und John Matthew hatte seine Transition noch nicht hinter sich gebracht. Und Phurys Geschichte konnte nicht direkt auf Bellas Niederkunft folgen).
Aber die Probleme fingen schon beim Konzept von Vishous’ Geschichte an. Mir wurde eine Sache klar, die ich
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