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Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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mit leichtem Gepäck unterwegs, jedenfalls für ihre Verhältnisse: zwei Glocks, zwei Messer, zwei halbautomatische Maschinenpistolen und ein paar Reservemagazine. Louis fand eine Stelle im Wald, von der aus sie freie Sicht aufs Haus hatten, worauf sie in Stellung gingen und warteten.
    »Sollen wir ihnen irgendwelche Fragen stellen, bevor wir sie umbringen?«, fragte Louis. »Vorausgesetzt, wir müssen sie umbringen.«
    Ich dachte an das Wasserfass im Blue Moon, an das Gefühl, als mir der Sack auf Mund und Nase drückte. »Wenn ihr es nicht tun müsst, dann lasst es sein, aber eigentlich ist es mir egal. Und fragen könnt ihr sie, was ihr wollt.«
    »Was sollten wir sie denn fragen?«, fragte Angel.
    Louis dachte darüber nach. »Mit offenen oder mit geschlossenen Augen?«, sagte er.
    Alles war in Bewegung. Die Steine waren auf dem Brett, und in dieser Nacht würde das Spiel beendet werden.
    Karen Emory schaute Joel Tobias von ihrem Schlafzimmerfenster aus hinterher. Er hatte sich kurz von ihr verabschiedet und sie mit trockenen Lippen auf die Wange geküsst. Sie hielt ihn eng umschlungen, auch als sie spürte, dass er sich von ihr lösen wollte, und bevor sie ihn losließ, hatten ihre Fingerspitzen die Waffe an seinem Rücken gespürt.
    Tobias nahm den Silverado und fuhr nach Norden, aber nur bis Falmouth, wo die anderen mit dem Van und zwei Motorrädern warteten. Vernon und Pritchard, die beiden ehemaligen Marineinfanteristen, bildeten das erste Scharfschützenteam. Neben ihnen standen Mallak und Bacci. Sowohl Vernon als auch Pritchard waren große, breitschultrige Männer, und obwohl der eine schwarz war und der andere weiß, waren sie doch Brüder im Geiste. Tobias mochte keinen von beiden, aber das lag sowohl an der beiderseitigen Abneigung, die zwischen Marines und Soldaten der Army gepflegt wurde, als auch daran, dass Vernon anscheinend nicht den Mund aufmachen konnte, ohne eine Frage zu stellen, die möglichst motzig klang.
    »Wo sind Twizell und Greenham?«, fragte Vernon, der sich damit auf das zweite Scharfschützenteam bezog.
    »Die stoßen später zu uns«, sagte Tobias. »Sie müssen vorher noch was anderes erledigen.«
    »Scheiße«, erwiderte Vernon. »Ich nehme an, du willst das Fußvolk nicht in die näheren Einzelheiten einweihen.«
    »Nein«, sagte Tobias und hielt Vernons Blick stand, bis der andere wegschaute.
    Mallak und Bacci, die in Tobias’ Trupp im Irak gedient hatten, wechselten einen Blick, mischten sich aber nicht ein. Sie wussten, dass sie bei den ständigen Kabbeleien zwischen Vernon und dem Sergeant keine Partei ergreifen durften. Mallak war als Corporal heimgekehrt und hatte nie einen Befehl in Frage gestellt, auch wenn er jetzt erkannte, dass Tobias und er sich immer fremder wurden. Tobias war in den letzten Wochen sonderbar geworden und pragmatisch bis zur Grausamkeit. Tobias war es gewesen, der vorgeschlagen hatte, dass man Parker beseitigen und nicht nur ausquetschen sollte, um herauszufinden, was er wusste. Mallak hatte dafür plädiert, dass man kein Aufsehen erregen sollte, und anschließend die Verantwortung übernommen, als der Detektiv verhört worden war. Er hatte keine Lust, Amerikaner umzubringen, sei es auf heimischem Boden oder irgendwo anders. Der Rückzieher in Sachen Parker war ein Erfolg gewesen, aber mehr auch nicht. Mallak hatte sich vorgenommen, so zu tun, als wüsste er nichts vom Mord an Foster Jandreau und anderen Aktionen.
    Bacci hingegen war ein glatzköpfiger Schlagetot, der bloß sein Geld wollte und Glück hatte, dass Tobias ihn wegen der Art und Weise, wie er Karen Emory anglotzte, noch nicht das Licht ausgeblasen hatte.
    Wir sind eben eine große, glückliche Familie, dachte Mallak, und je früher das Ganze vorbei ist, desto besser.
    »In Ordnung«, sagte Tobias. »Wir brechen auf.«
    Unterdessen fuhren zwei Männer in einer unauffälligen braunen Limousine nach Norden, passierten Lewiston, Augusta und Waterville und näherten sich allmählich Bangor. Einer von ihnen, der Beifahrer, hatte einen Laptop auf dem Schoß. Ab und zu rief er eine neue Landkarte ab, doch der blinkende Punkt rührte sich nicht von der Stelle.
    »Funktioniert das Ding noch?«, fragte Twizell.
    »Sieht so aus«, sagte Greenham. Er ließ den blinkenden Punkt nicht aus den Augen, der in der Nähe der Kreuzung der Palm Street mit der Stillwater Avenue blieb, nicht weit von Bobby Jandreaus Haus entfernt. »Wir haben ein festes Ziel«, bestätigte er, worauf Twizell zufrieden

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