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Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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bricht alles zusammen und jeder kriegt einen Haufen Ärger. Ich bin nicht dahintergekommen, was Tobias treibt, und es macht mich nervös, wenn ich nicht auf dem Laufenden bin. Und …«
    »Und?«
    »Und ich hätte dem Zoll einen Tipp geben können, aber wenn man es mit dem Gesetz zu tun hat, dann sollte man nie eine Frage stellen, auf die man nicht bereits die Antwort weiß. Wenn es mir zupasskommt, ihnen Tobias zum Fraß vorzuwerfen, dann mach ich’s auch, aber erst, wenn ich weiß, was er über die Grenze schafft. Ich habe Gefallen eingefordert. Jedes Mal, wenn Tobias einen Auftrag kriegt, geht eine Kopie der Papiere an mich. In letzter Zeit war er auf dem Interstate in New England unterwegs, und allem Anschein nach war alles legal. Diese Woche holt er in Kanada Futter ab, und das heißt, dass er über die Grenze fährt.«
    »Und du hast Männer auf ihn angesetzt.«
    Jimmy lächelte. »Sagen wir einfach, dass ich ein paar Freunde von mir überredet hab, einen genaueren Blick auf Joel Tobias zu werfen.«
    Und das war alles, was ich von Jimmy Jewel erfahren konnte, vom Namen der Firma in Quebec einmal abgesehen, die das Futter lieferte, und der in Maine, die es bestellt hatte. Aber meiner Meinung nach war das ein Großteil dessen, was Jimmy über Joel Tobias wusste. Er tappte ebenso im Dunkeln wie ich.
    Ich ging zu meinem Auto. Der Geruch nach fauligem Wasser stieg mir wieder in die Nase. Mir wurde klar, dass er aus dem Mustang kam, in dem sich der Gestank des Blue Moon festgesetzt hatte. Andererseits bildete ich es mir vielleicht auch nur ein, und es war lediglich eine weitere Reaktion auf das, was stattgefunden hatte.
    Ich fuhr zum Blue Moon. Irgendwann musste ich sowieso hin. Unter den Überresten des verkohlten Daches stand ein Ölfass mitten auf dem Boden. Insekten surrten über dem dunklen Wasser in seinem Innern. Beim ersten Anblick zuckte ich zurück, und mein Atem ging schneller, als mein Körper auf die Erinnerungen reagierte, die der Geruch an diesem Ort mit sich brachte. Doch dann holte ich meine kleine Taschenlampe heraus und durchsuchte die Ruine, aber die Männer, die mich hierher gebracht hatten, hatten keine Spuren hinterlassen.
    Als ich wieder draußen war, rief ich Bennett Patchett an und bat ihn darum, eine Liste mit den Namen der Männer zusammenzustellen, die mit seinem Sohn im Irak gedient hatten und jetzt hier waren, vor allem aber die bei seiner Beerdigung gewesen sein könnten. Er erklärte mir, dass er es sofort machen würde.
    »Dem entnehme ich, dass Sie wieder zu Ihrer Wut gefunden haben?«, meinte er.
    »Anscheinend hatte ich noch ungenutzte Reserven«, erwiderte ich und legte auf.
    Ob Einbildung oder nicht, der Mustang stank nach wie vor. Ich brachte ihn zu Phil’s One-Stop, einem Laden in South Portland, der für gewöhnlich gute Arbeit leistete und wo von Hand gewaschen und nicht abgespritzt wurde, denn dabei dringt immer Wasser durch undichte Stellen, und die Sitze werden so feucht, dass die Fenster beschlagen. Sie machten den Mustang innen und außen sauber, während ich eine Soda trank, und entfernten sogar den Dreck hinter den Stoßstangen.
    So fanden sie das Gerät.
    Phil Ducasse sah genauso aus, wie man sich einen Typ vorstellt, der eine Autowäscherei und Reparaturwerkstatt betreibt. Ich glaube, er besaß kein Kleidungsstück, an dem nicht irgendwo ein Ölfleck war, hatte schon mittags einen Bartschatten, und seine Hände wirkten selbst dann schmutzig, wenn sie sauber waren. Er hatte ein paar Pfund Übergewicht, die vermutlich den vielen Burgern geschuldet waren, und sein Blick wirkte ein bisschen verdrossen und unwirsch, so als wüsste er stets mehr über Motorprobleme als jeder andere und könnte alles schneller reparieren, wenn er nur mehr Zeit hätte, was nicht der Fall war. Jetzt deutete er mit einer Handlampe auf einen etwa dreißig Zentimeter langen Gegenstand, der mit schwarzem Klebeband umwickelt und mit zwei Magneten innen an der Stoßstange angebracht war.
    »Ernesto hat gedacht, es könnte eine Bombe sein«, sagte Phil, der sich auf den kleinen Mexikaner bezog, der an dem Auto gearbeitet hatte, als das Ding gefunden wurde. Ernesto stand jetzt mit den meisten anderen Angestellten ein ganzes Stück von der Werkstatt entfernt, aber bislang hatte noch niemand bei der Polizei angerufen.
    »Was meinst du?«
    Phil zuckte die Achseln. »Könnte schon sein.«
    »Und wieso stehen wir dann hier und drücken die Nase dran?«
    »Weil es vermutlich keine ist.«
    »Das

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